Titelverteidiger Kevin Harvick gewann den dritten Lauf der Sprint-Cup-Serie auf dem Las Vegas Motor Speedway. Der Stewart-Haas-Pilot führte 142 von 267 Runden mit seinem Chevrolet das Feld an und konnte nach zwei zweiten Plätzen den ersten Saisonsieg feiern. Es war der erste Erfolg für Harvick auf dem Oval in der Spielermetropole und der 29. Sieg im Sprint Cup. Für eine Überraschung sorgte Martin Truex Junior, der im Furniture-Row-Chevrolet Zweiter wurde.

Logano übernimmt die Führung

Polesetter Jeff Gordon hatte im Abschlusstraining Pech. Der Hendrick-Pilot wurde in einen Unfall mit Danica Patrick verwickelt und musste am Renntag auf sein Ersatzfahrzeug zurückgreifen. Auch Gibbs-Ersatzfahrer David Ragan landete kurz vor Ende der Happy Hour in der Mauer. Beide Fahrer starteten deshalb vom Ende des Feldes. Dafür rückte Gordons Teamkollege Kasey Kahne neben dem Qualifikationszweiten Joey Logano in die erste Startreihe.

Joey Logano übernimmt nach dem Start die Führung vor Kasey Kahne, Foto: NASCAR
Joey Logano übernimmt nach dem Start die Führung vor Kasey Kahne, Foto: NASCAR

Die Country-Gruppe Rascal Flatts interpretierte die Nationalhymne und gab anschließend das Startkommando zum dritten Saisonlauf unter strahlend blauem Himmel. Logano übernahm vor der ersten Kurve die Spitze und sicherte sich den ersten Bonuspunkt für einen Führungsrunde. Dale Earnhardt Junior übernahm kurz darauf den zweiten Rang von seinem Teamkollegen Kahne. In der 24. Runde schwenken alle Zuschauer Jeff-Gordon-Fahnen mit der Nummer 24. Direkt danach folgte die angekündigte Competition-Caution, während Alex Bowman sich qualmend Richtung Garage verabschiedete.

Johnson übernimmt das Kommando

Earnhardt gewann das Rennen in der Boxengasse und kam als erster Fahrer wieder auf die Strecke. Doch Logano legte einen Raketenstart hin und war erneut der Leader. Diesmal konnte sich Logano nicht absetzen und hatte nun Jimmie Johnson, der am letzten Wochenende in Atlanta gewinnen konnte, im Rückspiegel. In Runde 43 zog Johnson problemlos am Penske-Ford vorbei. Fünf Runden später musste Logano auch Earnhardt ziehen lassen. Champion Harvick hatte sich inzwischen in die Top-5 vorgearbeitet.

Nach 70 Runden führte immer noch Johnson vor Earnhardt und Harvick, der die schnellsten Rundenzeiten fuhr. Gleichzeitig bogen die ersten Fahrer unter Grün zum Service in die Boxengasse ab. Johnson holte sich erst sieben Runden später vier frische Reifen ab. In der 81. Runde musste das Pace Car zum zweiten Mal wegen Debris auf die Strecke. Vickers erhielt an 21. Position liegend den Lucky Dog. Die Teamkollegen Tony Stewart und Patrick lagen beim Restart eine Runde zurück.

Harvick dreht auf

Nach dem Restart konnte sich Harvick hinter Johnson auf Platz zwei schieben. Dritter war Kahne vor Earnhardt und Hamlin. In Runde 90 übernahm Harvick die Führung, weil Johnson Vibrationen meldete und seine Crew ansteuern musste. Johnson konnte mit einer Runde Rückstand das Rennen wieder aufnehmen. Truex übernahm dadurch Rang fünf. Gordon bewegte sich langsam Richtung Top-12, während Logano nur noch auf Position 15 lag. Brad Keselowski, der im letzten Jahr auf diesem Oval gewinnen konnte, kam in seinem 200. Sprint-Cup-Rennen immer besser in Fahrt und lag inzwischen an sechster Stelle.

Ab der 128. Runde mussten die Fahrer zum zweiten Mal unter Grün Sprit und Reifen abholen. Keselowski bekam eine Strafe, weil das Team einen Reifen verlor. Während der Penske-Pilot seine Drive-Thru absolvierte, gab es zum dritten Mal Gelb, wegen dem einsamen Reifen im Infield. Vickers erhielt zum zweiten Mal den Lucky Dog. In Runde 144 ging das Rennen weiter. Truex griff sofort Harvick an und konnte den ersten Platz übernehmen. Zwei Runden später konterte Harvick erfolgreich. Dritter war jetzt Logano vor Kahne und Earnhardt, während Keselowski und Johnson um die Lucky-Dog-Position kämpften.

Perfekter schneller Boxenstopp bei Kevin Harvick, Foto: NASCAR
Perfekter schneller Boxenstopp bei Kevin Harvick, Foto: NASCAR

Harvick dominiert weiterhin

100 Runden vor Rennende lag Kahne mit über einer Sekunde Abstand hinter Harvick. Truex fehlten bereits fast vier Sekunden auf den Leader. Gelbphase Nummer vier kam in Runde 172, weil bei Johnson ein Reifen platzte. Keselowski konnte sich über den Lucky Dog freuen. Bei den Boxenstopp ging diesmal ein Reifen beim BK-Team von J.J. Yeley verloren. Nach dem Neustart hatte Harvick drei Duos im Rückspiegel: Kahne und Earnhardt im Hendrick-Chevrolet, Denny Hamlin und Carl Edwards im Gibbs-Toyota sowie Jamie McMurray und Kyle Larson im Ganassi-Chevrolet.

Kurz darauf hatte das Pace Car seinen nächsten Einsatz, weil erneut Johnson wegen Reifenproblemen in der Mauer gelandet war. Zwei Runden nach dem Neustart gab es einen Unfall nach einem Zweikampf und einem Revanchemanöver von Kahne an Edwards. Mit viel Glück konnte Edwards einen harten Einschlag vermeiden. Ziemlich verbeult besuchten beide Fahrer ihre Crew in der Boxengasse. Edwards musste jedoch anschließend die Garage aufsuchen. Nach dem Restart konnte Earnhardt kurz an Harvick vorbeiziehen, doch der Titelverteidiger konterte erneut erfolgreich.

Das Aus für Carl Edwards, Foto: NASCAR
Das Aus für Carl Edwards, Foto: NASCAR

Harvick gewinnt vor Truex

Als noch 50 Runden zu fahren waren, führte weiterhin Harvick knapp vor Earnhardt. Mit einigem Abstand war Hamlin Dritter vor Truex, Larson, Ryan Newman, Keselowski, A.J. Allmendinger, Logano und dem Zehnten McMurray. Die dritte Runde der Boxenstopps unter grüner Flagge wurde ab Runde 229 eingeläutet. Earnhardt nahm nur zwei frische Reifen mit und konnte dadurch an Harvick vorbeiziehen. Doch Harvicks Chevolet war mit vier frischen Goodyear einfach schneller. Logano kam erst nach 248 Runden und Keselowski zwei Runden später zum Service. Mit nur zwei frischen Reifen gingen beide Piloten in die finalen Runden.

Elf Runden vor Rennende meldete Harvick Vibrationen und auch Earnhardt zeigte einige Schlenker. Dadurch übernahm Truex Rang zwei vor Newman, die den Abstand auf Harvick allerdings nicht verkürzen konnten. Mit 1.641 Sekunden Vorsprung fuhr Harvick als Erster über die Ziellinie. Zweiter wurde sensationell Truex, der in allen drei Saisonrennen ein Top-8-Ergebnis erzielte. Rang drei ging an Newman vor Earnhardt und Hamlin. Allmendinger schaffte sein bestes Saisonresultat mit Platz sechs vor Keselowski und Larson. Die Top-10 komplettierten Matt Kenseth und Logano. Nur vier weitere Fahrer blieben mit dem Leader in der Führungsrunde. Elfter wurde McMurray vor Paul Menard, Brian Scott und Greg Biffle. Für das kleine neue Premium-Motorsports-Team war der 13. Rang von Scott ein großer Erfolg

Kevin Harvick beim letzten Restart, Foto: Daniel Huerlimann
Kevin Harvick beim letzten Restart, Foto: Daniel Huerlimann

Exklusive Bilder aus Las Vegas:

3. Lauf: Kobalt 400
Las Vegas Motor Speedway, Las Vegas, NV
Ergebnis: Top-10 (267 Runden)

1. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 48/5 Punkte
2. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 43/1 Punkte
3. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 42/1 Punkte
4. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 41/1 Punkte
5. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 39/0 Punkte
6. A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 38/0 Punkte
7. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 38/1 Punkte
8. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 36/0 Punkte
9. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 36/1 Punkte
10. Joey Logano (Ford) Team Penske, 35/1 Punkte

Gesamtstand: Rennen 03/36 (Chase Top-16)

1. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 134 Punkte
2. Joey Logano (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 123 Punkte
3. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 1 Sieg, 91 Punkte
4. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 125 Punkte
5. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 118 Punkte
6. A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 100 Punkte
7. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 92 Punkte
8. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 87 Punkte
9. Casey Mears (Chevrolet) Germain Racing, 87 Punkte
10. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 85 Punkte
11. Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 84 Punkte
12. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 82 Punkte
13. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 82 Punkte
14. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 81 Punkte
15. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 80 Punkte
16. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 77 Punkte