Jenson Button meint, er sei überrascht davon, dass Red Bull es bislang nicht gelungen ist, der Formel-1-Saison seinen Stempel aufzudrücken, obwohl es das stärkste Auto hat. Einen Grund dafür sieht er bei McLaren, da er davon ausgeht, dass dort einfach besser gearbeitet wird. "Ich denke, es ist eine Überraschung, dass Red Bull nicht an der Spitze steht. Sie waren bei jedem Rennen so schnell, aber wir haben einen sehr guten Job gemacht, vor allem bei den vergangenen beiden Rennen. Wir waren schnell, aber wir haben auch am ganzen Wochenende bessere Arbeit abgeliefert. Wir sind Erster und Zweiter in der Weltmeisterschaft und es trennen uns nur drei Punkte", sagte Button.

Mark Webber liegt seinerseits nur drei Punkte hinter Button und der regierende Weltmeister gab zu, dass das nicht viel ist, doch er sieht sein Team in einer guten Position, bevor es nach Valencia geht, dessen Strecken-Charakteristik der von Montreal ähnlich ist. "Ich denke, die Red Bulls werden stark sein, so wie Ferrari und Mercedes, aber wir haben ein gutes Auto und den Schwung im Rücken. Dann kommt der britische GP. Es wäre schön, als Team vor dem britischen Grand Prix zu führen. Ich weiß nicht, wie es beim nächsten Rennen wird, aber ich würde vor dem britischen Grand Prix liebend gerne führen. Ich bin mir sicher, bei Lewis ist es genauso", meinte Button.

Wenn Red Bull die Wochenenden hinbekomm...

Ihm war aber bewusst, dass der RB6 von Red Bull nach wie vor ein sehr schnelles Auto ist, das hatte er in Kanada gemerkt, als Sebastian Vettel hinter ihm fuhr. "Wenn es für sie läuft, wenn sie alles richtig hinbekommen, sind sie unschlagbar. Zu unserem Glück haben sie es diese Saison oft nicht richtig hinbekommen. Bei jedem Rennen von hier weg wird es nicht so sein, dass wir sie fertigmachen, die Red Bulls werden da sein. Es geht nur darum, ob sie das Wochenende hinbekommen oder nicht", erklärte er. Da Red Bull in Valencia ein großes Update bringen will, erwartete Button, dass sie dort schnell sein werden, allerdings wollte er erst das Wochenende abwarten, um zu sehen, wie es wirklich aussieht.

"Beim britischen GP haben wir ein paar gute Upgrades, die aufregend sind und dieser Art von Strecke liegen werden. Ich denke also, von hier aus betrachtet sieht es gut für den britischen GP aus." Und obwohl er sich bei McLaren glücklich und wie zuhause fühlt, ortete er noch Verbesserungs-Potential. So war seine Rennpace zwar meist gut, aber im Qualifying lief es nicht so. "Das ist ein Bereich, an dem ich eng mit meinen Ingenieuren arbeiten muss, da ich da momentan etwas hinter Lewis bin. Aber Lewis hat einen phänomenalen Job gemacht. Da darf man ihm im Qualifying nichts absprechen. Er war im Qualifying so schnell, dafür war es aber schön, im Rennen gleichauf mit ihm zu sein und am Ende noch zu versuchen, ihn einzuholen. Das sollte aber nicht sein. Man muss Lewis für seine Leistung gratulieren."