In Schweden kommt es zur Nagelprobe, denn bei dieser Veranstaltung entscheidet sich die Zukunft des Zeitnahme- und Trackingsystems der Rallye-Weltmeisterschaft. FIA-Rallye-Direktor Jarmo Mahonen versprach, dass er seine Entscheidung nach der Veranstaltung fällen werde. Die spanische Firma Sistemas Integrales de Telecomunicacion (SIT) hatte ab dem ersten Saisonrennen den langjährigen Anbieter, Stage One Technology, ersetzt.

Doch gleich beim Auftakt gab es zahlreiche Probleme: Den Fahrern wurden fehlerhafte Zeiten zugespielt, es gab keine Zwischenzeiten und die Autos fuhren unobserviert in die französischen Alpen. Mahonen stellte klar, dass er beim Event in Schweden eine reibungslose Abwicklung erwartet. "Sie [SIT] werden ihre Hausaufgaben erledigen", sagte der Finne. "Wir erwarten dort einen perfekten Service."

Von der Performance beim zweiten Saisonevent werde er seine Entscheidung abhängig machen, so Mahonen. Bei allem Verständnis für SIT unterstrich er, dass eine Leistung wie in Monaco intolerabel sei. "Es war nicht einfach für SIT, mit der Rallye in Monte Carlo zu beginnen. Das Gelände ist sehr schwierig, es wäre unfair, dem Event zu viel Bedeutung beizumessen", meinte Mahonen. "Aber die Überwachung der Autos ist unerlässlich, zuallererst wegen der Sicherheit."

Bei Fahrern und Personal ist die Skepsis noch deutlich größer. Sebastien Ogiers Beifahrer Julien Ingrassa meinte: "Es gibt ein paar einfache Dinge, bei denen wir keine Revolution benötigen, diese Sache gehört dazu." VW-Teamchef Jost Capito bezeichnete die Performance von SIT als "absolut inakzeptabel und unverantwortlich". Und Stage One scheint seinerseits für eine Blitz-Rückkehr gerüstet. "Wir arbeiten an einer Reihe von Projekten, aber die WRC ist immer in unseren Herzen. Wir würden Gespräche sicherlich nicht ablehnen", sagte Geschäftsführer Simon de Banke.