Sabine Schmitz, Klaus Abbelen, Patrick Pilet und Patrick Huismann haben den zweiten Lauf der VLN, das 39. DMV 4-Stunden-Rennen, gewonnen. Das Quartett im Porsche 911 GT3 R von Frikadelli Racing triumphierte vor Phoenix Racing (Fässler/Winkelhock) und Falken Motorsports (Ragginger/Imperatori). Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Unfall im Streckenabschnitt Pflanzgarten, bei dem jedoch alle Beteiligten unverletzt blieben.

Turbulente Anfangsphase

Beim Start konnte Polesitter Christian Hohenadel im Rowe-SLS die erste Position gegen den Wochenspiegel-Porsche von Oliver Kainz verteidigen, der sich seinerseits den Angriffen von Patrick Huisman (Frikadelli) und Uwe Alzen erwehren musste. Vor allem der Beginn des Rennens hatte es anschließend in sich. Packende Kämpfe und zahlreiche Überholmanöver bestimmten das Geschehen. Noch in der ersten Rennrunde übernahm Patrick Huismann auf der Döttinger Höhe aus dem Windschatten heraus die Führung von Christian Hohenadel und Oliver Kainz.

Der Falken-Porsche zeigte eine gute Leistung, Foto: Patrick Funk
Der Falken-Porsche zeigte eine gute Leistung, Foto: Patrick Funk

Dahinter sorgte der Falken-Porsche für Aufsehen. Von der sechsten Position gestartet, schob sich Startfahrer Martin Ragginger zunächst an Uwe Alzen, wenig später auch am Wochenspiegel-Porsche von Oliver Kainz vorbei auf die dritte Position. Dann war die Aufholjagd des Falken-Piloten zunächst beendet: Ein schwerer Unfall sorgte für eine mehrstündige Unterbrechung des Rennens. Im Bereich Pflanzgarten waren der GetSpeed-Porsche und der Scirocco von mathilda racing miteinander kollidiert.

Während der 911er im Frontbereich stark beschädigt wurde, flog der giftgrüne Scirocco sogar über die Streckenbegrenzung. Glücklicherweise blieben alle Beteiligten unverletzt, wurden allerdings zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht. Da die Leitplanken auf einer Länge von rund 80 Metern erneuert und die Fahrzeuge geborgen werden mussten, entschied sich die Rennleitung für eine Unterbrechung des Rennens.

"Kleiner Sieg" für Phoenix

Nach langem Warten und unzähligen Minuten der Ratlosigkeit, ging es gegen 16:15 Uhr mit zwei Einführungsrunden wieder los. Bereits nach der ersten Aufwärmrunde fing die Uhr jedoch an zu laufen, die verbliebene Renndistanz betrug zwei Stunden. Die Pole-Position beim Neustart hatte Frikadelli Racing inne, gefolgt vom Rowe-SLS mit Nico Bastian sowie Martin Ragginger im Falken-Porsche.

Frikadelli-Startfahrer Patrick Pilet ließ beim Neustart nichts anbrennen und übernahm die Führung. Auch dahinter änderte sich zunächst nichts: Nico Bastian hielt den Rowe-SLS auf der zweiten Position, bekam jedoch Druck von Martin Ragginger im Falken-Porsche. Pech hatte unterdessen der Ford GT von Jürgen Alzen. Bereits nach der ersten Rennrunde auf dem Grand-Prix-Kurs, schlich die schwarze Flunder in langsamer Fahrt zurück an die Box.

Nach der ersten Rennrunde hatte Patrick Pilet seine Führung bereits auf 6.6 Sekunden ausgebaut, während Ragginger in der ersten Kurve mit einem starken Manöver am zweitplatzierten Rowe-Flügeltürer von Nico Bastian vorbeigegangen war. Auf dem vierten Rang lag zu diesem Zeitpunkt der Wochenspiegel-Porsche, gefolgt von Uwe Alzen sowie den beiden Schubert-BMWs.

Für BMW lief es nicht wie gewünscht, Foto: Patrick Funk
Für BMW lief es nicht wie gewünscht, Foto: Patrick Funk

Nach den Boxenstopps, die im zweiten Rennteil größtenteils nicht nur die ersten, sondern auch die einzigen blieben, änderte sich das Bild an der Spitze. Mit einem sehr frühen Stopp schoben sich Marcel Fässler und Markus Winkelhock im Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing an die Spitze. Patrick Pilet, der am Steuer des Frikadelli-Porsche blieb, rutschte auf die zweite Position nach hinten. Auf Rang drei landete der Schubert-Z4 von Werner und Sims, gefolgt vom Falken-Porsche mit Ragginger/Imperatori

Ein finaler Boxenstopp des drittplatzierten Schubert-Z4 brachte Falken Motorsports wenige Minuten vor dem Ende wieder auf das Podest. An der Spitze änderte sich allerdings nichts mehr: Phoenix Racing wurde vor dem Porsche von Frikadelli Racing abgewinkt. Der Vorsprung aus dem ersten Teil des Rennens, als der Lauf nach einem schweren Unfall für mehrere Stunden unterbrochen werden musste, reichte dem Frikadelli-Quartett allerdings aus, um sich dennoch zum Sieger zu krönen.

Für Marcel Fässler und Markus Winkelhock (Phoenix Racing) reichte es mit dem "kleinen Sieg" aber immerhin zum zweiten Gesamtrang. Martin Ragginger und Alex Imperatori (Falken Motorsports) wurden Dritte. Da in Summe übrings 2:42:06.345 Stunden zurückgelegt wurden, geht das 39. DMV 4-Stunden-Rennen mit vollen Punkten in die Wertung der Langstreckenmeisterschaft ein.

"Wir haben unsere Möglichkeiten genutzt und als Team verdient gewonnen", sagte Abbelen. "Bei uns sind alle Fahrer volles Rohr gefahren und wir haben sie nicht zurückgepfiffen. Politik ist für mich im Motorsport ein Fremdwort. Wir treten an, um zu gewinnen." Das zweitplatzierte Phoenix-Duo war vor allem mit der Leistung im zweiten Rennabschnitt zufrieden. "Im Zeittraining und Rennen waren wir noch nicht vorne mit dabei", sagte Fässler. "Im zweiten Abschnitt haben wir dann vor allem von der guten Strategie der Phoenix-Truppe profitiert."

In zwei Wochen, am 26. April, findet mit dem 56. ADAC ACAS H&R-Cup der dritte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft statt.