Sebastien Ogier hat die Rallye Mexiko zum sechsten Mal gewonnen und zog mit Sebastien Loeb gleich. Mit seinem ersten Triumph im Toyota kommt Ogier nun auf Erfolge mit vier verschiedenen Marken. Ab der vierten Prüfung lag der sechsfache Weltmeister in Führung und gab diese auf dem Weg zu seinem 48. Karriere-Sieg nicht mehr ab.
Von Freude war im Ziel allerdings nicht viel zu sehen - im Gegenteil. Ogier betonte, dass das Event angesichts der Coronavirus-Pandemie gar nicht erst hätte stattfinden sollen und drückte seine Hoffnung aus, dass das mexikanische Volk keinen Schaden davonträgt.
Platz zwei bei der Rallye Mexiko 2020 ging an Ott Tänak. Der Hyundai-Neuzugang lag zwischenzeitlich in Führung, als er aufgrund eines Schadens an der Aufhängung 45 Sekunden verlor und auf Platz acht zurückfiel. Die Schuld für das Malheur nahm er auf sich. Mit einer beherzten Aufholjagd kämpfte sich der Weltmeister aufs Podest zurück.
Erst kurz vor dem Ende der Rallye verlor Teemu Suninen Platz zwei an Tänak. Aufgrund von Bremsproblemen kämpfte er allerdings mit stumpfen Waffen. Mit seinem dritten Podium der Karriere war er daher zufrieden.
Elfyn Evans verpasste als Vierter das Podium. Da er als WM-Führender nach Mexiko gereist war, musste er am Freitag den Straßenfeger spielen. Hinzukamen auch bei ihm Bremsprobleme auf den letzten Prüfungen.
Kalle Rovanperä erzielte mit Platz fünf einen weiteren Achtungserfolg. Ein Reifenschaden am Freitag kostete den Toyota-Youngster Zeit. Auf Position sechs kam WRC2-Sieger Pontus Tidemand ins Ziel. Platz sieben ging an seinen Verfolger Nikolay Gryazin. Als Achter kam WRC3-Pilot Marco Bulacia Wilkinson an, gefolgt von Gus Greensmith, den ein technisches Problem zehn Minuten kostete. Die Top-10 komplettierte WRC2-Pilot Ole-Christian Veiby.
Außerhalb der besten Zehn beendete Thierry Neuville die Rallye Mexiko 2020. Er befand sich im Kampf um einen Podestplatz, als ein elektrischer Defekt am Freitag zum Ausfall führte. Unter Rally2-Reglement startete Neuville erneut. Mit acht Bestzeiten stellte er seine Pace unter Beweis.
Teamkollege Dani Sordo hatte bereits auf der ersten Prüfung am Freitag Probleme mit dem Kühler. Er musste auf der Prüfung anhalten und den Kühler reparieren, wobei er fünf Minuten verlor. Wenig später schied er schließlich mit überhitztem Motor aus, ein Neustart war nicht möglich.
Ein frühes und vor allem dramatisches Ende nahm die Rallye Mexiko für Esapekka Lappi. Als er das Ziel der Prüfung El Chocolate 2 erreichte, begann sein Ford Fiesta WRC zu brennen. Löscharbeiten blieben vergeblich. Lappi fuhr ohne Beifahrer Janne Ferm weiter, weil er sich der Größe des Feuers nicht bewusst war, wie er später einräumte. Schließlich musste er den Boliden jedoch abstellen und aus sicherer Entfernung zusehen, wie er komplett ausbrannte. Der Vorfall führte zur Absage der folgenden Prüfung.
Weitere drei Prüfungen der Rallye Mexiko wurden gestrichen. Am Samstag beschlossen Organisatoren, Promoter, Teams und FIA, das Event nach WP21 vorzeitig zu beenden. Den nun prüfungsfreien Sonntag wollten alle für den Versuch nutzen, trotz der Reisebeschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie sicher nach Hause zu kommen.
Der Hinweis auf die nächste Rallye ist dieses Mal nicht so einfach. Die Rallye Argentinien wäre als nächstes an der Reihe gewesen, wurde jedoch verschoben. Hinter allen verbleibenden Events im WRC-Kalender steht aufgrund der Coronavirus-Pandemie ein großes Fragezeichen.
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