Für Adrien Tambay begann die Saison mit einem Erfolgserlebnis. Der Audi-Pilot schaffte in Hockenheim als Dritter den Sprung auf das Treppchen, auch wenn es ihm nicht gelang, seine Pole Position zu verteidigen, sondern er Marco Wittmann sowie Mattias Ekström den Vortritt lassen musste. "Ich bin sehr glücklich, auf dem Podium zu stehen", strahlte der Franzose über das ganze Gesicht und verriet: "Das war nicht das Rennen in meiner Karriere, bei dem ich das meiste Risiko genommen habe."

Tambay konnte am Start zwar die Spitzenposition behaupten und wollte auch wegziehen, doch gleichzeitig musste er im Hinterkopf behalten, die Option-Reifen nicht zu sehr zu belasten, weshalb er Wittmann schlussendlich passieren ließ. Als verhängnisvoll erwies sich dann der Umstand, dass er in Kurve eins die Strecke verließ und zwei Sekunden langsamer fahren musste, um einer Bestrafung zu entgehen. "Daher bin ich aus dem DRS-Fenster herausgefallen", schilderte Tambay. "Ich wollte die Reifen nicht killen, daher konnte ich nicht mehr aufholen."

In der Schlussphase des Rennens erlebte der Franzose noch eine Schrecksekunde. Als ihn sein Markenkollege Ekström überholte, kollidierten die beiden Audi-Piloten, was einen leichten Schaden an Ekströms-Chassis zur Folge hatte, weshalb dieser die Jagd auf den an der Spitze liegenden Wittmann aufgeben musste. "Das war ein Missverständnis", wollte Tambay für den Zwischenfall, der letztlich glimpflich endete, keinen Schuldigen suchen.

Gass zufrieden

Audis DTM-Leiter Dieter Gass zeigte sich im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com mit dem Saisonauftakt zufrieden. "Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber es wäre nicht ganz einfach gewesen, Wittmann zu schlagen, der eine Top-Performance ohne jeden Fehler abgeliefert hat", erklärte er. "Mit den Plätzen zwei, drei und vier sind wir aber sehr zufrieden. Wir haben gesehen, dass das Potenzial im Auto da ist."

Auch die Kollision zwischen Tambay und Ekström nahm Gass relativ locker, da man bei den Ingolstädtern nicht davon ausging, dass es für den Schweden noch zum Sieg reichen würde. "Dafür war der Abstand zu groß und das Rennen zu kurz. Wir haben auch nicht wirklich drauf spekuliert, dass er Wittmann einholen könnte", betonte er. "Ekström wäre aber sicher noch etwas näher drangefahren und hätte mehr Druck gemacht."