Sébastien Loeb führt nach dem ersten Tag der Rallye Deutschland. Dabei wurde der Franzose seiner Favoritenrolle vom ersten Meter an gerecht, indem er alle Sonderprüfungen des heutigen Tages für sich entscheiden konnte. Nachdem die sechste Etappe aus Sicherheitsgründen abgebrochen wurde, weil zu viele Zuschauer an der Strecke erschienen waren, führt der Franzose mit 18,8 Sekunden vor seinem schärfsten Verfolger Mikko Hirvonen. Obwohl der Finne damit im Kampf um die Spitze schon einen deutlichen Rückstand hinnehmen musste, konnte Hirvonen den Tag durchaus als Teilerfolg verbuchen, da es ihm zumindest gelang vor den Asphaltspezialisten Daniel Sordo und Francois Duval zu bleiben, die am Ende des Tages auf Position drei und vier lagen.
Sowohl Duval als auch Sordo waren mit ihrem Abschneiden dann auch eher weniger zufrieden. So beklagte Sordo Setup Probleme, während Duval am Vormittag mit Problemen an der Schaltung zu kämpfen hatte. Hinzu kamen Eingewöhnungsprobleme mit den weichen Reifen, die Duval erstmals in diesem Jahr nutze. Die Zeichen stehen für beide Fahrer morgen auf Angriff.
Auf Rang fünf landete nach dem ersten Tag Jari- Matti Latvala, der jedoch bereits fast eine Minute auf die Spitze verlor. Dennoch zeigte er am Nachmittag eine aufsteigende Tendenz, indem er sich an beiden Subaru Piloten vorbeischob, denen so nur die Plätze sechs und sieben blieben. Das Duell unter den Subaru Piloten bleibt allerdings knapp, so setzte sich heute Solberg mit einer Sekunde gegen Chris Atkinson durch, wobei aber beide Piloten gleich drei Mal ihre Positionen wechselten. Möglicherweise wäre für die Subaru Piloten heute mehr drin gewesen, so setzen sie am Vormittag als einziges Topteam auf harten Reifen, welches sich als eher sichere, aber nicht unbedingt schnelle Wahl erwies.
Den letzten Punktplatz belegt nach dem ersten Tag Henning Soberg; Urmo Aava und Toni Gardemeister komplettieren die Top 10. Der Weg unter die ersten acht Piloten scheint für Suzuki derzeit mit bereits fast 40 Sekunden Rückstand zwar groß, doch insbesondere bei Problemen der Konkurrent könnte das Team in der Abwesenheit von Munchi´s Ford noch einige Punkte in der Konstrukteurswertung gutmachen. Gigi Galli schied hingegen auf der fünften Etappe aus und sorgte so sogar für eine zwischenzeitliche Unterbrechung der Rallye. Auf einem extrem schnellen Teilstück kam der Italiener von der Fahrbahn ab und wurde zu medizinischen Checks ins Krankenhaus geflogen.
Der erste Tag der Rallye Deutschland hinterließ trotz der abgebrochen sechsten Etappe bereits relativ große Zeitabstände, so bildeten sich einige Gruppen, die nun die einzelnen Positionen untereinander auszumachen scheinen. Doch mit dem völlig anderen Charakter des morgigen und definiv schwersten Tages der diesjährigen Rallye dürfte das Ergebnis noch einmal gehörig durcheinander gewürfelt werden. Interessant verspricht neben dem Kampf um die Spitze vor allem der Kampf zwischen Hirvonen, Sordo und Duval um das Podium zu werden, auch das Duell der Subaru Piloten darf weiter mit Spannung erwartet werden.
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