Der traditionelle Start der WRC-Saison bei der Rallye Monte-Carlo ist voll im Gange. Nachdem Sébastien Ogier am Donnerstagabend bei den ersten beiden Wertungsprüfungen noch dort weitermachte, wo er vergangene Saison in Monza aufgehört hatte, kam Rückkehrer und Rekordchampion Sébastien Loeb erst am Freitag so richtig in Fahrt und konnte sich in der Gesamtwertung des ersten WM-Laufs vor seinen Landsmann setzen, der sich erst spät wieder zurückmeldete. Nach der letzten Freitags-WP lag Loeb damit insgesamt 9.9 Sekunden vor Ogier.

Elfyn Evans lies unterdessen bereits etwas zu seinem Toyota-Teamkollegen abreißen und lag nach acht absolvierten Wertungsprüfungen damit schon 22 Sekunden hinter der Spitze. Die beiden Hyundai-Piloten Thierry Neuville und Ott Tänak folgten auf vier und fünf. Gus Greensmith feiert ersten WP-Sieg.

Rallye Monte Carlo: Loeb überrascht sich selbst

Sébastien Ogier erlebte bei der Rallye Monte Carlo einen Auftakt nach Maß. Der Franzose konnte sich bei der ersten Wertungsprüfung am Donnerstagabend bereits um ganze 5.4 Sekunden vor Sébastien Loeb setzen, der auch in der folgenden WP etwas Federn lassen musste. Während Evans hier mit einem Rückstand von 11.2 Sekunden noch den Anschluss an die Spitze halten konnte, konnte Loeb-Teamkollege Adrien Fourmaux das Tempo nicht ganz mitgehen.

Es folgte eine Glanzvorstellung von Rückkehrer und Teilzeit-WRC-Pilot Sebastien Loeb, der sowohl die dritte, vierte, fünfte und sechste Wertungsprüfung gewann und seinem Landsmann Ogier damit keine Chance ließ. Jener hatte am Freitagmorgen auf im Süden Frankreichs seine Schwierigkeiten und musste in der Zeitentabelle so zeitweise auch Toyota-Kollege Evans passieren lassen. Nach WP Nummer sechs lag der Rückstand von Ogier auf Loeb bereits bei 15.9 Sekunden. Evans lag im GR Yaris Rally1 auf Platz zwei dabei knapp vor Ogier.

In der sechsten Wertungsprüfung sollte dann Gus Greensmith für eine weitere Überraschung sorgen. Der junge Brite und Teamkollege von Loeb konnte sich im Puma Rallye1 seinen ersten WP-Sieg sichern. Teamkollege Loeb konnte seine Führung in der Wertung dennoch souverän halten, dahinter tauschten Evans und Ogier zugunsten des Franzosen jedoch die Platzierungen.

Sebastien Ogier fand am Freitag erst spät n die Spur, Foto: LAT Images
Sebastien Ogier fand am Freitag erst spät n die Spur, Foto: LAT Images

In der finalen WP des Tages wurde das Polster Loebs wieder etwas kleiner. Schließlich meldete sich der achtmalige WRC-Champion Sebastien Ogier doch noch zurück und gewann die letzte Session des Freitags. Der Rückstand von Ogier auf Landsmann Loeb schmolz dadurch auf nur noch 9.9 Sekunden zusammen.

Sébastien Loeb konnte damit aber dennoch die Tagesführung halten. "Mit diesem Auto war ich sofort im Rhythmus. Das ist echt eine nette Überraschung. Seitdem haben wir versucht, zu pushen und ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Wir sind aktuell noch vorne, aber es ist kein großer Vorsprung. Ich bin dennoch froh, nach dem ersten Tag zu führen", zeigt sich der Rekordchampion über seine Leistung überrascht. "Meine Crew hat auch einen großartigen Job gemacht. Ich habe vom Start weg versucht, Vollgas zu geben."

Vorfälle: Einen Schockmoment erlebten Adrien Fourmaux und sein Beifahrer Alexandre Coria. In der dritten WP, die am Freitagmorgen stattfand, schlug Fourmaux mit seinem Beifahrer nach einer Linkskurve rechts in die Böschung ein und rutschte so in der Folge den Abhang runter - beide blieben unverletzt.

Auch Sebastian Ogier machte am Freitagvormittag Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung, kam aber glimpflich davon. Nach einem Rechtsknick berührte der Franzose auf der linken Seite der Strecke mit dem Heck leicht die Leitplanke, konnte seinen Toyota aber unter Kontrolle und damit den Zeitverlust geringhalten.

Ergebnisse: 1. & 2. Etappe