Chaos in Saudi-Arabien! Die zehnte Etappe der Rallye Dakar wurde aufgrund eines gefährlichen Wüstensturmes vorzeitig abgebrochen. Zum Zeitpunkt des Abbruches lag Honda-Pilot Joan Barreda vorn, sodass er schließlich nach nur 223 Kilometern seinen ersten Tagessieg des Jahres einfuhr.

Am zehnten Tag wartete erneut der erste Teil einer Marathon-Etappe auf die Zweirad-Piloten. Die 534 Kilometer lange Wertungsprüfung sollte die Fahrer von Haradh aus durch das sogenannte 'Leere Viertel' zum Biwak in Shubaytah führen. Nach 345 Kilometern entschied die Rennleitung jedoch, die Etappe für alle Kategorien abzubrechen, während sich die Piloten in der neutralen Zone befanden.

Grund dafür waren die zu hohe Auslastung aller Ressourcen, die für die Sicherheit der Teilnehmer dienten sowie die Verschlechterung des Wetters auf der Etappe. Durch immer stärker werdende Winde braute sich ein Wüstensturm zusammen, dessen erste Ausläufer für den vorzeitigen Abbruch der Etappe sorgten. Die Fahrer fanden sich nach dem vorzeitigen Aus der Prüfung im Marathon-Biwak ein.

Barreda holt Etappen-Sieg

Das Ergebnis der Etappe wurde an den Zeiten am vierten Waypoint nach 223 Kilometern festgemacht. Dort hatte Barreda die Nase vorn, nachdem er bereits am ersten Waypoint die Führung in der Wertungsprüfung übernommen hatte. Damit feierte der Honda-Pilot seinen ersten Tagessieg in diesem Jahr.

Auf P2 kam der Gesamtführende Ricky Brabec, ebenfalls auf einer Honda ins Ziel. Ihm fehlten am vierten WP eine Minute und sieben Sekunden auf Barreda. Brabec war als Vierter in die Etappe gestartet und hatte sich nach einem weniger guten Start Waypoint für Waypoint nach vorn gekämpft.

Der dritte Rang ging mit Kevin Benavides ebenfalls an einen Honda-Piloten. Benavides war außerhalb der Top-5 in die Wertungsprüfung gestartet und konnte sich erst am vierten und letzten Waypoint nach 223 Kilometern in die Top-3 vorkämpfen.

Die zehnte Etappe der Rallye Dakar 2020, Foto: ASO/Dakar
Die zehnte Etappe der Rallye Dakar 2020, Foto: ASO/Dakar

Den vierten Platz machte Toby Price. Der KTM-Pilot war als Zweiter in die Prüfung gestartet, verlor dann aber im Gegensatz zu seinen Konkurrenten aus den Top-3 Schritt für Schritt an Boden und landete an WP4 nur noch auf dem vierten Rang. Luciano Benavides komplettierte die Top-5, nachdem er nur als Siebter in die Etappe gestartet war.

KTM-Fahrer Matthias Walkner rutschte nach einem vielversprechenden Start auf dem Weg zum letzten Waypoint des Tages von Rang zwei auf Rang sechs ab. Ihm fehlten fast fünfeinhalb Sekunden auf die Spitzenzeit von Barreda.

Rallye Dakar 2020: Highlights der 10. Motorrad-Etappe (03:40 Min.)

Gesamtwertung weiter in Honda-Gewalt

Auch nach der zehnten Etappe der Rallye hat Honda die Gesamtwertung noch fest im Griff. Brabec liegt als Führender weiter ungeschlagen an der Spitze, er hat einen Vorsprung von fast 26 Minuten über Quintanilla auf der Husqvarna. Damit liegt der schwedische Hersteller auf Rang zwei in der Gesamtwertung. Durch seinen Tagessieg hat sich Barreda auf Rang drei vorgeschoben, sodass nun zwei Hondas in den Top-3 stehen. Mit Price geht erst der vierte Platz an KTM, während die Top-5 mit Cornejo von einem weiteren Honda-Piloten abgerundet wird. Die erste Yamaha folgt mit Franco Caimi auf Rang neun.

Ergebnis 10. Etappe Motorräder (Top-10)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Joan BarredaHonda02:11:42
2.Ricky BrabecHonda+00:01:07
3.Kevin BenavidesHonda+00:02:31
4.Toby PriceKTM+00:02:57
5.Luciano BenavidesKTM+00:04:14
6.Matthias WalknerKTM+00:05:23
7.Pablo QuintanillaHusqvarna+00:05:58
8.Ross BranchKTM+00:08:45
9.Maurizio GeriniHusqvarna+00:13:08
10.Jose Ignacio CornejoHonda+00:13:09

Gesamtwertung nach 9/11 Etappen

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Ricky BrabecHonda34:12:18
2.Pablo QuintanillaHusqvarna+00:25:44
3.Joan BarredaHonda+00:27:09
4.Toby PriceKTM+00:28:33
5.Jose Ignacio CornejoHonda+00:41:32
6.Matthias WalknerKTM+00:41:32
7.Luciano BenavidesKTM+00:44:18
8.Skyler HowesHusqvarna+01:43:21
9.Franco CaimiYamaha+01:43:57
10.Stefan SvitkoKTM+02:02:10