Marc Coma konnte nicht nur die zwölfte Etappe der Dakar für sich entscheiden, der Spanier übernahm auch die Führung in der Gesamtwertung vor seinem Rivalen Cyril Despres. Coma absolvierte die Tagesroute 3.57 Minuten schneller als sein KTM-Kollege, womit er nun einen Vorsprung von 1.35 Minuten in der Gesamtwertung hat.

"Es bleibt weiter schwer", sagte Coma trotz seines Erfolges. "Wir haben aber unsere Taktik. Der Tag heute war OK." Hinter ihm kamen mit Joan Barreda Bort und Jordi Viladoms zwei weitere Spanier ins Ziel.

Startphase

Nach einer langen elften Etappe und einer kurzen Nacht mussten sich die Fahrer am Freitag auf die zwölfte Etappe machen, die über 259 km von Arequipa nach Nasca führte. Der Start musste aufgrund starker Regenfälle um 50 km verlegt werden. Zudem durften die Fahrer vor der Tagesetappe nicht die Reifen wechseln, was vor allem Joan Barreda Bort als Problem ansah: "Es war nicht gut, dass wir die Reifen nicht wechseln durften, aber ich habe wieder viel gelernt", erklärte der junge Spanier, der erst seine zweite Dakar absolviert.

Despres verlor Zeit durch Konzentrationsmangel, Foto: ASO
Despres verlor Zeit durch Konzentrationsmangel, Foto: ASO

Der Gesamtführende Cyril Despres ging als erster auf die Strecke und Sonderprüfung und konnte erst ein mal ein recht schnelles Tempo, vor Gerard Farres Guell und Johnny Aubert anschlagen. Angespornt war der Franzose von seinem neuen Vorsprung auf Coma, der 2.22 Minuten beträgt.

Marc Coma war allerdings ebenfalls fest entschlossen seinem Gegner nicht Kampflos den Sieg zu überlassen und dem Spanier gelang es auf den ersten 72 km einiges an Zeit gut zu machen. Mit 31 Sekunden Vorsprung fuhr er durch die Lichtschranke. Unterdessen verlor Guell 3.44 Minuten auf die Spitze. Coma hielt sich aber nur solange an der Spitze, bis Stefan Svitko CP1 passierte, der Slowake war noch einmal 18 Sekunden schneller als der Spanier. Jordi Viladoms, der sich zwischendrin etwas verfahren hatte, Despres, Felipe Zanol und Barreda Bort folgten dahinter.

Coma behält die Oberhand

Während Oliver Pain eine Zwangspause einlegen musste und damit einiges an Zeit verlor, landeten Zanol und Aubert in den Dünen. Dabei war Aubert nicht einmal von der Strecke abgekommen. Im Gegensatz zu Zanol, der 200m vom eigentlichem Kurs abgewichen war, er stellte aber zumindest fest: "Die Dünen sind wunderschön." Für Coma lief es weiter gut. 50 km vor der Zielflagge lag der Spanier weiter vor seinem Rivalen Despres und hatte 41 Sekunden aufholen können.

Bei der Zieldurchfahrt sah es dann noch besser für Coma aus. Erst 2.43 Minuten später fuhr Joan Barreda Bort mit seiner Husqvarna durch die Lichtschranke, Dritter wurde Jordi Viladoms, trotz seiner Irrfahrt. Despres wurde in der Tageswertung Vierter und sagte: "Durch die Dünen ist es als Erster immer eine schwierige Aufgabe. Auf den ersten Kilometern war ich nicht konzentriert genug und bin daher vom Weg abgekommen. Coma konnte aber nur auf den letzten 10 km Zeit gut machen."

Es folgte Helder Rodrigues und Stefan Svitko wurde am Ende nur Neunter. Die Männer der elften Etappe traten heute auf der Stelle: Felipe Zanol kam noch in die Top-10.

Ergebnis: 12. Etappe Bikes (Top 10)

1. Marc Coma (KTM) 02:24:38
2. Joan Barreda Bort (Husqvarna) +00:02:43
3. Jordi Viladoms (KTM) +00:03:10
4. Cyril Despres (KTM) +00:03:57
5. Paulo Gonclaves (Husqvarna) +00:05:25
6. Ruben Faria (KTM) +00:07:05
7. Helder Rodrigues (Yamaha) +00:07:31
8. Dusan Cipka (BMW) +00:08:07
9. Stefan Svitko (KTM) +00:09:11
10. Felipe Zanol (KTM) +00:09:18

Gesamtwertung (Top 10)

1. Marc Coma (KTM) 15:38:16
2. Cyril Despres (KTM) +00:01:35
3. Helder Rodrigues (Yamaha) +01:13:49
4. Jordi Viladoms (KTM) +01:40:34
5. Stefan Svitko (KTM) +01:41:45
6. Gerard Farres Guell (KTM) +02:06:36
7. Pal Anders Ullevalseter (KTM) +02:12:14
8. Alessandro Botturi (KTM) +02:56:34
9. Olivier Pain (Yamaha) +03:08:31
10. Felipe Zanol (KTM) +03:16:33

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