Der zehnte Lauf zur Rallye Europameisterschaft wurde am Donnerstabend mit einer Super-Special Stage im Zentrum von Porec eingeläutet. Im nördlichen Istrien begann die eigentliche Rallye mit sechs technisch anspruchsvollen Prüfungen. Anhand der Wetterprognosen stellte man sich auf Trockenheit und High-Speed-Passagen ein. Jedoch schlug der Wettergott kurz vor dem Start der ersten Prüfung zu, sodass viele Piloten mit falschen Reifen das Service verließen und sich auf den Weg ins Landesinnere machten.

So auch das Team Gassner/Mayrhofer, welches sich - wohl in weiser Voraussicht - mit Mischbereifung (Slicks und Regenreifen) über die ersten Prüfungen kämpfte. Bereits nach drei Stages lag man auf dem dritten Gesamtrang und somit in Schlagdistanz zur Spitze. "Was für ein Auftakt. Die ohnehin schon schwer einzuschätzenden und rutschigen Prüfungen waren im Regen mit den falschen Reifen eine echte Herausforderung. Ich hoffe, dass es jetzt wärmer wird und wir die zweite Schleife mit Slicks absolvieren können", sagte Gassner im Mittagsservice.

Wie erhofft trockneten Sonnenstrahlen die Nachmittags-Strecken auf. Bei diesen Bedingungen gelang es dem Duo Gassner jr. / Mayrhofer mit allen drei Bestzeiten im Production Cup den Rückstand auf den Führenden Andreas Aigner auf 5,2 Sekunden zu reduzieren. "Alles in Ordnung. Wir werden versuchen morgen unsere Pace zu halten", gab Beifahrerin Ursula Mayrhofer zu Protokoll.

Der Samstagvormittag gestaltete sich genau wie der Freitag aufgehört hatte: Mit schönem Wetter und Bestzeiten für das deutsch / österreichische Team. Der Rückstand wurde auf den Wimpernschlag von 0,7 Sekunden nahezu egalisiert und zudem der dritte Gesamtplatz nach hinten abgesichert.

Der finale Kampf nach dem Mittagsservice wurde von Porec aus bei Sonnenschein und deutlich über zwanzig Grad angetreten. Jedoch hielt das Wetter noch eine Überraschung bereit, denn einige kurze Schauer zogen über die noch zu fahrenden Prüfungen. Dieser Tatsache bewusst erzählte Gassner kurz vor Service-Ausfahrt: "Ich denke, die Strecke wird sehr schnell abtrocknen, deshalb setze ich auf Slick-Reifen."

Im Ziel angekommen sein Resümee: "Es waren noch zu viele feuchte und teils nasse Stellen. Ich habe versucht, zu pushen, aber mit den falschen Reifen ging nichts mehr..." Nichtsdestotrotz konnte nach einer schwierigen und langen Rallye der dritte Gesamtrang sowie der zweite Platz im Production Cup inmitten vieler stärkerer Autos eingefahren werden.

Nach anfänglicher Enttäuschung fand Gassner jr. doch noch positive Worte: "Es hat richtig Spaß gemacht, mit Andi zu kämpfen. Ich hätte nicht gedacht, dass wir bei dem erst zweiten Einsatz mit dem Evo X R4 ein solches Ergebnis einfahren können. Mein Dank gilt Ursula und natürlich dem ganzen Team, die mir ein super Auto zur Verfügung gestellt haben. Ich denke, ich habe wieder gezeigt, dass ich mich fahrerisch international nicht verstecken muss!"

Für die nächste Rallye am 11. und 12. Oktober in der Lausitz wechseln die Beiden wieder in den bekannten blau / gelben Mitsubishi Evo X und wollen beim letzten Lauf der Deutschen Rallye Meisterschaft auf Schotter noch einmal beweisen, was in ihnen steckt.