"Es ist das größte Motorsportereignis in Deutschland, von Europa, wenn nicht sogar der ganzen Welt", so BMW-Sportchef Dr. Mario Theisen, der vom ADAC 24h-Rennen auf der Nordschleife begeistert war – nicht nur, weil sein M3 ganz oben auf dem Siegerpodest stand. Einer der 200 Teilnehmer bei der 24 Stunden Hatz über den gesamten Nürburgring war Uwe Nittel aus Adelmannsfelden.

Der Rallye Vize-Weltmeister in der Gruppe N von 1996 entwickelt sich zu einem Multitalent im Motorsport. Neben Rallye- und Rundstreckeneinsätzen ist der 41-jährige Inhaber der Rallyeschule drift&drive seit vergangenem Jahr auch sporadisch auf einem Renntruck unterwegs.

"Mein Herz hängt am Rallyesport, aber diese Nordschleife ist einfach geil", strahlt der sympathische Schwabe. Er vergleicht die Nordschleife mit den Rallye Wertungsprüfungen in Finnland, "Extrem schnell, blinde Kuppen, Adrenalin pur, nur auf Asphalt statt auf Schotter." Auch für die Anforderungen der Nacht, wenn hohe Konzentration gefordert ist, hat er einen Vergleich mit der Rallye-Szene parat: "Das ist wie die 'Nacht der langen Messer' aus Monte-Carlo auf den schnellen finnischen Prüfungen – nur halt auf Asphalt und in der Eifel."

Der Schwabe war am Wochenende gleich zweimal am Start. Am Freitag nahm er auf einem Opel Irmscher Manta 400 an den ADAC 24-h-Classics teil, einem 3 Stunden Rennen für Fahrzeuge der Baujahre von 1947 bis 1988. Ab Samstag 15:00 Uhr stand dann das legendäre 24h-Rennen im "James Bond Auto", einem Aston Martin Vantage V8 auf dem Programm.

"460 PS bei 4,7 Litern Hubraum und ein Drehmoment bis zum Umfallen", lautet die Kurzbeschreibung von Uwe Nittel zu seinem Sportgerät für die Hatz zweimal rund um die Uhr. Das Cockpit des Aston Martin Vantage V8 von Mathol Racing teilte er sich mit dem Dänen Rickart Nilsson, Norbert Bermes aus Willich und Wolfgang Weber aus Albersdorf. Trotz der auf den ersten Blick hohen Leistungsdaten war der Aston Martin eines der eher schwächeren, da seriennahen Fahrzeuge im Feld der 197 Teilnehmer.

Mindesten 20 Teams, fast alle Werksteams oder Teams mit Werksunterstützung kämpften um den Sieg. "Das starke Drehmoment hatte einen großen Vorteil, so konnten wir unsere Taktik mit wenig Risiko zu fahren gut umsetzen." Direkt nach dem Start, schon vor der ersten Kurve konnte Teamkollege Wolfgang Weber als Startfahrer den Trainingsschnellsten in ihrer Klasse, eine Chevrolet Corvette, überholen und sich an die Spitze der Klassenwertung setzen. Diese Führung gab das Quartett im Verlauf des gesamten Rennens auch nicht mehr ab. Im Ziel, nach 24 Stunden und 137 problemlosen Runden rund um die Nürburg, betrug ihr Vorsprung auf den Klassenzweiten sogar über drei Runden.

"Und der 27. Platz in der Gesamtwertung ist bei dem Top Feld absolut in Ordnung", zog Nittel ein zufriedenes Resümee seines Wochenendes am Nürburgring.