Es waren haarige Szenen, die sich am Ende des Moto3-Rennens in Estoril abspielten. Sandro Cortese und Maverick Vinales kämpften um jeden Zentimeter und in den letzten Kurven fuhren sie auch noch auf überrundete Piloten auf, wodurch die Sache noch etwas komplizierter wurde. Schließlich kam Cortese als Erster über die Linie, Vinales war aber nicht gerade begeistert. Der Spanier hatte sich bis zum Besuch auf dem Podest aber beruhigt und reichte seinem Kontrahenten zumindest die Hand. Cortese selbst glaubte, sich korrekt verhalten zu haben.

"Ich denke, ich habe nichts Unfaires gemacht. Ich habe meine Linie gehalten und keine Ellenbogen rausgestreckt. Es gab genug Platz, damit er Zweiter werden kann. Auf der Geraden wollte ich ihm keinen Windschatten geben, damit ich vorne bleibe", sagte der KTM-Pilot. Bis zum Finale hatte er sich schon gut gefühlt gehabt, eigentlich das ganze Wochenende lang. Im Rennen fuhr er dann zunächst taktisch. "Ich genoss jede Runde auf der Strecke. Ich wollte hinter Vinales bleiben, weil er einen guten Rhythmus hatte und wir uns absetzen konnten. Ich wollte abwarten und schauen, was möglich ist. In der letzten Runde habe ich dann 200 Prozent gegeben und als er weit ging, wollte ich meine Linie halten und so hart kämpfen wie möglich."

Eine Frage der Manieren

Für Vinales war das ein wenig zu hart. Zumindest hatte er es zunächst so empfunden. "Das war unglaublich, in der letzten Runde wurde so viel überholt. Cortese war nicht gerade sehr höflich, aber was soll ich machen. Wir werden für das nächste Rennen viel arbeiten und dann wieder einen guten Job machen", sagte der Spanier, bevor er in Richtung Podest ging.

Seinen eigenen harten Kampf hatte Luis Salom austragen müssen, bevor er Platz drei bejubeln konnte. Er hatte sich gegen Zulfahmi Khairuddin durchsetzen müssen, der lange so aussah, als könnte er das Podest erobern. "Er war sehr stark", sagte Salom über seinen Kontrahenten. "Fahmi ist schnell, er macht jedes Rennen große Fortschritte. Das KTM-Chassis und die Aerodynamik sind etwas besser und er ist auch etwas leichter als ich. Ich weiß, meine Maschine ist am Limit, aber Kalex arbeitet an einem neuen Bike. Ich weiß nur nicht, wann das kommt. Ich muss mit der jetzigen Maschine einfach das Beste machen."