Für Mads Östberg ist die Rallye Korsika ein besonderes Ereignis, ein Meilenstein in seiner Karriere. Als gerade einmal 26. Pilot bestreitet er seine 100. WRC-Rallye. Zuletzt wurde Sebastien Ogier bei der Rallye Mexiko in diesem Jahr in den Club der 100er aufgenommen.

Östbergs Karriere begann 2006 bei der Rallye Schweden. Ein Jahr später fuhr er in Finnland seinen ersten Punkt ein. 16 Mal stand der Norweger auf dem Podium. Das Highlight ist nach wie vor sein (wenn auch geerbter) Sieg bei der Rallye Portugal 2012. "Es ist ziemlich unglaublich, dass es mein 100. WRC-Event sein wird", sagte Östberg. "Wenn ich auf meine frühen Jahre zurückschaue und vergleiche, wo ich jetzt stehe, kann ich stolz sein auf das, was ich erreicht habe. Aber die harte Arbeit ist noch nicht vorbei."

Sein Jubiläum muss Östberg auf dem Untergrund begehen, der ihm am wenigsten liegt: Asphalt. Zuletzt bei der Rallye Deutschland wurde er mit viereinhalb Minuten Rückstand auf den Sieger Sechster. Um seine Pace auf versiegelten Straßen zu verbessern und weil M-Sport vor der Rallye Korsika keinen Test anbot, nahm Östberg an der Rallye Niedersachsen teil. Diese beendete er in einem Ford Fiesta R5 auf Position zwei hinter Fabian Kreim.

"Das Ziel war, meinen Fahrstil auf Asphalt zu verbessern und ich denke, das haben wir erreicht", erklärte Östberg. "Wir hatten Teams auf den Prüfungen, die unsere Ein- und Ausfahrt aus Kurven beobachtet haben und ich hoffe, dass wir das Gelernte auf Korsika anwenden können. Dort lautet das Ziel, uns im Vergleich zur Rallye Deutschland zu verbessern.

Das hat auch Teamkollege Eric Camilli vor, der ein Asphaltspezialist ist, in Deutschland jedoch abflog und am Ende nur 50. wurde. Für den Franzosen ist die Rallye Korsika eine Heimrallye im wahrsten Sinne des Wortes: Seine Familie väterlicherseits stammt aus Ajaccio. Camilli kennt die Rallye der 10.000 Kurven bereits aus zwei vorherigen Starts: 2014 wurde er in der ERC Vierter, 2015 fuhr er in der WRC2 aufs Podium.

"Es wird eine Herausforderung, das in der WRC zu wiederholen, aber man weiß ja nie und man kann auf Korsika nie ein Ergebnis vorhersagen!", meinte Camilli. "Unser Ziel lautet, auf diesen wunderschönen Straßen eine konstante Leistung abzuliefern. Aber wenn das Gefühl da ist, hoffe ich auch, guten Speed zeigen zu können."