Insgesamt 61 Fahrzeuge kämpfen beim erstem Saisonrennen in vier Klassen um den Sieg, mehr als die Hälfte davon auf Reifen von Michelin. Die neue Langstrecken-Weltmeisterschaft (World Endurance Championship, WEC) verspricht in ihrer Debütsaison spannende Duelle und packenden Motorsport in acht Rennen auf drei Kontinenten. Insgesamt nehmen 30 spektakuläre Fahrzeuge an dem Championat rund um den Globus teil. Mit Audi und Toyota sind in der Top-Kategorie - der LMP1 - gleich zwei Werksteams am Start. Sie vertrauen ebenso auf Reifen von Michelin wie die Abordnungen von Aston Martin, Porsche und Corvette, die ihre Boliden in der LMGTE Pro und LMGTE Am ins Rennen um die Meisterschaft schicken.

Der Startschuss für die neue Langstrecken-Weltmeisterschaft fällt am kommenden Wochenende im US-Sonnenstaat Florida: Im Rahmen der 60. Auflage der legendären 12-Stunden-Rennens von Sebring kämpfen auf der ebenso traditionsreichen wie berüchtigten Rüttelpiste insgesamt 61 Fahrzeuge um Ruhm, Ehre und Meisterschaftspunkte. Das Feld setzt sich aus 30 eingeschriebenen Startern aus der WEC sowie 31 Fahrzeugen aus der American Le Mans Series (ALMS) zusammen. 33 Teams - mehr als die Hälfte der Teilnehmer - vertrauen dabei auf Reifen von Michelin.

Audi vertraut auf Michelin, Foto: Audi
Audi vertraut auf Michelin, Foto: Audi

Die Kategorie der LMP1-Prototypen ist mit elf Fahrzeugen stark besetzt - allein hier setzen zehn Teams auf die Erfolgs-Pneus aus Clermont-Ferrand. Das Audi Sport Team Joest schickt drei R18 TDI ins Rennen. Mit diesem Fahrzeug gewannen die Ingolstädter im vergangenen Jahr das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. In Sebring will die Marke mit den vier Ringen ihren zehnten Gesamtsieg beim 12-Stunden-Klassiker unter der Sonne Floridas einfahren. Die offizielle Werks-Equipe von Toyota lässt den ersten Saisonlauf in Sebring noch aus und wird mit dem rundum neu entwickelten Toyota TS030 Hybrid erstmals im Rahmen der 6 Stunden von Spa-Francorchamps Anfang Mai ins Geschehen eingreifen. Dort kommt es dann zum großen Aufeinandertreffen der beiden neuen Hybrid-Renner von Toyota und Audi. Denn die Ingolstädter haben das Renndebüt ihres brandneuen Audi R18 e-tron quattro ebenfalls für den zweiten Saisonlauf in den belgischen Ardennen angekündigt.

Beim Saisonauftakt in Sebring zählen neben den drei Audi R18 TDI weitere Partnerteams von Michelin zu den Sieganwärtern in der LMP1 - darunter der Pescarolo 03-Judd, die beiden HPD ARX 03a-Honda von Strakka Racing und JRM sowie die beiden Lola B12/60 Coupé-Toyota von Rebellion Racing. Hier feiert mit Nick Heidfeld ein besonders prominenter Neuzugang sein Comeback im Langstrecken-Sport. Der ehemalige Formel-1-Pilot greift in dieser Saison für das Team Rebellion Racing ins Lenkrad und wird sowohl bei den 12 Stunden von Sebring, den 6 Stunden von Spa sowie beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans einen der beiden LMP1-Prototypen pilotieren. In Le Mans war Heidfeld 1999 Teil des Teams von Mercedes. Aus der ALMS gesellen sich zwei weitere Michelin bereifte Fahrzeuge mit Siegesambitionen hinzu: der HPD-ARX03a des Teams Muscle Milk Pickett Racing sowie der Lola B12/60 der ALMS-Meistermannschaft von 2011, Dyson Racing.

Le Mans ist auch für Michelin das Highlight

Insgesamt acht Veranstaltungen stehen im ersten Jahr der neuen Langstrecken-WM auf dem Programm. Beim dritten Lauf dürfte es zum spektakulären Highlight der Saison kommen: Am 16. Juni startet mit den 24 Stunden von Le Mans das prestigeträchtigste Rennen überhaupt. Im Mittelpunkt dürften die Hybrid-Prototypen von Audi und Toyota stehen. Die Audi R18 e-tron quattro und die beiden Toyota TS030 Hybrid gelten als heiße Anwärter auf den Gesamtsieg. Zusätzlich zu den beiden LMP1-Boliden mit Hybrid-Antrieb schicken die Ingolstädter zwei Audi R18 ultra ins Rennen. Insgesamt werden 15 LMP1-Fahrzeuge den Kampf gegen die Uhr in Angriff nehmen.

Für Audi geht es in Le Mans um einen besonders wichtigen Sieg: Nachdem die Ingolstädter den Langstrecken-Klassiker 2006 als erster Hersteller mit einem Diesel-Triebwerk gewinnen konnten, soll in diesem Jahr der erste Titel mit einem Hybrid-Fahrzeug folgen. Audi gewann hier gemeinsam mit Michelin bisher zehn Titel. Mit seinen besonders laufleistungsstarken Reifen konnte die französische Premiummarke in der Unternehmensgeschichte schon insgesamt 20 Siege bei dem Traditionsrennen Le Mans erringen. Neben den beiden Werksteams von Audi und Toyota zählen auch einige starke Privatteams zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg. Henri Pescarolo gehört bereits zum festen Le Mans-Inventar. Das französische Motorsport-Urgestein setzt in diesem Jahr einen Pescarolo 03-Judd auf Basis eines Aston Martin AMR-One sowie einen Dome 102.5-Judd ein - beide mit Pneus von Michelin. Mit Dyson Racing hat sich zudem der amtierende Titelverteidiger in der American Le Mans Series angekündigt. Das Team wird beim Langstrecken-Klassiker in Le Mans zwei Lola B12/60-Mazda auf Pneus von Michelin ins Rennen schicken.

Im Aston Martin Vantage fährt Stefan Mücke, Foto: Aston Martin
Im Aston Martin Vantage fährt Stefan Mücke, Foto: Aston Martin

Darüber hinaus versprechen auch die übrigen Klassen packende Zweikämpfe und Spannung bis zur Zieldurchfahrt. In der LMP2 werden 18 Prototypen um den Sieg kämpfen. Auch die GT-Kategorie ist mit zahlreichen Corvette, Ferrari, Porsche sowie dem Aston Martin-Werksteam stark besetzt.

Mit dem spektakulären DeltaWing feiert beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein besonders futuristisches Rennfahrzeug seine Premiere, das besonders von seiner speziellen Aerodynamik profitieren soll. Michelin - traditionell ein engagierter Förderer neuer Technologien - entwickelte die Spezialreifen für den DeltaWing, der an der Vorderachse eine Spurweite von nur 60 Zentimetern aufweist. Der 475 Kilogramm leichte Rennwagen wird von einem 1,6-Liter großen Vierzylinder angetrieben, der dank Turboaufladung rund 300 PS entwickeln soll. 72,5 Prozent des Fahrzeuggewichts lasten auf den Hinterreifen. An der extrem schmalen Vorderachse kommen 15 Zoll große Pneus zum Einsatz, die nur ein Drittel so breit sind wie die Reifen des Audi R18 TDI.