Carlos Sainz wurde diese Woche eine große Ehre zuteil. In Deutschland durfte der zweifache Weltmeister den neuen Volkswagen Polo R testen und zeigte sich danach begeistert. "Ich war sehr glücklich, den Polo erstmals fahren zu dürfen. Außerdem freue ich mich wirklich für Volkswagen und den Sport allgemein. Endlich kommt ein neues Auto und eine neue Marke in die WRC", so der Spanier, der seinen Testtag als sehr gut, zufriedenstellend und großartig bezeichnete.

Letztmals habe er vor einigen Jahren mit dem Skoda S2000 ein herkömmliches Rallyefahrzeug bewegt. Nach seinem Rückzug aus der WRC 2004, war Sainz, neben zwei weiteren Einsätzen im Folgejahr, unter anderem bei der Rallye Dakar und dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring unterwegs. Das neue Auto habe sich seiner Meinung nach jedenfalls gut geschlagen. "Man muss im Kopf behalten, dass wir mit dem Polo noch ganz am Anfang stehen", so der 49-Jährige, der anfügte: "Er ist also noch nicht so, wie das "richtige" Auto einmal sein wird."

Weitere Schritte folgen

Vorerst konzentriert sich Carlos Sainz nur auf Testfahrten im Polo R, Foto: VW Motorsport
Vorerst konzentriert sich Carlos Sainz nur auf Testfahrten im Polo R, Foto: VW Motorsport

"Insgesamt hat er sich gut angefühlt. Ich hatte es mir bei meiner ersten Fahrt mit der, den neuen Regeln entsprechenden, 1600er Literleistung des Turbomotors schlimmer vorgestellt, als es dann eigentlich war", gab Sainz zu. Auch die Übersetzung habe ihm keinerlei Probleme bereitet. "Für ein Rallyeauto der neuen Generation hat er sich stark angefühlt. Man will natürlich immer noch ein bisschen mehr Power und weniger Gewicht - aber das wird wohl jeder Fahrer sagen", schmunzelte der Routinier. Am meisten habe ihn beeindruckt, dass mit dem Polo WRC R auf Anhieb alles geklappt habe, so der Spanier gegenüber der offiziellen Seite der Rallye-WM.

"Das war ein erster Schritt und die Hauptsache war es, mit der Arbeit anzufangen und Daten zu sammeln. Wir haben alles gleich hinbekommen", so Sainz stolz. Überrascht habe ihn unterm Strich vor allem der Motor. "Die Zeiten waren nicht weit weg von denen der alten Autos und auch das Gewicht wurde noch ein bisschen reduziert. Das sind gute Neuigkeiten", freute sich der Doppelweltmeister. Auf Grund der positiven ersten Eindrücke sei auch für ihn noch ein weiterer Testtag in Trier geplant - allerdings wohl erst mit der fast finalisierten Version des Autos. "Ich denke, ich werde das Auto von Zeit zu Zeit fahren. Ich habe natürlich keine Rolle als Testfahrer, aber ich kann dem Team mit Feedback weiterhelfen", erklärte Sainz.

Ob er auf Grund des neuen Autos aber eine richtige Rückkehr in die WRC und den Wettbewerb plane, wollte der Routinier verneinen. "Nein, da ist nichts dergleichen geplant. Im Moment konzentrieren wir uns nur auf die Testfahrten", stellte Sainz klar. "Zu Mitte des nächsten Jahres werden wir entscheiden, wie wir das Auto beurteilen und herausfinden, wie weit wir von den Top-Teams weg sind. Aktuell gibt es aber keine Pläne, dass ich selbst wieder bei Rennen mitfahre", so der 49-Jährige. Man wisse zudem um die anfängliche Rolle als Außenseiter. "Citroën und Ford sind sehr stark und es wird äußerst schwierig, sie zu schlagen. Aber wir werden es sobald wie möglich versuchen", versprach der VW-Pilot den Fans mit einem Augenzwinkern.