2006 und 2008 schaffte es Henning Solberg auf den achten WRC-Gesamtrang. 2007 und im Vorjahr auf den Sechsten. Logischer Schluss und damit die Fortsetzung seiner Reihe lieferte das Rallye-Jahr 2010. Denn mit 45 Punkten landete der Norweger in diesem Jahr auf Rang acht.

Im Januar, noch vor Beginn der Saison, trennte sich Henning Solberg erst einmal von seinem langjährigen Beifahrer Cato Menkerud. Er erklärte: "Es war meine Entscheidung und ich kann Ihnen keinen speziellen Grund geben, es ist einfach so, dass wir jetzt schon neun Jahre zusammenarbeiten. Es gibt keinerlei Probleme. Ich brauche etwas Neues und vielleicht ist es ein neuer Beifahrer."

Die Nachfolge Menkeruds trat eine Frau an: die routinierte Ilka Minor. Mit seiner neuen Co-Pilotin holte sich Solberg beim Saisonauftakt in Schweden gleich den sechsten Rang und damit den Zweiten unter den Nicht-Werkspiloten. So schien die Kommunikation mit seiner neuen Beifahrerin bereits beim ersten Anlauf ohne Probleme zu funktionieren. In Mexiko konnte der 37-Jährige dieses Ergebnis wiederholen, auch wenn er zwischenzeitlich mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte.

Bäumchen wechsel dich

In Portugal beklagte er schon bei der ersten Prüfung Probleme mit der Servolenkung, ins Ziel kam er nicht. So übernahm Per Gunnar Andersson Solbergs Platz beim Stobart Team als Gaststarter bei der Rallye Bulgarien. Auch wenn der Norweger bereits für die Rallye Finnland wieder in seinem gewohnten Focus sitzen sollte, nährte die Entwicklung natürlich Spekulationen darüber, dass er mittelfristig im Stobart Team abgelöst werden könnte, zumal auch seine Saison bis dato mit Zwischenrang neun in der WM hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

In Großbritannien schloss Henning Solberg die Saison so ab, wie er sie begonnen hatte, Foto: Andre Lavadinho
In Großbritannien schloss Henning Solberg die Saison so ab, wie er sie begonnen hatte, Foto: Andre Lavadinho

Solberg startete für die Truppe von Teamdirektor Malcolm Wilson starten, allerdings in einem Ford Fiesta Super 2000 Fahrzeug, in dem er nicht berechtigt war, Konstrukteurspunkte für seine Mannschaft zu sammeln. Das gleiche Fahrzeug pilotierte er bei den Rallyes in Deutschland, Spanien und Frankreich. Auf diese Weise sollten Solberg und seine Co-Pilotin Minor Erfahrungen mit dem neuen Auto auf Asphalt sammeln. Auf Schotterstrecken kämpften beide wie gewohnt im Ford Focus RS WRC um Herstellerpunkte.

Trotz der Abwechslung blieb Solberg nahezu konstant im hinteren Feld. In Finnland überschlug er sich zweimal und auch bei der Rallye Deutschland gab es keine Punkte. Mit der Rallye Großbritannien beschloss er die Saison schließlich auf Rang sechs, wie er sie schon in Schweden begonnen hatte.