Der Audi-Rennstall Phoenix hat das 12-Stunden-Rennen von Sepang gewonnen. Christopher Haase, Robin Frijns und Laurens Vanthoor kamen ins Ziel mit mehr als einer Runde Vorsprung auf die Porsche-Paarung Nick Tandy, Earl Bamber und Patrick Pilet. Bronze ging an den zweiten Phoenix-Audi mit Pierre Kaffer, René Rast und Markus Winkelhock, die weitere 31 Sekunden Rückstand hatten.

Für Audi bedeutet das Resultat in Sepang nicht nur die Verteidigung des Vorjahressieges, sondern auch den Gewinn der ersten Ausschreibung der Intercontinental GT Challenge (IGTC). In der Herstellerwertung behaupteten sich die Bayern gegen McLaren, während bei den Fahrern Laures Vanthoor den Titel klarmachte, wohlgemerkt in seinem letzten Rennen für Audi. René Rast manifestierte indes Platz zwei in der Fahrerwertung.

Regen wirft Porsche zurück

Die Entscheidung um den Sieg in Sepang fiel mit dem Einsetzen des ersten Regenschauers gegen Rennmitte. Die Phoenix-Crew timte hier den Wechsel von Trocken- auf Regenreifen am besten, wohingegen die bis dahin in Führung gelegenen Porsche zu lange auf Slicks belassen wurden. Tandy rutschte auf seinem Weg zur Box gleich zweimal von der Piste, und auch Pole-Mann Frédéric Makowiecki im Schwesterauto verlor viel Zeit.

Der Start zum diesjährigen 12-Stunden-Rennen von Sepang, Foto: SRO/Dirk Bogaerts Photography
Der Start zum diesjährigen 12-Stunden-Rennen von Sepang, Foto: SRO/Dirk Bogaerts Photography

Weitere Schauer hielten die Strecke nass respektive feucht bis zum Ende, was den werksseitig eingesetzten Porsche überraschenderweise nicht entgegenkam. Die Elfer sind auf vergleichsweise wenig Abtrieb ausgerichtet und erwiesen sich zudem als empfindlich beim Reifendruck. Auch mussten die Manthey-Mechaniker an beiden Autos vorsorglich die Bremsen wechseln, nachdem Makowiecki früh im Rennen über Probleme geklagt hatte.

McLaren strauchelt nach Defekt

Technische Probleme gab's auch bei McLaren mit Werksfahrer-Abgänger Shane Van Gisbergen, die als Einzige neben Audi die IGTC-Titel noch hätten holen können. Ein Aufhängungsdefekt warf das K-PAX-Team zwölf Runden zurück, obendrein folgten bis zum Rennende mehrere Ausritte sowie eine Durchfahrtsstrafe. Van Gisbergen, Álvaro Parente und Côme Ledogar kämpften sich immerhin bis auf Platz zehn zurück.

Obwohl die Schauer über der Region gewohnt heftig ausfielen, musste das Rennen diesmal übrigens nicht unterbrochen werden. Der neue Asphaltbelag auf der Sepang-Strecke schien das Wasser besonders gut abfließen zu lassen. Auch die Yokohama-Regenreifen funktionierten hervorragend. Während die GT3-Szene bei den meisten Veranstaltungen von Pirelli bereift wird, liefert Yokohama die Pneus für das Saisonfinale in Malaysia.