Mike Rockenfeller kehrt gern nach Ungarn zurück - nicht nur, weil er bei seinen Starts im Supercup die Strecke schätzen gelernt hat, sondern auch, weil ihn die Begeisterung der Fans während der Testfahrten Ende März/Anfang April beeindruckt hat. "Als wir zum Test hingekommen sind, fand ich beeindruckend, dass am Flughafen Leute waren, die mit DTM-Bildern und Autogrammwünschen da standen - und das beim Test. Das hab ich so auch noch nie erlebt, das ist ein schönes Gefühl."

Der Hungaroring sei anspruchsvoll, da er viele Kurvenkombinationen und damit wenig Erholmöglichkeiten für den Fahrer bietet und zudem wellig ist. Trotz der geringen Überholmöglichkeiten geht er davon aus, dass es mit Hilfe von DRS und Optionreifen Positionswechsel geben wird. Das schwierigste sei auf dem Hungaroring, dass es in den Kurvenkombinationen knifflig ist, einem Konkurrenten nah genug zu folgen, ohne Abtrieb zu verlieren, um dann in Schlagposition zu sein.

Tarnen und Täuschen

Mit der Performance von Audi in den ersten beiden Saisonrennen ist Rockenfeller, der nach Oschersleben die Tabellenführung erobert hat, grundsätzlich zufrieden. "Wir haben aber noch Potential, besser zu sein. Vor allem im Qualifying - da war ich in Oschersleben Sechster, das war schon besser als Hockenheim, - aber da fühle ich mich noch nicht ganz wohl mit dem Auto", räumte er ein. "Da haben wir noch ein paar Veränderungen vorgenommen, die mir helfen werden."

Audis DTM-Leiter Dieter Gass erklärt, dass man schwer einschätzen könne, wie die Performance der Hersteller auf dem Hungaroring aussehen wird, da bei den Testfahrten nicht alle Karten aufgedeckt wurden. "Jeder hat bis zu einem gewissen Grad getäuscht und getarnt. Lassen wir uns überraschen. Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass es sehr, sehr eng wird", meinte er.

Den Fehler, Mercedes bei trockenen Bedingungen zu unterschätzen, macht er nicht. "Ich stehe immer auf dem Standpunkt: Wenn man in der DTM irgendeinen seiner Gegner unterschätzt, dann ist man stark risikobehaftet unterwegs. Deswegen machen wir das nicht. Deswegen würde ich auch nicht sagen, der Sieg von Mercedes in Oschersleben war eine Eintagsfliege. Davon kann man nicht ausgehen."