Amerikaner sind etwas eigen. Mitten in der Saison veranstalten sie zwei Rennen gleichzeitig und splitten das Fahrerfeld auf - doch auf für das Saisonende haben die Organisatoren noch einen Trumpf in der Hand: das Finale in Chicagoland ist gar nicht das letzte Rennen des Jahres, trotzdem steht am Sonntag der Nachfolger von Dario Franchitti fest, der 2009 wieder in der Serie starten wird. Zur Auswahl stehen mit Scott Dixon und Helio Castroneves zwei erfahrene Piloten, die das bisherige Geschehen deutlich dominiert haben.

Nach 16 Rennen hat Dixon 30 Punkte Vorsprung vor seinem Verfolger aus Brasilien, doch in den letzten Rennen schwächelte der Neuseeländer und der Abstand schrumpfte immer weiter zusammen. Trotzdem hat der Ganassi-Pilot die deutlich besseren Karten, denn er wird Meister, wenn er den achten Platz belegt. Wenn Castroneves das Rennen auf dem 1,5 Meilen Oval nicht gewinnt und ein anderer Fahrer die meisten Führungsrunden drehen sollte, sähe es für Dixon sogar noch besser aus - allein die Teilnahme am 17. Saisonlauf würde ihm dann die noch benötigten Punkte bringen.

"Ich denke das Finale wird noch einmal ein harter Brocken", meint Dixon trotz seiner guten Ausgangslage, denn er hält die Strecke für unheimlich schwierig. "Auf dieser Strecke kann man ein packendes Rennen erwarten, genau das richtige für ein Saisonfinale." In den letzten zwei Jahren wurde Dixon in Chicago Zweiter - am Sonntag würde ihm das den Titel bringen. "Ein Sieg fehlt mir noch, vielleicht schaffe ich es ja am Wochenende. Aber viele andere Leute werden das selbe probieren."

Spannung bei den Rookies

Nicht nur der Kampf um den Titel verspricht Spannung. Auch das Duell um den dritten Rang in der Meisterschaft ist noch lange nicht entschieden: Tony Kanaan tritt gegen Dan Wheldon an. Momentan trennen die beiden Piloten 17 Punkte, demnach ist auch hier noch alles möglich. Ryan Briscoe hat seinen fünften Platz dagegen sicher - nach vorne und hinten ist viel Luft. Danica Patrick sollte ihren Motegi-Erfolg jedoch wiederholen - hinter ihr wartet fast ein halbes Dutzend Männer auf eine Möglichkeit, noch Boden in der Tabelle gutzumachen.

Vielleicht noch spannender als der eigentliche Titelkampf geht es in der Rookie-Wertung zu, wo Hideki Mutoh knapp vor Justin Wilson und Will Power führt. Wilson konnte zuletzt in Detroit mit einem Sieg überzeugen und aufholen, doch beim Finale sollte der Japaner die besseren Karten haben - auf den Ovalen fehlt den ehemaligen Champ Car-Teams weiterhin die nötige Erfahrung...