Bei Red Bull hat man nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass die Renault-Motoren im Vergleich zu Mercedes einen PS-Nachteil haben. Bereits im Vorjahr versuchte das Team eine Gleichstellung der Motoren bei der FIA durchzubringen - ohne Ergebnis. Jetzt rückt Red Bull-Teamchef Christian Horner die Sachlage erneut in den Blickpunkt. "Wenn man sich die Basisdaten ansehen würde, würde man sehen, dass wir drei Prozent weniger Power haben - das sind ungefähr 30 bis 35 PS und wiederum vier Zehntel pro Runde", sagte Horner.

Einen exakten Vergleich würde man aber erst kriegen, wenn man alle Motoren unter den gleichen Bedingungen auf einem Prüfstand laufen lassen würde. "Entscheidend ist, dass sich die Chassis im Laufe der Saison angleichen werden. Das Reglement gibt der Konkurrenz völlige Freiheit und darum wird der Motor zu einem größeren Faktor", erklärte der Brite. Horner fordert eine Überarbeitung des Reglements.

Kein Mercedes-Motor

"Langsam wird es langweilig. In den ganzen Regeln gibt es nichts, was sich spezifisch mit der Motorengleichheit befasst. Und das ist das Problem. Jeder weiß, dass es Unterschiede gibt. Im Vorjahr haben alle Hersteller zugestimmt, die Motoren auszuwerten, aber einige Teams haben das wieder verhindert. Jetzt stecken wir wieder in der gleichen Situation", kritisierte Horner. Trotz des PS-Nachteils wird Red Bull wohl auch im kommenden Jahr auf Renault-Motoren setzen.

"Wir sind glücklich mit der Beziehung zu Renault. Sie behandeln uns sehr gut. Leider ist das Produkt bis zur Freigabe eingefroren und daher ist auch das Performancelevel unverändert", sagte Horner. Ein Mercedes-Aggregat kommt 2011 nicht in Frage. "Mercedes hat klar gestellt, dass sie kein weiteres Team 2011 beliefern wollen. Deshalb fordern wir von der FIA, den Teams und Herstellern, dass sie eine gesunde Situation schaffen und es ist nicht gesund, wenn ein Motor signifikant besser ist als der Rest", betonte Horner.