Wenn am Samstag das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps gestartet wird, dürfte die Tribüne an der Start/Ziel-Geraden zum ersten Mal seit 2001 nicht vom Gebrüll der GT1-Boliden zittern.

Beim Rennen vor einem Jahr wurde bekanntgegeben, dass durch die Verkürzung der Rennen der neuen Weltmeisterschaft für die GT1 auf nur eine Stunde, maximal GT2-Autos um den Sieg bei der Hatz zweimal rund um die Uhr kämpfen werden und die WM ihre eigenen Rennen in Spa bestreitet.

Sicherlich werden trotzdem wieder viele Fans die Campingplätze bei Les Combes und der berühmten Eau Rouge belagern, denn auch die "kleineren" GTs versprechen Spannung pur. Die Anhänger, die schon das 24h Rennen auf dem Nürburgring verfolgt haben, werden den einen oder anderen Starter auch in Spa erleben, Schnitzer-BMW könnte zum Beispiel mit einem Sieg gar ein Double perfekt machen. Die Favoriten sind aber traditionell eher im Lager von Porsche und Ferrari zu suchen, denn beide Hersteller schicken erstklassig besetzte Privatteams ins Rennen.

Auf Seiten der Italiener starten zwar nur zwei F430 von AF Corse (die sich diesmal mit Vitaphone verbündet haben), Gianmaria Bruni, Bert Longin, Eric van de Poele und Toni Vilander sind aber ebenso namhaft wie die Porsche-Paarungen die aus je zwei Wagen von ProSpeed und IMSA Performance Matmut sowie je einem Wagen von Trackspeed und BMS Scuderia bestehen.

Die Favoriten im Porsche-Lager dürften bei Prospeed zu suchen sein, mit Richard Westbrook, Marco Holzer, Marc Lieb und Marc Goossens ist ein tolles Quartett zusammengestellt worden. Der BMS Scuderia-Porsche mit Romain Dumas, Jörg Bergmeister, Martin Ragginger und Wolf Henzler steht dem aber ebenso wenig nach wie der zweite IMSA-Porsche mit Raymond Narac, Patrick Long, Patrick Pilet und Richard Lietz.

BMW setzt auf dieselbe Besatzung wie am Nürburgring, lediglich Andy Priaulx und Augusto Farfus fehlen wegen des WTCC-Wochenendes in Brünn. Anscheinend müssen Jörg Müller, Pedro Lamy und Uwe Alzen ebenso zu dritt starten wie das "Dirk-Auto" mit Werner, Müller und Adorf.

Mehr als nur das Feld auffüllen sollen die GT3-Autos, die auch heuer wieder zugelassen sind. Schon am Nürburgring zeigte sich, dass eine ausgeglichene Balance of Performance-Einstufung auch GT3-Renner gesamtsiegfähig macht und in Spa ist besonders mit der Meute an Audi R8LMS zu rechnen.

Alleine mit der Fahrerbesetzung Anthony Kumpen, Marcel Fässler, Lucas Luhr und Mike Rockenfeller sowie Alex Margaritis, Marc Hennerici, Andrea Piccini und Henri Moser im zweiten Wagen ist Phoenix für eine Überraschung gut, nachdem man sich bereits 2009 den dritten Rang sichern konnte. Auch die beiden Ford GT von Marc VDS sind stark besetzt und nicht zu unterschätzen. Lediglich die vier genannten GT4-Wagen sind als Feldfüller zu sehen und fahren ihr eigenes Rennen aus.