Die Rallye Mexiko geht der Halbzeit zu und Sebastien Ogier liegt mit seinem VW Polo unangefochten an der Spitze. Während M-Sport-Pilot Mads Östberg dem WM-Führenden zumindest teilweise nahe kam, musste der Norweger vor WP15, Otates, seinen Ford Fiesta nach einem Elektronik-Problem der Lichtmaschine abstellen. Mikko Hirvonen rutscht damit auf Rang zwei nach vorne, ihm fehlen aber bereits 1:08.4 Minuten auf den Führenden Ogier. Ein weiter Profiteur des Östberg-Dramas ist Thierry Neuville, der auf einen Podestplatz gerutscht ist.

Wie den gesamten Freitagnachmittag dominierte Ogier auch auf den ersten beiden Prüfungen des Samstags das Feld nach Belieben. Der Franzose setzte auf beiden Prüfungen überlegene Bestzeiten und nahm alleine auf Ibarrilla 1 seinen Kontrahenten Östberg und Hirvonen 8,4 respektive 11 Sekunden ab. Auf Otates 1 handelte sich Hirvonen sogar 15,4 Sekunden Rückstand ein. "Ich habe mich nur auf Mikkos Zwischenzeiten konzentriert", schilderte Ogier, der seine Bestzeit selbst nicht fassen konnte. "Ich habe nur weiterhin versucht, etwas Tempo herauszunehmen und war immer noch Schnellster, als was kann ich noch machen?" Ansonsten spach Ogier von einem großartigen Morgen, zeigte aber auch Mitgefühl für seinen ehemaligen Verfolger. "Es tut mir für Mads leid, denn er hat wirklich gute Arbeit geleistet und es ist einfach nur schade für ihn."

Sordo kommt nicht in Fahrt

Eine ähnliche Frage dürfte sich auch Hirvonen stellen, der in Mexiko eigentlich gewinnen wollte. Nun geht er die Rallye - ähnlich wie Ogier - ruhiger an, da nach vorne nichts mehr möglich ist und nach hinten zu Neuville ein großer Vorsprung besteht. Mit dem Superspecial vor dem Mittagsservice sicherte sich Hirvonen allerdings seine ersten Bestzeit in Mexiko.

Der Vorsprung auf Neuville ist sogar noch deutlich angewachsen, da auch beim zweiten M-Sport-Piloten nicht alles nach Plan verlief. "Nach der ersten Prüfung hatte ich ein Problem mit der Lenkung. Wir hatten einen riesigen Dreher mit gebrochener Lenkung - wir hatten wirklich Glück", so der Belgier, der immer noch Rang drei hält.

Dani Sordo weiß nicht, was er machen soll, Foto: Sutton
Dani Sordo weiß nicht, was er machen soll, Foto: Sutton

Weiteres Glück hat Neuville auch, dass sein Verfolger Dani Sordo mit seinem Citroen einfach nicht zurechtkommt und mittlerweile auf das Podest 1:38.1 Minuten Rückstand aufweist. "Ich kann dieses Auto nicht fahren", so das harte Urteil des Spaniers. "Ich verstehe es nicht. Wenn ich versuche, schneller zu fahren, dann fliege ich raus." Als Grund gab Sordo das sehr instabile Heck des Citroen DS3 WRC an.

Durch das Aus von Östberg sind auf die Verfolger wie Nasser Al-Attiyah einen Platz nach vorne gerutscht. Der Dakar-Sieger von 2011 machte deutlich, dass die beiden Rallye-Versionen nicht zu vergleichen wären, freute sich aber, schneller als 2011 im Citroen unterwegs zu sein. Hinter dem Katarer sortieren sich Ken Block, Benito Guerra, Chris Atkinson, Martin Prokop und Michal Kosciuszko ein.

Pure Testfahrten für Latvala

Bei Jari-Matti Latvala geht es an seinem zweiten Tag bei der Rallye Mexiko nur noch um Testfahrten. Der Finne war am Freitag ausgeschieden und wäre am Samstag unter Rally2 eigentlich als erster Pilot auf die staubige Piste gegangen. Durch einen Schachzug von VW ist diese Situation nun aber behoben, denn Latvala erschien zu spät zum Start und hatte damit eine bessere Position - und eine Strafe von 3:10 Minuten. "Wir haben die Strafe in Kauf genommen, um eine bessere Position zu haben und damit besser vergleichen zu können", erklärte der Finne, der mit den ersten Erkenntnissen durchaus zufrieden war. Ohne Druck kann der 27-Jährige nun an seinem Gefühl für den Polo arbeiten und vielleicht bis Portugal das Setup deutlich verbessern.

Ergebnisse Halbzeit Tag 2:

1. Sebastien Ogier, Volkswagen 2:47:14.1
2. Mikko Hirvonen, Citroen +1:08.4
3. Thierry Neuville, Ford +2:44.7
4. Dani Sordo, Citroen +4:22.7
5. Nasser Al-Attiyah, Ford +5:01.7
6. Ken Block, Ford +7:31.4
7. Benito Guerra, Citroen +8:42.4
8. Chris Atkinson, Citroen +8:58.8
9. Martin Prokop, Ford +9:47.7
10. Michal Kosciuszko, MINI +12:48.0