Fast ein Jahr dauerte die sieglose Zeit für Dan Wheldon. Seit Mitte der letzten Saison wartete der Chip-Ganassi-Pilot auf seinen nächsten Sieg, auf den nächsten großen Pokal und die nächste Champagner-Dusche. Am Sonntag ist der Knoten geplatzt: Dan Wheldon konnte das Rennen auf dem Oval von Kansas gewinnen. Doch es war nicht nur der erste Triumph seit langer Zeit; Wheldon ist der erste Fahrer, der seinen Sieg auf der 1,5 Meilen langen Strecke wiederholen konnte.

"Das war wirklich ein tolles Wochenende für das ganze Team", berichtete Wheldon nach dem Rennen. Zusammen mit seinem Teamkollegen Scott Dixon führten die beiden Teamkollegen 194 der 200 Umläufe. Dixon allein lag 145 Runden in Führung und schien schon wie der sichere Sieger, als er zwei Runden vor einer vierten und letzten Gelbphase zum Boxenstopp kam und wertvolle Positionen verlor. "Da hatte Scott leider kein Glück. Aber ich bin mir sicher, dass er im Laufe der Saison einmal das Glück auf seiner Seite haben wird."

Dixon musste durch seinen Boxenstopp unter Gelb die Führung abgeben und fiel bis auf den siebten Rang zurück. Nach dem Neustart blieben ihm nur noch 28 Runden Zeit um wieder nach vorne zu kommen. Immerhin schaffte es Dixon, der 2003 in Kansas gewinnen konnte, noch auf den dritten Platz. Zwischen den beiden Ganassi-Teamkollegen konnte sich nur noch Tony Kanaan behaupten.

Justin Wilson führte kurz, Foto: IRL
Justin Wilson führte kurz, Foto: IRL

Tabellenführer ist weiterhin Helio Castroneves - auch wenn seine Luft an der Spitze dünner geworden ist. Der Brasilianer beendete das vierte Saisonrennen auf dem vierten Platz und liegt in der Gesamtwertung nur noch sechs Zähler vor Dixon, sowie neun Punkte vor Wheldon.

Nach einem ruhigem Start, bei dem sich nur Enrique Bernoldi drehte und mit der Nasenspitze die Mauer streifte, sorgte Marty Roth für eine kuriose Szene in der Boxengasse: der Amerikaner stuppste zunächst einen Mechaniker von Tomas Scheckter an und fuhr im Sekunden später noch einmal über den Fuß. Scheckter selbst musste nach einem Kontakt mit Ernesto Viso die Segel streichen und kam wie Will Power und Buddy Rice nach Unfällen nicht ins Ziel.

Für die Teams der ehemaligen ChampCar-Serie gab es in Kansas nichts zu holen. Als bester Umsteiger präsentierte sich Justin Wilson, der mit Rundenrückstand auf Platz neun einlief - immerhin konnte der Brite nach der zweiten Gelbphase für kurze Zeit die Führung einnehmen.