Die DTM betritt am kommenden Wochenende mehr oder weniger Neuland, denn zum ersten Mal seit 1988 steht auf dem Hungaroring ein Rennen auf dem Programm. Vorjahres-Champion Mike Rockenfeller reist als Tabellenführer an, weshalb die Vorfreude im Audi-Lager dementsprechend groß ist, zumal man bei den Testfahrten vor Saisonbeginn in Budapest einen guten Eindruck hinterließ.

Das Team: Doch nicht nur Rockenfeller rangiert in der Fahrerwertung an der Spitze, die Ingolstädter führen auch die Team- und Herstellerwertung an. "Wir haben auf der Strecke getestet und einige wertvolle Erfahrungen sammeln können. Wir werden also gut vorbereitet nach Ungarn reisen", erklärt Audis DTM-Leider Dieter Gass vor dem dritten Saisonlauf. "Der Hungaroring ist eine prima Strecke, die zu den DTM-Autos passt. Ich bin sicher, wir werden ein spannendes Rennwochenende erleben."

Die Fahrer: Rockenfeller spulte bei den Testfahrten Anfang April exakt 200 Runden ab und fühlt sich daher gut vorbereitet, wenngleich er eindringlich warnt: "Budapest ist eine schwierige und anspruchsvolle Strecke. Wir werden alles dafür tun, um eine perfekte Abstimmung für das Qualifying zu finden. Das wird eine wichtige Basis sein, um erneut um Platz eins kämpfen zu können."

Als zweitbester Audi-Pilot ist Mattias Ekström im Gesamtklassement an vierter Stelle zu finden. "Ein toller Kurs in einer wunderschönen Stadt", freut sich der routinierte Schwede schon auf den Abstecher in die Metropole an der Donau. Wie für Rockenfeller hat auch für Ekström das Qualifying höchste Priorität. "Aus meiner Sicht werden wir am Samstag das wichtigste Zeittraining des Jahres fahren, denn Überholen ist auf der Strecke alles andere als einfach."

Molina ist vom Pech verfolgt, Foto: DTM
Molina ist vom Pech verfolgt, Foto: DTM

Der Pechvogel der bisherigen Saison war Miguel Molina. Der Spanier verlor zuletzt in Oschersleben unverschuldet die Pole Position und musste vom Ende des Feldes starten, von wo er bis auf den sechsten Platz nach vorne stürmte. "Auch wenn ein Resultat auf dem Podium bis jetzt ausgeblieben ist, habe ich an den ersten beiden Rennwochenenden viel Selbstvertrauen gesammelt", versucht er trotz allem die positiven Seiten zu sehen. "Diese positive Energie nehme ich mit nach Budapest."

Das Auto: Der Hungaroring ist nicht für seine vielen Überholmanöver bekannt, weshalb eine gute Höchstgeschwindigkeit auf der Start- und Zielgeraden besonders wichtig ist, um sich mithilfe von DRS an seinem Vordermann vorbeizuschieben. "Nicht zuletzt mit zwei guten Qualifyings in den ersten beiden Rennen haben wir gezeigt, dass unser Auto in diesem Jahr bei jeder Streckencharakteristik stark ist", geht Edoardo Mortara davon aus, dass mit dem Audi RS 5 auch in Budapest zu rechnen sein wird.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es wird spannend zu beobachten sein, welcher Hersteller aus den Testfahrten die besten Schlüsse gezogen hat. Mit Audi ist auf jeden Fall zu rechnen, wobei vor allem Miguel Molina nach zwei Strafversetzungen in den bisherigen Qualifyings diesmal ein problemloses Rennwochenende zu wünschen ist. Der Spanier zählt auf dem Hungaroring wie Mike Rockenfeller sicherlich zum Favoritenkreis, auch wenn dieser in der DTM oftmals durchaus weit gefasst ist. (Philipp Schajer)

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