Rallyeleiter Jürgen Krabbenhöft kann es nicht lassen: Ständig "seine" Wikinger-Rallye im Hinterkopf, war er Mitte Oktober zu Besuch auf Gran Canaria und knüpfte dort eifrig Kontakte. So traf er unter anderem den Citroen-Piloten Jonathan Suárez Saavedra, einen der schnellsten einheimischen Rallyefahrer. Bei der 47. Auflage der Rallye "Isla de Gran Canaria" Ende Mai dieses Jahres belegte Suárez mit einem Gruppe A C2 den fünften Gesamtrang bei über 90 Startern und ließ dabei so manches potentere Fahrzeug hinter sich.

Dank Krabbenhöft werden nun gemeinsam mit Sponsoren von der Insel im Hause Suárez kräftig Pläne geschmiedet, wie man die Crew und das Fahrzeug kostengünstig über rund 4.200 km nach Norddeutschland "verlagern" und eine Teilnahme bei der ADAC Wikinger Rallye ermöglichen kann.

Auf der Nachbarinsel Teneriffa war der Norddeutsche außerdem zu Gast beim Bergrennen in San Miguel. Über 5.000 Zuschauer verfolgten das Geschehen auf einer rund fünf Kilometer langen, fahrerisch äußerst anspruchsvollen Strecke. Klar, dass "el Jefe" auch hier die Werbetrommel für die eigene Veranstaltung rührte.

Die Wikinger Rallye könnte Besuch aus dem Süden bekommen, Foto: Pressefoto
Die Wikinger Rallye könnte Besuch aus dem Süden bekommen, Foto: Pressefoto

Der Motorsport besitzt in Spanien und besonders auf den Kanarischen Inseln einen sehr hohen Stellenwert. Das machte nicht nur die enorme Zuschauerzahl beim Bergrennen in San Miguel de Abona deutlich, sondern auch eine Fernsehsendung beim Sender Radio-Television Insular. Redakteur Fidel Hernández hatte vom Besuch des Rallye-Funktionäres aus Deutschland gehört und ihn gleich in seine Sendung "La voz de la cantera" eingeladen, die Krabbenhöft weitere Gelegenheit zur Werbung gab.

Wie viele Spanier nach Norddeutschland reisen werden, kann selbstverständlich noch nicht gesagt werden. Auf jeden Fall aber wird das "Slowly Sideways" - das rollende Rallye-Museum - wieder dabei sein: elf historische Rallyewagen der Interessengruppe "Slowly Sideways" demonstrieren als Vorausfahrzeuge 25 Jahre Rallyegeschichte.

Die Mitglieder von "Slowly Sideways" um den bekannten Motorsport-Fotografen Reinhard Klein (Köln) als Initiator haben es sich zum Ziel gesetzt, ehemalige Werkswagen mit internationaler Geschichte zu erhalten und diese dort zu präsentieren, wo die Schmuckstücke am besten aufgehoben sind. Das heißt nicht in den Hallen eines Museums, sondern auf den Strecken einer echten Rallye. Zu sehen sind nur Fahrzeuge, die Rallyegeschichte geschrieben haben und in Optik, Lackierung und auch Technik dem Original entsprechen.