Mit Platz drei im Qualifying hatte der Pilot des FC Porto beste Chancen auf einen Podestplatz. Doch schon kurz nach dem Rennstart sah es nicht mehr danach aus. Der Portugiese kam in der ersten Kurve zu weit nach außen und wurde bis auf die sechste Position durchgereicht. "Wenn mein Plan aufgegangen wäre, hätte ich das Rennen als Zweiter beenden können. Es hat aber leider nicht funktioniert. Somit war das Rennen schon in der ersten Kurve entschieden", meint Parente.

Das zweite Rennen startete wie gewohnt in umgekehrter Reihenfolge. Parente kämpfte sich durchs Feld und eroberte zunächst den vierten Platz. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn das nächste Missgeschick folgte. In Runde 20 kam der 25-Jährige zum Pflichtboxenstopp an die Box. Die Crew entschied jedoch, die Reifen nicht zu wechseln, um dadurch wertvolle Zeit zu sparen. Ein Fehler, der im Nachhinein bestraft wurde.

Parente nahm das Rennen wieder auf und konnte seine vierte Position vor Yelmer Buurman (AC Milan) verteidigen. Kurze Zeit später erteilte die Rennleitung dem Portugiesen eine Durchfahrtsstrafe wegen Verstoßes gegen das Reglement. Denn die Crew entschied sich gegen einen Reifenwechsel am Boliden des FC Porto. Das Reglement besagt jedoch, dass alle vier Reifen während des Pflichtboxenstopps gewechselt werden müssen. Einzige Ausnahme besteht unter widrigen Wetterbedingungen, bei denen Regenreifen nicht gewechselt werden müssen.

Der Teamchef Anthony Reid nimmt die Schuld auf sich. "Wir haben diese Regel leider missverstanden. Mit Regenreifen ist dies möglich, aber im Trockenen müssen eben alle vier Slicks gewechselt werden. Das war ganz klar unser Fehler", gesteht der Teamchef. "Wir entschuldigen uns bei Alvaro. Diese falsche Entscheidung haben wir uns zuzuschreiben - der Ingenieur und ich", so Reid weiter. Das Team wollte die Reifen für das angestrebte Super Finale einsparen. Der Schuss ging nach hinten los, denn durch die Bestrafung kam Parente nur noch als Elfter ins Ziel und schaffte demnach nicht den Sprung ins Preisgeld-Rennen.

Die Enttäuschung war dem Portugiesen, der neuerdings die verbleibenden Rennen in der GP2-Serie bestreitet, ins Gesicht geschrieben. "Es war ein Rennen zum Vergessen. Ich hatte einen so guten Start und konnte bis zum Boxenstopp von der zehnten bis auf die vierte Position nach vorne fahren." Durch den Fehler des Teams und die anschließende Bestrafung war eine vordere Platzierung außer Reichweite. "Um das Ganze zusammenzufassen: Ich bin ein klasse Rennen für nichts gefahren."