Ob Regen, ob Sturm - der Underdog bleibt bissig: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz nehmen ihren dritten Rang in der Gesamtwertung, den sie am vierten Tag der härtesten Wüstenrallye der Welt erkämpft und seither verteidigt haben, in den Ruhetag mit. Auf der achten, gleich zweimal verkürzten Tageswertung der Dakar, die im Norden Argentiniens von Salta nach San Miguel de Tucumán führte, fuhr das südafrikanisch-deutsche Duo mit ihrem Toyota Hilux "made in South Africa" die sechstbeste Zeit. Dabei wollte der für Sonntag angesetzte Ruhetag wohl verdient sein. Große Höhen über Normalnull, tiefer Sand und steiniger Untergrund - das alles über Dakar-Neuland und bei teils strömendem Regen: De Villiers und von Zitzewitz blieben unter den schwierigen Bedingungen gewohnt solide und liegen nach der ersten Dakar-Woche 41.54 Minuten hinter den neuen Gesamtführenden Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz im Buggy. Doch die Hauptrolle des Tages spielten nicht die Top-Fahrer im Kampf um das Podium - sondern das Wetter.

Ergiebige Regenfälle zwangen den Veranstalter der Rallye Dakar, die A.S.O. (Amaury Sport Organisation), dazu, bereits das erste von zwei geplanten Teilstücken abzusagen. Die Rallye-WM-ähnlichen Schotterwege zwischen Salta und Tucumán waren zu sehr aufgeweicht. Nach einer neu angesetzten Verbindungsetappe ging es mit etwas Verspätung auf dem zweiten, ursprünglich mit 183 Kilometer Länge geplanten Abschnitt, für Motorräder, Quads und Automobile gegen die Uhr. Der musste jedoch ebenfalls nach 86 Kilometern neutralisiert werden - eine Flussüberquerung war nach sintflutartigen Niederschlägen im regulären Wettbewerbsmodus nicht mehr möglich.

Stimmen der Fahrer

Giniel de Villiers:"Die Wertungsprüfung lief gut für uns, denn wir haben zwischenzeitlich Nasser Al-Attiyah überholt, der einen Plattfuß hatte. Dann kamen wir an einen Fluss, der so viel Wasser führte, dass es unmöglich war, ihn zu überqueren. Wir haben dann von der Rennleitung gehört, dass die Wertung nach CP2 erfolgt und der Rest der Prüfung neutralisiert würde. Schade, denn wir lagen ganz gut und hätte am Schluss eventuell noch etwas Zeit gutmachen können."

Dirk von Zitzewitz:"Heute hat uns Teilnehmern das Wetter einen Streich gespielt. Nicht nur, dass die erste Teilprüfung abgesagt wurde, im zweiten Teil wurde auch eine Flussüberquerung unmöglich. Kurz vor uns muss dort eine echte Flutwelle gekommen sein. Wir haben nach einem anderen Weg gesucht, den Fluss zu überqueren, allerdings keinen gefunden. Wir haben dann die Rennleitung angerufen und erfahren, dass die WP neutralisiert wurde. Nun kommt der Ruhetag. Und dann starten wir mit neuer Kraft in die zweite Hälfte der Rallye Dakar."