Benzinkrimis scheinen in Mode zu kommen, denn auch an diesem Wochenende spielte der Tankinhalt wieder eine entscheidende Rolle auf dem Michigan International Speedway. Titelverteidiger Jimmie Johnson sah noch kurz die geschwenkte weiße Flagge für die letzte Runde, bevor ihm beim Überqueren der Ziellinie das Benzin ausging. Greg Biffle nahm das Geschenk dankend an, um eine halbe Runde später auf der Gegengeraden ebenfalls ohne einen Tropfen Benzin auszurollen. Der lachende Dritte war anschließend der 50-jährige Oldtimer Mark Martin, der so zu seinem dritten Saisonsieg kam. Für Martin war es gleichzeitig der fünfte Sieg in Michigan und der 38. seiner Karriere.
Die letzte Runde wurde zum Krimi
Martin konnte seinen Erfolg in der Victory Lane kaum fassen und wurde von seinem Teamkollegen Jeff Gordon entsprechend gewürdigt: "Alter Mann, du hast uns wieder erledigt", gratulierte Gordon und freute sich gleichzeitig über seinen zweiten Rang. Gordon selbst war vom letzten Platz ins Rennen gegangen, da er einen Motorwechsel vornehmen musste. Gordon arbeitete sich während der 200 Runden durch das komplette Feld und beendete seine kleine Durststrecke. Auch Denny Hamlin fuhr mit Platz drei in die Erfolgsspur zurück. Bei Carl Edwards ist mit Rang vier und dem vierten Top-Ten-Ergebnis in Folge die Konstanz zurückgekehrt.
Greg Biffle konnte sich als Fünfter über die Ziellinie retten, da sein Schwung noch für die letzte Meile ausreichte. Nach der dritten und letzten Gelbphase hatte Roush-Pilot Biffle den Kampf in der Boxengasse gewonnen, und war als Erster wieder auf die Strecke gefahren. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass es nach Pocono auch in Michigan wieder zu einem Spritkrimi kommen würde, denn das Benzinfenster lag bei 40 bis 44 Runden.
Montoya mit bester Saisonleistung
Biffle führte nach dem Restart in Runde 156 bis fünf Runden vor Rennende das Feld an, bevor er Johnson nicht mehr halten konnte. Johnson dominierte das Rennen mit 146 Führungsrunden und lag teilweise mit über sieben Sekunden einsam an der Spitze. Ohne Benzin wurde er schließlich als 22. und letzter Fahrer in der Führungsrunde gewertet. Das beste Saisonrennen lieferte Juan Pablo Montoya ab, der sich fast während des gesamten Rennens in der Top Ten aufhielt. Zwischenzeitlich gelegte er sogar Rang drei. Der sechste Platz war für den Kolumbianer ein kleiner weiterer Schritt Richtung Chase 2009. Nach drei Top-Ten-Resultaten in den letzten vier Rennen fährt er so konstant wie nie und sammelt weiter entscheidende Punkte
Tony Stewart behält die Führung
Tony Stewart behielt nach seinem siebten Rang die Führung in der Meisterschaft mit 47 Punkten vor Gordon. Teamkollege Ryan Newman fuhr an diesem Wochenende nur dem Feld hinterher und beendete das Rennen mit Rundenrückstand auf Position 23. Brian Vickers belegte nach seiner Pole einen schwer erkämpften neunten Platz. Position 13 ging an Kyle Busch, der die ersten neun Runden nach dem Startkommando von Rockstar Kid Rock geführt hatte. Danach kämpfte Busch mit Vibrationsproblemen und konnte die Spitze nicht mehr angreifen. Dale Earnhardt Junior war während des Rennens nur kurzzeitig auf einem einstelligen Platz zu finden und würde als 14. abgewunken. Altmeister Bill Elliott überraschte mit Platz 16 bei seinem fünften Einsatz in dieser Saison.
Ergebnis: LifeLock 400
1. Mark Martin (Chevrolet), 190/5 Punkte
2. Jeff Gordon (Chevrolet), 170/0 Punkte
3. Denny Hamlin (Toyota), 170/5 Punkte
4. Carl Edwards (Ford), 165/5 Punkte
5. Greg Biffle (Ford), 160/5 Punkte
6. Juan Montoya (Chevrolet), 150/0 Punkte
7. Tony Stewart (Chevrolet), 146/0 Punkte
8. Kurt Busch (Dodge), 142/0 Punkte
9. Brian Vickers (Toyota), 138/0 Punkte
10. Clint Bowyer (Chevrolet), 134/0 Punkte
Gesamtstand: Rennen 15/36
1. (0) Tony Stewart, 2.189 Punkte
2. (0) Jeff Gordon, -47 Punkte (Rückstand)
3. (0) Jimmie Johnson, -142 Punkte
4. (+1) Kurt Busch, -228 Punkte
5. (-1) Ryan Newman, -255 Punkte
6. (0) Carl Edwards, -262 Punkte
7. (0) Greg Biffle, -276 Punkte
8. (+5) Mark Martin, -321 Punkte
9. (0) Kyle Busch, -329 Punkte
10. (+2) Denny Hamlin, -340 Punkte
11. (-3) Matt Kenseth, -341 Punkte
12. (-2) Jeff Burton, -379 Punkte
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