Das beherrschende Thema im US-amerikanischen Motorsport war natürlich kurz vor Jahreswechsel Danica Patricks ARCA-Testfahren, mit denen sich die schnelle Lady auf ihr ARCA-Debüt und die folgenden Nationwide-Einsätze in der neuen Saison vorbereitete.
Am ersten von drei Testtagen auf dem Daytona International Speedway drehte Patrick nur wenige Runden in einem JR Motorsports-Chevrolet mit der Nummer 88. Regen verhinderte einen ernsthaften Test der Rennamazone. Der folgende Samstag war dann der erste ernsthafte Testtag der 27-jährigen Amerikanerin auf dem 2,5 Meilen langen Superspeedway in Florida. Der US-Superstar machte zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem Drafting, dem so typischen Windschattenfahren im Pulk. Nach einigen Single-Runs zur Eingewöhnung drehte Patrick am Nachmittag problemlos 40 Runden am Stück und fuhr insgesamt weit über 100 Runden im Einsatz- und Backup-Car.
Chrew Chief Tony Eury Junior war zufrieden
Betreut wurde Patrick in Daytona von ihrem designierten Nationwide-Crew-Chief Tony Eury Junior, der jahrelang an der Seite von Dale Earnhardt Junior im Sprint Cup tätig war. Patrick landete am Ende der Session auf Rang 19 von 63 gestarteten Fahrern. Milka Duno war die zweite Dame, die ebenfalls aus der IndyCar-Serie kommend, einen Abstecher wagte. Duno belegte Platz 13 in einem Braun-Toyota. Auch Ex-Formel-1-Pilot Narain Karthikeyan, der vor einigen Jahren bereits in der Speedcar-Serie fuhr, befand sich unter den Piloten.
Danica Patrick vs. Milka Duno
Am letzten Testtag verbesserte sich Patrick im Verlauf von 92 absolvierten Runden von Platz zehn am Vormittag auf Rang fünf am Nachmittag. Boxenstopp-Übungen standen ebenfalls auf dem Programmplan. Konkurrentin Duno beklagte ein frühes Ende der Sonntags-Session durch einen Motorschaden an ihrem Braun-Toyota. Ob die mit stattlichen Sponsorengeldern ausgestattete Venezolanerin weitere konkrete Ambitionen in Richtung NASCAR-Rennserien hat, muss abgewartet werden. Ein Platz im Braun-Team wäre für 2010 noch zu besetzen. Fragen zu ihren Zielen in der neuen Saison beantwortete sie nicht, konnte sich aber einen kleinen Seitenhieb Richtung Patrick nicht verkneifen: "Sie hat vergangene Woche noch auf einer anderen Strecke testen können. Sie drehte am Samstag mehr Runden als ich und sie hatte zwei Autos zur Verfügung. Trotzdem war ich schneller als sie." In der Tat fuhr Patrick insgesamt 227 Testrunden über eine Gesamtdistanz von 567,5 Meilen. Von Patrick gab es bislang keinerlei Statements zu den Duno-Ambitionen und Äußerungen.
Patrick startet in Daytona
In einer 40-minütigen Pressekonferenz mit Patrick, JR-Motorsports-Miteigentümerin Kelley Earnhardt und Bob Parsons vom Sponsor GoDaddy.com wurde Patricks Chevrolet mit der Startnummer sieben enthüllt, indem Patrick eine begrenzten Anzahl von Nationwide-Rennen im Jahr 2010 fahren wird. Ihr Stockcar-Debüt soll Patrick am 6. Februar in der ARCA-Serie beim Saisonstart in Daytona geben. Der weitere Zeitplan muss noch ausgearbeitet werden. Man spricht von zehn bis zwölf Rennen in der Nationwide-Serie, die nicht mit dem IndyCar-Programm kollidieren.
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