Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit, neue Strecke, neues Team und eine neue Herausforderung. All das hat Giorgio Maggi perfekt gemeistert. Der Luzerner feierte am vergangenen Wochenende bei seiner Premiere in der Asian Le Mans Series zusammen mit dem WOLF Werksteams Avelon den Sieg in der CN-Klasse. Auf der Formel-1-Strecke im malaysischen Sepang zeigte Giorgio im WOLF 2 Liter-Sportwagen während des 3-Stunden-Rennens eine starke Leistung und fuhr im hart umkämpften Feld mit vielen renommierten Piloten auf den zwölften Gesamtrang.

Dein erstes Rennen in der Asian Le Mans Series und dein erster Sieg. Besser hätte es kaum laufen können...
Absolut! Es war ein einmaliges Gefühl, auf einer so bekannten und spektakulären Rennstrecke wie dem Sepang International Circuit zu gewinnen - und das in meinem allerersten Rennen! Das Rennen selbst war ein wirklicher Thriller. Wir gingen von Platz zwei in unserer Klasse schnell an den Polesettern vorbei und konnten einiges an Zeit zwischen sie und uns legen. Richtig spannend wurde es nochmals kurz vor dem Ende der drei Stunden, denn es begann leicht zu tröpfeln. Das kann ein Rennen nochmals komplett umwerfen, aber glücklicherweise haben wir es über die Linie gebracht und schließlich den Klassen-Sieg eingefahren. Die Erleichterung und Freude auf dem Podium lässt sich nur schwer in Worte fassen - einfach unbeschreiblich!

Der Sieg ist die Krönung eines guten Wochenendes. Aber bereits die Sessions zuvor liefen recht gut für euch.
Stimmt. Am Freitagmorgen fuhr ich mein erstes Training im Auto und ich hatte sofort ein super Gefühl - das hat Rang sieben perfekt unter Beweis gestellt. Unglücklicherweise löste sich später eine defekte Radmutter und das Rad blieb schließlich unter dem Gehäuse stecken. Das Auto war danach leicht beschädigt, aber unser Team hat wirklich super Arbeit geleistet, um alles wieder zu reparieren. Im zweiten Freien Training mussten wir es entsprechend etwas langsamer angehen und erst die Bremsen einfahren, dadurch kam nur Platz 15 heraus. Im Qualifying am Samstag haben wir die Verhältnisse aber wieder zurechtgerückt und uns Startplatz zwei in der CN-Klasse gesichert.

In Sepang hast du nicht nur dein erstes Rennen in der Asian Le Mans Series bestritten, sondern auch dein erstes mit dem Avelon Team. Wie hat die Zusammenarbeit geklappt?
Das Teamwork war klasse. Mein Teamkollege Denis Lian und ich waren sehr schnell perfekt aufeinander eingespielt. Leider war unser dritter Fahrer, Werkspilot Ivan Bellarosa, aus privaten Gründen verhindert. Das war im Rennen natürlich nicht einfach, da wir nur zu zweit gefahren sind, während die meisten anderen Teams drei Fahrer einsetzen. Wir haben aber das Beste daraus gemacht und das ist mit dem Klassen-Sieg perfekt geglückt. Ich möchte nochmals die Gelegenheit nützen, mich bei meinem WOLF Werksteams Avelon für dieses tolle Wochenende und die super Arbeit zu bedanken.

Du bist bisher nur in Europa Rennen gefahren. Wie bist du mit der enormen Hitze und der körperlichen Herausforderung in Malaysia zurechtgekommen?
Ich habe mich schon seit einigen Wochen intensiv mit Fachleuten physisch und psychisch auf diese enormen körperlichen Anforderungen vorbereitet. Wirklich dort zu sein und im Auto zu fahren, ist aber wieder etwas anderes. Schon als ich aus dem Flugzeug stieg, war die Hitze und Luftfeuchtigkeit enorm. Das hat sich über das Wochenende noch gesteigert und am Samstag im Qualifying hatten wir rund 50 Grad Asphalt-Temperatur. Dank meiner guten Vorbereitung und meiner körperlichen Fitness war es für mich aber kein Problem, konzentriert zu fahren und immer 100 Prozent zu geben.

Das erste Rennwochenende ist wie im Flug vergangen. Wie geht es nun weiter für dich?
Nach einem so unglaublichen Wochenende würde ich natürlich am liebsten schon morgen wieder ins Auto steigen und das nächste Rennen fahren. Jetzt steht allerdings zunächst eine kleine Pause an. Ich reise zurück in die Schweiz und arbeite weiter an meinem Plan für die kommende Saison. Doch schon kurz nach dem Jahreswechsel geht der Flieger erneut Richtung Asien. Vom 8. bis zum 10. Januar 2016 steht für mich das zweite Rennwochenende in der Asian Le Mans Series in Thailand auf dem Programm. Ich kann es kaum erwarten, auf dem Buriram United International Circuit wieder Gas zu geben und hoffentlich das nächste Top-Ergebnis zu erzielen.