Mit den Daytona 500 steht am kommenden Wochenende das Eröffnungsrennen und einer der Klassiker in der NASCAR-Serie auf dem Programm. Dabei herrscht aber schon vor dem eigentlichen Rennen einerseits kontrolliertes, andererseits unkontrolliertes Chaos. Das kontrollierte Chaos betrifft den etwas eigentümlichen Qualifikationsmodus aus Qualifying, Eigentümerpunkten und Duell-Rennen. Das unkontrollierte lösten jene Fahrer und Teams aus, die sich während des kontrollierten nicht an die Regeln gehalten hatten und damit die Startaufstellung noch einmal zusätzlich veränderten.

Jeff Gordons Freude über den Duell-Sieg währte nicht lange, Foto: Sutton
Jeff Gordons Freude über den Duell-Sieg währte nicht lange, Foto: Sutton

Aber beginnen wir bei dem, was zunächst einmal planmäßig zur Startaufstellung führen sollte. Nach den Trainings wurde erst einmal das Qualifying gefahren, wobei sich die Yates-Piloten David Gilliland und Ricky Rudd die Plätze in der ersten Starteihe sicherten. Insgesamt qualifizierten sich 61 Autos für das Eröffnungsrennen des Nextel Cup. Vergeben waren nach dem Qualifying aber eben nur die ersten beiden Startplätze. Die restlichen Fahrer trafen sich in zwei 150 Meilen Rennen, wo die Startplätze drei bis 39 ausgefahren wurden. Unter diesen 39 Autos wurden die Startpositionen derer mit den 35 meisten Owner Points und der vier schnellsten mit zu wenigen Owner Points ermittelt. Zudem wurden noch die letzten vier Plätze an die schnellsten Autos vergeben, die aufgrund der Owner Points oder der Position in den Duell-Rennen nicht direkt qualifiziert wären. Der letzte Startplatz konnte aber auch an einen ehemaligen Sieger gehen.

In den 150 Meilen Rennen, die in der Donnerstag-Nacht ausgetragen wurden, setzten sich die bekannten Namen durch. Duell Nummer eins sah Tony Stewart, Dale Earnhardt Jr. und Jeff Burton auf den ersten drei Plätzen. In Duell Nummer zwei fuhr Jeff Gordon als Erster durchs Ziel und hinter ihm folgten Kurt Busch und David Stremme. Auch Neuling Juan Pablo Montoya war in diesem Rennen mit von der Partie und führte es sogar lange an. Doch nachdem er bis Runde 25 souverän die Spitze gehalten hatte, wurde sein Auto mit einem Mal langsamer und schließlich entwich Rauch. Letztendlich berührte er in dem nach seinen Aussagen immer schwerer zu fahrenden Auto auch noch die Mauer und kam an die Box, wo er aufgeben musste. Für das Rennen blieb ihm dennoch der 36. Startplatz, weil er einerseits aufgrund der Owner Points Regel fix qualifiziert war und ihm andererseits ein Regelverstoß half.

Juan Pablo Montoya ereilte zunächst das Defekt-Pech und dann die Mauer, Foto: Sutton
Juan Pablo Montoya ereilte zunächst das Defekt-Pech und dann die Mauer, Foto: Sutton

Und da wir gerade bei Regelverstößen sind, soll dieses Kapitel der zurückliegenden NASCAR-Woche auch nicht vergessen werden. Die ersten vier Fälle betrafen zunächst einmal nur die Duell-Rennen und das auch nur zur Hälfte. Denn die Autos von Matt Kenseth und Kasey Kahne wiesen Löcher auf, die eigentlich verschlossen hätten sein müssen, wodurch ihnen ein aerodynamischer Vorteil entstand. Deswegen wurden sie für die Duell-Rennen ans Ende des Feldes verbannt, ihren Crew Chiefs wurde eine Strafe von 50.000 Dollar auferlegt und sie wurden für vier Rennen suspendiert.

Zwei andere zwei Sünder kamen noch etwas billiger weg. Bei den Autos von Scott Riggs und Elliot Sadler fanden die Inspektoren nicht zugelassene aerodynamische Veränderungen an den Spoiler-Befestigungen, wodurch die Luft durch den Heckbereich fließen konnte. Die Folge waren 25.000 Dollar Strafe für die Crew Chiefs und 25 Punkte Strafe für die Piloten, sowie der Abzug von 25 Owner Points.

Tony Stewart siegte im ersten Gatorade Duell, Foto: Sutton
Tony Stewart siegte im ersten Gatorade Duell, Foto: Sutton

Am schlimmsten erwischte es Michael Waltrip, in dessen Auto eine illegale Substanz im Treibstoff-System gefunden wurde. Ihm wurden 100 Fahrer-Punkte und seiner Frau 100 Eigentümer-Punkte abgezogen. Zudem wurde Waltrip die Qualifikationszeit aberkannt und sein Auto beschlagnahmt, weswegen er sich mit dem B-Auto in den Qualifying-Duellen durchsetzen musste. Das schaffte er auch und startet das Rennen als 15. Da sein Vergehen als schwer schädigendes Verhalten für NASCAR ausgelegt wurde, entschuldigte sich Waltrip ausgiebig und gelobte, der Ursache des Vorfalls selbst auf den Grund zu gehen.

Montoyas Startposition half Jeff Gordons regelwidriges Auto. Ein falsch ausgerichteter Bolzen auf einem Stoßdämpfer ließ das Auto bei der Überprüfung zu niedrig sein und den Sieger des zweiten Duell-Rennens auf den vorletzten Platz der Startaufstellung wandern. Hinter ihm steht nur noch Dale Jarrett, der den Platz des ehemaligen Champions bekam.

Die Startaufstellung für die Daytona 500

Reihe 1
1 David Gilliland, M & M's Ford
2 Ricky Rudd, Snickers Ford
Reihe 2
3 Tony Stewart, The Home Depot Chevrolet
4 Kurt Busch, Miller Lite Dodge
Reihe 3
5 Dale Earnhardt Jr., Budweiser Chevrolet
6 David Stremme, Coors Light Dodge
Reihe 4
7 Jeff Burton, Cingular Wireless Chevrolet
8 Kyle Busch, Carquest/Kellogg's Chevrolet
Reihe 5
9 Denny Hamlin, FedEx Express Chevrolet
10 Matt Kenseth, DeWalt Ford
Reihe 6
11 Clint Bowyer Jack Daniel's Chevrolet
12 J.J. Yeley Interstate Batteries Chevrolet
Reihe 7
13 Martin Truex Jr., Bass Pro Shops Chevrolet
14 Carl Edwards, Office Depot Ford
Reihe 8
15 Michael Waltrip, NAPA Auto Parts Toyota
16 Ryan Newman, Alltel Dodge
Reihe 9
17 Casey Mears, National Guard/GMAC Chevrolet
18 Joe Nemechek, CertainTeed Chevrolet
Reihe 10
19 Kenny Schrader, Little Debbie Snack Cakes Ford
20 Tony Raines, DLP HDTV Chevrolet
Reihe 11
21 Jimmie Johnson, Lowe's Chevrolet
22 Mike Wallace, Miccosukee Resorts Chevrolet
Reihe 12
23 Boris Said, SoBe No Fear Energy Drink Ford
24 Jamie McMurray, CReihen Royal Ford
Reihe 13
25 Greg Biffle, Ameriquest Ford
26 Mark Martin, U.S. Army Chevrolet
Reihe 14
27 Bobby Labonte, Cheerios/Betty Crocker Dodge
28 Kasey Kahne, Dodge Dealers/UAW Dodge
Reihe 15
29 Kyle Petty, Wells Fargo Dodge
30 Elliott Sadler, Dodge Dealers/UAW Dodge
Reihe 16
31 Jeff Green, Best Buy Chevrolet
32 Scott Riggs, Valvoline/Stanley Tools Dodge
Reihe 17
33 Reed Sorenson, Target Dodge
34 Kevin Harvick, Shell/Pennzoil Chevrolet
Reihe 18
35 David Ragan, AAA Ford
36 Juan Pablo Montoya, Texaco/Havoline Dodge
Reihe 19
37 Dave Blaney, Caterpillar Toyota
38 Sterling Marlin, Waste Management Chevrolet
Reihe 20
39 Robby Gordon, Jim Beam Ford
40 David Reutimann, Domino's Toyota
Reihe 21
41 Johnny Sauter, Yellow Transportation Chevrolet
42 Jeff Gordon, Dupont Chevrolet
Reihe 22
43 Dale Jarrett, UPS Toyota