Während es in der Formel 1 Vorschläge gibt, am Samstag ein Sprintrennen einzuführen, redet man in der DTM gerade über deren Abschaffung. Jüngster Anlass: Das Sonntags-Rennen in Zandvoort war spannend und voller harter Zweikämpfe. Am Samstag kam auf der kurzen Distanz eher Langeweile auf.

Audis DTM-Leiter Dieter Gass verteidigte das Sprintrennen und sah den Grund für den ereignisarmen Samstag eher in den örtlichen Gegebenheiten. "Auf einer Strecke, wo man besser überholen kann, ist das Samstagsrennen auch spannender. Dieses Mal war es hier eine Prozession. Attraktiv wird die Rennserie durch Überholmanöver", erklärte der Teamchef Motorsport-Magazin.com.

BMW-Motorsportchef Jens Marquardt gab sich bei dem Thema zumindest gesprächsbereit, bat aber auch um mehr Zeit für die Erprobung der Sprintrennen. "Klar muss man reden. Wir haben in diesem Jahr neue Sachen ins System reingebracht und ich bin gespannt, wie das über die gesamte Saison beim Fan ankommt, denn darum geht es ja auch", so der 48-Jährige gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Beide wollen das DRS verbessern, um mehr Positionswechsel zu ermöglichen. "Am Überholen müssen wir noch arbeiten. DRS ist nicht so effizient wie wir es gern hätten", sagte Marquardt Motorsport-Magazin.com. Gass ergänzte: "Wenn acht Autos hintereinander fahren, dann haben alle DRS. Dadurch gibt es keinen großen Unterschied."

Neben den Überholmanövern sorgen auch Reifenwechsel regelmäßig für mehr Spannung. Beim Sprintrennen gibt es die nicht. "Dass ein 40 Minuten-Rennen ohne Boxenstopp was anderes ist, ist auch klar. Alles in allem ist es aber toller Rennsport", fand Marquardt. Auch der Audi-Teamchef machte deutlich, dass er die Sprintrennen behalten will. "Das Format hat Potenzial. Man muss ihm einfach eine Chance geben", meinte Dieter Gass zu Motorsport-Magazin.com.