Bei diesem internationalen Wettbewerb sollen Schüler einen Miniatur-Rennwagen aus Balsaholz fertigen. Nach der Konstruktion mit professioneller Software am Computer, wird das Auto gefräst und fährt dann, angetrieben mit einer CO2-Patrone, mit bis zu 120 km/h gegen andere Fahrzeuge. Zunächst in Regionalwettbewerben, später bei der Deutschen Meisterschaft und schlussendlich bei der Weltmeisterschaft. Durch die Faszination der großen Formel 1 haben Schüler zusätzliche Motivation, Erfahrungen in Technologie und Wissenschaft zu sammeln und diese auch für ihre berufliche Laufbahn zu nutzen. Schirmherr des Wettbewerbs, der auch von vielen international tätigen Firmen unterstützt wird, ist Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug.

Zuerst muss der Wagen am Computer konstruiert werden. Dabei ist natürlich wichtig, dass der Wagen möglichst aerodynamisch ist und wenig Gewicht auf die Waage bringt. Im virtuellen Windkanal lässt sich die Konstruktion testen. Dann muss der Wagen aus einem Balsaholzblock gefräst werden. Und zwar nicht nur einmal, sondern am besten gleich mehrere Exemplare - wenn auf der Strecke mal etwas schief geht.

Nach der anschließenden Lackierung folgt die Montage, bei der Metallachsen und Räder an den Wagen montiert werden müssen. Die Räder sind mit professionellen Lagern versehen, um ein Minimum an Verlustleistung zu gewährleisten.

Sechs Schüler aus München

Während der Produktion muss sich ein Team auch um viele andere Aufgabenbereiche kümmern – denn nicht nur die Schnelligkeit des Wagens zählt, sondern auch andere Faktoren wie die Teampräsentation, das Design und das Portfolio (ein abschließender Bericht der Arbeit – 20 Seiten) fließen in die Endwertung bei den Wettbewerben ein.

Das BayWa-F1Team besteht aus sechs technikbegeisterten Schülern der 10. und 11. Klasse des Heinrich-Heine-Gymnasiums in München und tritt zum zweiten Mal an. Die vielen Aufgaben sind auf die einzelnen Team-Mitglieder verteilt: So sorgt Team-Manager Daisuke Spielvogel dafür, dass der Projektplan eingehalten wird. Adrian Candussio, Ressourcenmanager, ist für das Sponsoring und die Beschaffung des Materials zuständig. Der Konstrukteur Stefan Matl sowie die Produktionsingenieure Nicolas Benes und Maximilian Gawlik kümmern sich um die Modellierung des Autos und das Testen im virtuellen Windkanal. Als PR-Manager und Grafikdesigner sorgt Markus Müller für Öffentlichkeitsarbeit sowie für das Portfolio und die Plakate, die am Ende der Jury vorgelegt werden. Außerdem führt er die Facebook-Seite und den Twitter-Account des Teams.

Damit der Traum von der Weltmeisterschaft wahr werden kann, braucht jedes Team Unterstützer – Sponsoren. So ist der Hauptsponsor des BayWa-F1Teams die BayWa AG. Von ihr wird das Team hauptsächlich im finanziellen Bereich unterstützt und konnte sich so zum Beispiel eine eigene Rennbahn zum Testen der neuen Wagen kaufen.

Weltmeisterschaft in Singapur

Am 27. Februar hat das BayWa-F1Team mit dem neuen Rennwagen "AERON" an der Süddeutschen Meisterschaft in Schwäbisch Gmünd teilgenommen und konnte sich gegen weitere Teams aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Tschechien und Österreich durchsetzen. So wurde in der Gesamtwertung ein zweiter Platz erreicht, wobei in der Teamdarstellung ein Sonderpreis errungen wurde. Mit dieser Platzierung hat sich das Team für die Deutsche Meisterschaft in München qualifiziert, die am 8. Mai (8:30 bis 17:30) im Deutschen Museum (Verkehrszentrum) stattfindet. Der bundesweite Sieger wird Deutschland bei der Weltmeisterschaft, die im September in Singapur parallel zum Formel 1 Grand Prix ausgetragen wird, vertreten.