Wie beurteilst du die Superleague Formula im Vergleich zu anderen Rennserien?
Robert Doornbos: Beim Marketing ist die Serie bereits auf einem sehr hohen Level, selbst verglichen mit den ChampCars. Da sieht die Superleague noch besser aus. Aber technisch können wir uns noch steigern. Die Regeln verändern sich an jedem Rennwochenende, so ist es ein bisschen ein Glücksspiel. Andererseits bin ich mit den Fahrern sehr zufrieden. Mit Pizzonia, Toccacello und den GP2-Jungs fährt man nicht gegen Nobodys, sondern gegen gute Piloten. Für mich ist es am schönsten, fit zu bleiben und Rennen zu gewinnen.

Könnte sich die Serie zu einem Sprungbrett in die Formel 1 entwickeln?
Robert Doornbos: Ehrlich gesagt gibt es keine Anleitung, wie man in die Formel 1 gelangt. Wenn mir jemand vor fünf Jahren gesagt hättet, dass ich zwei Jahre Formel 1 fahre, hätte ich ihm das nicht geglaubt. Ich glaube aber nicht, dass die Superleague eine Plattform für die F1 ist. Es wird eine eigenständige Serie werden und darauf sollte man stolz sein. Aber ich glaube nicht, dass Bernie Ecclestone Angst vor der Serie hat. Die Formel 1 ist die Formel 1, es ist die Königsklasse des Motorsports. Die Superleague kann eine sehr gute zweitbeste Serie in Europa werden.

Also irgendwo zwischen der F1 und der GP2?
Robert Doornbos: Klar, die GP2 ist sehr wichtig für die Fahrer. Ich erinnere mich an mein Jahr 2004. Damals ging es um alles oder nichts. Ich fuhr damals noch in der Formel 3000 vor den Augen der F1-Teambosse und gewann einige Rennen. Das brachte mir die Chance ein, in die F1 zu gelangen. Aber die Superleague sollte eigenständig bleiben, dann kann sie sehr groß werden. Es gibt jede Menge Investments.

Robert Doornbos nutzt die Superleague Formula, um sich fit zu halten., Foto: Superleague Formula
Robert Doornbos nutzt die Superleague Formula, um sich fit zu halten., Foto: Superleague Formula

Glaubst du, das Konzept, die Fußballfans anzuziehen, funktioniert?
Robert Doornbos: In einigen Ländern ist Fußball größer als in anderen. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Superleague-Test im Winter in Italien. Damals war ich Schnellster (für den AC Milan) und die AS Roma-Fans haben mich etwas dumm angemacht. In Brasilien ist die Serie schon jetzt sehr beliebt. Warten wir bis zum Ende der Saison.

Man sollte also ein Jahr abwarten.
Robert Doornbos: Auf jeden Fall die ersten sechs Rennwochenenden dieser Saison. Danach sehen wir, wie es um die Serie steht. Im nächsten Jahr sollen es dann neun Rennwochenenden sein.

Hast du die nächste Saison schon bei dir eingeplant?
Robert Doornbos: Ich weiß es noch nicht. Diesen Winter werde ich sehr beschäftigt sein, mit Superleague Formula und A1GP. Das neue Auto verspricht viel Spaß. Das ist ein guter Weg, mich fit zu halten. Aber ich sehe meine Zukunft eher bei den Indycars oder als Testfahrer in der Formel 1. Allerdings bevorzuge ich es, Rennen zu fahren, deswegen wohl eher Indycar.

Gibt es noch eine Verbindung zu F1-Testfahrten?
Robert Doornbos: Nein, mein letzter F1-Test liegt bereits drei Monate zurück. Ich konzentriere mich hierauf und dann sehen wir weiter.