"Ich bin glücklich, es war ein guter Tag", wollte Bruno Spengler von Frust auf Grund des so spät verlorenen Doppelsieges für BMW nichts wissen. Gerade vor dem Hintergrund seines Resultats am Samstag müsse man den Ausgang des Rennens positiv bewerten. "Gestern hatte ich einen relativ schlechten Tag und mein bisher schlechtestes Qualifying am Norisring", erklärte der Kanadier. Bereits im Wam-Up habe er dann aber wieder eine gute Pace an den Tag gelegt. Dafür bedanke sich Spengler beim Team: "Es war ein toller Job, das Auto so abzustimmen. BMW war noch nie auf einem Straßenkurs, daher war das eine sehr gute Leistung."

Mit zwei Autos auf dem Podest müsse man schlussendlich mehr als zufrieden sein. "Es war ein langes und hartes Rennen, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht - nur als dann Jamie von hinten kam, war es ein bisschen weniger lustig", scherzte der BMW-Star mit Blick auf die hektischen Schlussrunden und seinen Rückfall von P2 auf Rang drei. Dass ihn das Schicksal jedoch auch viel schlimmer hätte beuteln können, führte ihm das Beispiel von Ex-Mercedes-Kollege Ralf Schumacher vor Augen. "Für ihn war das heute sehr schade - er war schnell und hätte vielleicht den Sieg verdient gehabt", urteilte Spengler mit Blick auf die technischen Probleme des Kerpeners.

Zu früh die Reifen gewechselt

Insgesamt zeigte sich der 28-Jährige beeindruckt von der Performance seines ehemaligen Arbeitgebers aus Stuttgart. "Von Mercedes war es ein guter Job und natürlich auch von Jamie. Aber ich bin zufrieden mit meinem Resultat und von Startplatz sieben auf Rang drei nach vorne gekommen." Bereits sein Start sei glücklich verlaufen. "Ich war zum richten Moment an der richtigen Stelle - nicht so wie zuletzt in Österreich. Innen haben sich alle getroffen und gedreht - ich war da zum Glück außen", so Spengler, der bereits geahnt hatte, was auf nasser Fahrbahn nach dem Start in der Grundigkehre passieren würde. "In der ersten Kurve gibt es in der DTM immer harte Kämpfe, aber das sorgt auch für eine gute Show."

"Man kann von P1 in nur einer Kurve bis auf den letzten Platz zurückfallen oder eben auch von Rang sieben auf drei vorkommen - das macht die Serie so spannend", erklärte Spengler, der im Großen und Ganzen zufrieden mit seinem Rennverlauf war. "Der einzige Fehler vielleicht war, dass wir die Reifen zu früh wechselten und deshalb am Ende hinten Probleme bekamen." Da die Strecke nicht übermäßig nass war, sei es schwierig gewesen, die Pneus kühl zu halten. Green auf noch frischeren Reifen habe somit leichtes Spiel gehabt. "Ich war überrascht, dass er so schnell vorbei kam, wie von einem anderen Planeten. Ich dachte zuerst schon, dass er auf Slicks ist."