Kasey Kahne hat das diesjährige "Coca-Cola 600" gewonnen. Der Evernham-Pilot verwies Greg Biffle, Kyle Busch, Jeff Gordon und Dale Earnhardt Junior in einem weitgehend spektakulären Rennen auf die Plätze - Tony Stewart der tragische Held.

Kyle Busch kommt von der Pole

Die Jagd begann., Foto: Getty Images for NASCAR
Die Jagd begann., Foto: Getty Images for NASCAR

Gegen 0:30 Uhr deutscher Zeit führte der Pole-Sitter, Kyle Busch, das 43-köpfige Fahrerfeld in die erste Runde. Von Beginn an lieferten sich die Piloten herzerfrischendes "Side-by-side-racing". Am auffälligsten ging jedoch Tony Stewart zu Werke. Der Gibbs-Pilot, welcher lediglich vom 31. Rang ins Rennen ging, war recht schnell bei der Musik. Dass Stewart zur tragischen Figur des "Coca-Cola 600" werden sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erahnen. Es waren vielmehr Kyle Busch, Gregg Biffle und Dale Earnhardt Junior, die den Rennrhythmus diktierten.

Während sich Greg Biffle aufgrund eines ausbrechenden Hecks zunächst einmal nicht mehr in der Spitzengruppe halten konnte, war es Brian Vickers, der mit beständig starken Rundenzeiten für Furore zu sorgen wusste. Vickers Drang Richtung Spitze konnte selbst Kyle Busch nicht stoppen - er musste es allerdings auch nicht: Nachdem sich Vickers gerade in der Spitze zu etablieren begann, verlor sein Bolide einen Reifen, was konsequenterweise in einem Mauereinschlag endete. Vickers' verlorener Reifen beschädigte unglücklicherweise David Gilliland's Motorhaube so sehr, dass dieser die Box ansteuern musste - somit war auch sein Rennen kaputt.

Junior mit Saisonsieg Nummer eins?

Kyle Busch konnte den Sieg nicht heimfahren., Foto: Getty Images for NASCAR
Kyle Busch konnte den Sieg nicht heimfahren., Foto: Getty Images for NASCAR

Von diesem Augenblick an dominierten vor allem Kasey Kahne, Jeff Burton, Carl Edwards und Dale Earnhardt Junior das Geschehen. Auch Kyle Busch, der allerdings aufgrund eines kleinen Fahrfehlers an Boden verlor, meldete erneut ernsthafte Siegesambitionen an. Von hinten arbeitete sich weiterhin Tony Stewart scheinbar unaufhaltsam durch das Fahrerfeld. "Smoke" schien wild entschlossen, im team-internen Duell nun endlich nachzuziehen, was soviel bedeutete wie: Nur der Sieg zählt.

Gerade als die zahlreichen Zuschauer, die den "Lowe's Motor Speedway" säumten, an einen möglichen Junior-Sieg zu glauben begannen, platze dieser Traum - genau wie Junior's Reifen. Nun übernahm zur Überraschung vieler Tony Stewart. Dieser behielt beim folgenden Re-Start die Nase zunächst vorn und duellierte sich fortan heftig mit seinem Teamkollegen Kyle Busch und dem All-Star-Race-Sieger Kasey Kahne. In der Folge eines Crashes beim angesprochenen Re-Start, mussten sowohl Denny Hamlin, Dave Blaney, Reed Sorensen, als auch Martin Truex Junior die Segel streichen. Wenig später erwischte es dann auch den Champion - Jimmie Johnson.

Stewart muss weiter warten

Kasey Kahne feiert den Sieg., Foto: Getty Images for NASCAR
Kasey Kahne feiert den Sieg., Foto: Getty Images for NASCAR

Nach den finalen Boxenstopps stellte sich nur noch eine Frage: Stewart oder Kahne? Diese schien schon sehr bald zugunsten von "Smoke" beantwortet zu sein, bis dieser eine Runde vor Schluss einen heftigen Reifenplatzer erlitt - nicht der erste in dieser Saison. Nun war es ein Leichtes für Kasey Kahne, den Sieg nach Hause zu fahren. Nachdem er letztes Wochenende bereits das All-Star-Rennen gewann, konnte er nun auch den ersten Saisonsieg im Cup einfahren. Auf den Plätzen zwei und drei folgten ihm Greg Biffle und Kyle Busch. Die Plätze vier und fünf gingen an das Hendrick-Doppel Gordon und Junior. Als bester Rookie kam Sam Hornish Junior ins Ziel.

In der Meisterschaft führt weiterhin Kyle Busch souverän mit 94 Punkten Vorsprung vor Jeff Burton. Die Top-5 werden von Dale Earnhardt Junior, Denny Hamlin und Clint Bowyer abgerundet. Vorjahresmeister Jimmie Johnson liegt auf dem neunten, Teamkollege Jeff Gordon auf dem zehnten Meisterschaftsrang. Der Pechvogel des Tages - Tony Stewart - wird weiterhin auf Rang acht geführt, während der Rennsieger von heute, Kasey Kahne, den zwölften Rang belegt. Auch Juan Pablo Montoya (17.) fehlen lediglich 191 Punkte bis zum für den Chase berechtigenden zwölften Rang. Die NASCAR scheint in dieser Saison spannender und ausgeglichener denn je zu sein.