Das Wochenende auf den Norisring war nicht wirklich einfach für mich. Irgendwie ist es nicht richtig für mich gelaufen. Zumindest am Sonntag konnte ich ein recht ordentliches Rennen fahren, da ich dort aber von Platz zehn ins gestartet bin und als Siebter ins Ziel kam, hat mir das für die Meisterschaft leider auch nur wenig geholfen. Dem Team möchte ich deswegen aber keinen großen Vorwurf machen, das ganze Wochenende, mit den Wetterkapriolen am Freitag und Samstag, war eben nicht einfach zu meistern. Außerdem scheint das Team von Eiffelland Racing im Moment irgendwo einen kleinen Vorsprung zu haben.

Das mussten wir schon im freien Training bemerken, wo Jens Klingmann dem Rest des Feldes recht weit davon fahren konnte. Jens ist zwar ein guter Fahrer, aber drei Zehntel Vorsprung holt man auf so einer kurzen Strecke nicht nur mit fahrerischem Können. Mit dem dritten Platz im ersten Qualifying war ich deswegen auch ganz zufrieden, vor allem, weil ich bis zur letzten Runde ganz vorne gelegen war. Im zweiten Zeittraining, das direkt danach stattfand, habe ich leider selber ein bisschen Mist gebaut. Ich habe etwas zu lange gewartet, bis ich wirklich auf das Tempo gedrückt habe und da ist schon der Regen gekommen, weswegen am Ende auch nur der Zehnte Platz zu Buche stand.

Mein Ziel war es aber nach wie vor, auf das Podest zu fahren. Am Samstag, als ich vom dritten Startplatz dazu eine gute Ausgangsposition hatte, kam dann wieder der Regen dazwischen. So kam es zum Rennabbruch und Neustart und irgendwie habe ich den Rhythmus einfach nicht gefunden. Deswegen ging es auch drei Plätze nach hinten. Blieb also noch der Sonntag, für den ich insgeheim wieder auf etwas Regen gehofft habe. Denn bei schlechtem Wetter kann alles passieren und wenn man sich aus Schwierigkeiten heraushält - und den Rhythmus findet -, ist normalerweise noch einiges möglich.

Der Regen ist aber nicht gekommen, also gab es von Wetterseite keine Hilfe. Dann habe ich in den ersten Runden auch die Schikane nicht so sauber erwischt und lag auf einmal drei Plätze hinter meiner Startposition. Zum Glück kam ich aber in den Rhythmus und auch das Auto lief gut, also konnte ich bis zum Zieleinlauf noch sechs Plätze gutmachen. Der siebte Platz war angesichts des Rennverlaufs eigentlich eine gute Leistung, nur in der Meisterschaft hat mir das leider nicht viel geholfen.

Es gibt eben auch solche Wochenenden; die muss man abhaken und die notwendigen Schlüsse daraus ziehen. Wenn wir im Team - und ich an mir - jetzt einfach eifrig weiterarbeiten, bin ich mir sicher, dass so etwas nicht mehr passiert. Außerdem geht es jetzt auf Strecken, die mir wirklich liegen: den Nürburgring und Zandvoort. Der Nürburgring wird auch wieder ein Highlight, denn dort fahren wir im Rahmen der Formel 1 und deswegen sind beinahe alle wichtigen Namen des Motorsports dabei. Ein Sieg dort hätte wohl einen höheren Stellenwert als auf dem Norisring, denn die Formel 1 ist einfach die Königsklasse des Motorsports - nichts gegen die DTM, auch die hat einen hohen Stellenwert. Ich will mich aber nicht zu sehr von dem Formel 1-Umfeld ablenken lassen und versuche, es als ein ganz gewöhnliches Rennen zu sehen. Es wird aber sicher ein tolles Gefühl, dort zu fahren und ich freue mich schon sehr darauf.