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Info Projekt Yesterday: Ferrari Driver Kurt Adolff

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

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Punkt für dich. Sorry hab mich verguckt, meinte den 275.


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Danke für die ausführlichen Infos, somit sind wieder ein paar Dateileichen beseitigt.

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JackOMalley hat geschrieben:
Sheldon enthält übrigens auch zahlreiche solcher "Gefahrstellen". Zum Beispiel steht er auf dem Standpunkt, dass ein Auto durch Umbau nicht seine "Identität" verliert und deswegen auch die ursprüngliche Bezeichnung bezubehalten ist. So nennt er den Espadon-Ferrari z.B. immer mit der Modellbezeichnung "212". Da sich das aber ja eigentlich nur auf den Motor bezieht (das restliche Auto hat man wohl als nicht so wichtig angesehen) bin ich mir aber nicht sicher, ob es dann nicht richtigerweise einfach nur "166" lauten müßte. Gleiches gilt für die FG-Nummer, ich weiß nicht, ob die Modellbezeichnung wirklich Bestandteil davon gewesen ist, oder ob es nicht einfach nur "110" lauten müßte.

Eine weitere gern übernommene "Verfälschung" kommt aus Sheldons Ansatz, alle Ergebnisse nach der heutigen "90%-Regel" aufzuführen. Also wenn z.B. ein Fahrer noch in der letzten Runde ausgefallen ist, daß er ihn dann trotzdem nicht in die Liste der "Ausfälle" aufnimmt. Das wurde aber lange Zeit ganz anders gehandhabt und möglicherweise sogar von Veranstalter zu Veranstalter unterschiedlich gewertet.

Zu Sheldons Verteidigung muß man immerhin festsellen, daß er auf solche Sachen in seinem Vorwort ausdrücklich hinweist. Nur leider scheint das für manchen Abschreiber zu viel verlangt, so viel Text lesen und verstehen zu müssen.


Ich hab ja Paul in den 80ern ,als er die Bücher erstellte gelegentlich mal geholfen bei der Rechere ( wurde sogar in ein oder zwei Bänden im Vorwort erwähnt :oops: ) und es gab da schon erhebliche Probleme ,das ganze auf einen Nenner zu bekommen . Der Versuch jeden Datensatz durch mind. drei unabhängige Quellen zu belegen ist bei der Datensatzflut schon ein grauenhaftes Unterfangen . Zumal er sich nicht einfach auf die WM Läufe beschränkte sondern mehr oder weniger auf alle europ. Rennen der intern. klassen . Das er z.Bsp. die Indy WM Läufe ignoriert ,obwohl er die Datensätze hat ,hab ich nie begriffen. Mein Vorschlag war ja damals die WM extra zu veröffentlichen , die "Rundrum-Rennen" eventuell als Anhang besser noch als Extra Serie . Aber er wollte das so .
Was die Ausfall -Regel betrifft so gab es ja durchaus Zeiten wo es vollkommen egal war ob der Fahrer xyz nun in der letzten Runde ausgefallen als gewertet oder ausgefallen eingestuft wurde. Die Fahrer bekamen ihr Startgeld gestaffelt nach der Position im Ziel . Selbst der letzte bekam noch eine Sammeltasse


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Mit Sheldon ist das wie mit vielem, wo es Licht gibt, ist halt auch Schatten. Ich möchte ihm auch gar nicht unbedingt einen Vorwurf machen, jeder ist ja frei, die Dinge so darzustellen, wie es seiner eigenen Sicht entspricht und wie gesagt, er hat ja ausdrücklich auch auf diese Umstände hingewiesen. Auch konnte er sich zu Anfang wahrscheinlich gar nicht vorstellen, was das dann durchs Internet für eine Dynamik bekommen hat.

Und seine Zusammenstellungen sind sicher die Grundlage für die allermeisten Informationen, die wir heute haben. Für mich meistens ein erster Ansatzpunkt, insofern bin ich froh gerade um die vielen "Rundrum-Rennen". Ich finde es halt nur schade, dass durch seine Herangehensweise eben leider solche "wissenschaftlichen Unzulänglichkeiten" entstanden sind, die seine Werke leider in dieser Hinsicht wiederum etwas entwerten. Da wäre aus meiner Sicht mehr drin gewesen, wenn er einfach selbst weniger interpretiert hätte und stattdessen einfach nur die Fakten dargetsellt hätte, die er gesammelt hat.

Die Sache mit den drei unabhängige Quellen für jeden Datensatz kann ich aber kaum wirklich glauben, denn einiges in seinen Büchern kommt mir sogar auch sehr spekulativ vor. Jedenfalls hätte er aus meiner Sicht auf diesen Anspruch gut verzichten können, wenn er stattdessen eben seine Quellen jeweils angegeben hätte. Zumindest aber irgendwie kenntlich gemacht, wo es sich um eine belegte Information handelt und wo er selbst etwas interpretiert hat. Dann könnte man sich selbst ein Bild darüber machen, wie verläßlich eine bestimmte Einzelinformation ist.

Naja, wie gesagt, es war eben sein Ansatz, und wer es nicht mag, kann ja selbst ein besseres Werk herausgeben...

Was das Thema Wertung und Startgeldvergabe betrifft, so war es in Europa eigentlich lange üblich, tatsächlich echtes STARTgeld (also unabhängig von der Platziereung) zu bezahlen. Bei den US-Rennen wurde dagegen streng nach "Klassement" bezahlt, so dass auch einer, der schon am Start ausgeschieden ist, noch das Preisgeld für den letzten Platz bekommen hat. Die Punktevergabe in der WM war dann eben nochmal wieder eine ganz andere Regelung. Und obendrein konnte alles auch noch von Veranstalter zu Veranstalter wieder unterschiedlich gehandhabt werden.

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JackOMalley hat geschrieben:
Mit Sheldon ist das wie mit vielem, wo es Licht gibt, ist halt auch Schatten. Ich möchte ihm auch gar nicht unbedingt einen Vorwurf machen, jeder ist ja frei, die Dinge so darzustellen, wie es seiner eigenen Sicht entspricht und wie gesagt, er hat ja ausdrücklich auch auf diese Umstände hingewiesen. Auch konnte er sich zu Anfang wahrscheinlich gar nicht vorstellen, was das dann durchs Internet für eine Dynamik bekommen hat.

Und seine Zusammenstellungen sind sicher die Grundlage für die allermeisten Informationen, die wir heute haben. Für mich meistens ein erster Ansatzpunkt, insofern bin ich froh gerade um die vielen "Rundrum-Rennen". Ich finde es halt nur schade, dass durch seine Herangehensweise eben leider solche "wissenschaftlichen Unzulänglichkeiten" entstanden sind, die seine Werke leider in dieser Hinsicht wiederum etwas entwerten. Da wäre aus meiner Sicht mehr drin gewesen, wenn er einfach selbst weniger interpretiert hätte und stattdessen einfach nur die Fakten dargetsellt hätte, die er gesammelt hat.

Die Sache mit den drei unabhängige Quellen für jeden Datensatz kann ich aber kaum wirklich glauben, denn einiges in seinen Büchern kommt mir sogar auch sehr spekulativ vor. Jedenfalls hätte er aus meiner Sicht auf diesen Anspruch gut verzichten können, wenn er stattdessen eben seine Quellen jeweils angegeben hätte. Zumindest aber irgendwie kenntlich gemacht, wo es sich um eine belegte Information handelt und wo er selbst etwas interpretiert hat. Dann könnte man sich selbst ein Bild darüber machen, wie verläßlich eine bestimmte Einzelinformation ist.

Naja, wie gesagt, es war eben sein Ansatz, und wer es nicht mag, kann ja selbst ein besseres Werk herausgeben...

Was das Thema Wertung und Startgeldvergabe betrifft, so war es in Europa eigentlich lange üblich, tatsächlich echtes STARTgeld (also unabhängig von der Platziereung) zu bezahlen. Bei den US-Rennen wurde dagegen streng nach "Klassement" bezahlt, so dass auch einer, der schon am Start ausgeschieden ist, noch das Preisgeld für den letzten Platz bekommen hat. Die Punktevergabe in der WM war dann eben nochmal wieder eine ganz andere Regelung. Und obendrein konnte alles auch noch von Veranstalter zu Veranstalter wieder unterschiedlich gehandhabt werden.



Die beste Datenbank ist bekanntlich immer die eigene :-) Ob Paul nun bei allen Datensätzen so gehandelt hat ,entzieht sich meiner Kenntnis zumal ich Paul ja in den 80ern als die Bücher entstanden ,nur per Briefkontakt kannte und kennen konnte :-) Wenn ich ihm die orginal Starterlisten der Veranstalter geschickt habe ,dann erübrigt sich eigentlich eine zweite und dritte Quelle. Das er seine Quellen nicht preis gibt ist für mich schon nachvollziehbar .Ich würde das´ auch nicht tun . Startgelder in der WM z.Bsp. gab es noch bis in die 70er .Schade ,das BSchenker nicht mehr hier ist ,er könnte da sicher aus erster Hand plaudern. Wie das in den USA glaufen ist entzieht sich meiner Kenntnis aber in Europa bei den meisten Rennen gabs ja ne Antrittsprämie und Geld für die Platzierung . Stellenweise gab es ja WM Rennen ,wo kleine Privatteams nicht angetreten sind ,weil die Antrittsprämie ( das Startgeld ) zu gering war .


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AWE hat geschrieben:
Das er seine Quellen nicht preis gibt ist für mich schon nachvollziehbar .Ich würde das´ auch nicht tun .


Ich stimme dir in allen Punkten zu bis auf diesen einen. Ich verlange ja nicht, dass die Originaldokumente abfotografiert werden, aber ich halte es schon für einen wichtigen Standard bei wissenschaftlichen Arbeiten, dass man mit Quellenangaben belegt, woher man eine Information hat. Ich habe eine Menge Geschichtsbücher zuhause und dort ist das eigentlich allgemein üblich. Ich wüßte auch nicht, warum das für einen Autor von Nachteil sein sollte, im Gegenteil, es fördert ja die inhaltliche Auseinandersetzung mit seinem Werk.


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Wobei halt auch die Frage ist, ob er überhaupt den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit legt?

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JackOMalley hat geschrieben:
AWE hat geschrieben:
Das er seine Quellen nicht preis gibt ist für mich schon nachvollziehbar .Ich würde das´ auch nicht tun .


Ich stimme dir in allen Punkten zu bis auf diesen einen. Ich verlange ja nicht, dass die Originaldokumente abfotografiert werden, aber ich halte es schon für einen wichtigen Standard bei wissenschaftlichen Arbeiten, dass man mit Quellenangaben belegt, woher man eine Information hat. Ich habe eine Menge Geschichtsbücher zuhause und dort ist das eigentlich allgemein üblich. Ich wüßte auch nicht, warum das für einen Autor von Nachteil sein sollte, im Gegenteil, es fördert ja die inhaltliche Auseinandersetzung mit seinem Werk.



Das ist ja nun keine Doktorarbeit sondern eine reine Datensammlung . Die Daten hat man im Idealfall direkt von der Quelle und wenn das nicht funktioniert dann muss man eben auf die 2.Hand zurück greifen und da entsprechend Gegenkontrolle machen
Paul seine Bücher sind ja keine Geschichtsbücher sondern reine Datenbänke in Buchform . Alleine über die paar Rennen ,Autos und Fahrer zu denen ich was beigesteuert habe ,gibt es sicherlich 100 Quellen . Dann hätte wahrscheinlich jedes Sheldon Buch einen Quellenanhang von 700 Seiten . Paul will /wollte die Quellen wahrscheinlich für andere kommerzielle Dokumentationen weiter nutzen .


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Das mit der 90%-Regel hat Sheldon ja in der 2. Auflage der Volume 5 (1950 - 1953) geändert. Ursprünglich wurden alle Fahrer, die 90% der Distanz des Siegers zurückgelegt hatten als gewertet geführt. Dies variiert in der der 2. Auflage dahingehend, dass in den meisten Fällen nur die gewertet wurden, die beim Abwinken des Siegers noch im Rennen waren. Früher war das wohl bei den meisten Veranstaltungen so. Find ich auch gut so, dass keine Abweichungen zu den offiziellen Ergebnislisten vorhanden sind.

Dann gibt es halt noch die kleinen "Streitpunkte" bei den Bezeichnungen der Fahrzeuge. Z.B. der Pilbeam R21 von 1977 ist für mich der LEC CRP 1 und über den Theodore TR oder TY01 oder TY02 läßt sich auch diskutieren.

Grundsätzlich aber ist Sheldon schon das Nonplusultra. Und für die geringe Auflage und den Aufwand, dass alles zu erforschen ist der Buchpreis auch o.K. vorallem wenn man bei ihm direkt bestellt.

Freue mich schon auf die 2. Auflage der Volume 2 (1926 - 1931), dann ist für mich der Kreis geschlossen.

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Bleimula66 hat geschrieben:
Das mit der 90%-Regel hat Sheldon ja in der 2. Auflage der Volume 5 (1950 - 1953) geändert. Ursprünglich wurden alle Fahrer, die 90% der Distanz des Siegers zurückgelegt hatten als gewertet geführt. Dies variiert in der der 2. Auflage dahingehend, dass in den meisten Fällen nur die gewertet wurden, die beim Abwinken des Siegers noch im Rennen waren. Früher war das wohl bei den meisten Veranstaltungen so. Find ich auch gut so, dass keine Abweichungen zu den offiziellen Ergebnislisten vorhanden sind.

Dann gibt es halt noch die kleinen "Streitpunkte" bei den Bezeichnungen der Fahrzeuge. Z.B. der Pilbeam R21 von 1977 ist für mich der LEC CRP 1 und über den Theodore TR oder TY01 oder TY02 läßt sich auch diskutieren.

Grundsätzlich aber ist Sheldon schon das Nonplusultra. Und für die geringe Auflage und den Aufwand, dass alles zu erforschen ist der Buchpreis auch o.K. vorallem wenn man bei ihm direkt bestellt.

Freue mich schon auf die 2. Auflage der Volume 2 (1926 - 1931), dann ist für mich der Kreis geschlossen.



Mit den Bezeichnungen der Fahrzeuge bin ich auch schwer mit ihm ins diskutieren gekommen ,leider ohne Erfolg .
Die "BMW-Eigenbauten" haben ihn damals restlos überfordert und das es kompletter Unsinn ist ,das Rudi Krause 1952 als Privatmeldung einen Greifzu -BMW gefahren sein soll ,1953 aber unter Meldung von Team Doro Greifzu einen BMW -Eigenbau war ihm selbst mit Quelle aus dem Hause Greifzu nicht verständlich zu machen . Weiss gar nicht ob er das inzwischen geändert hat ,ich habe nur die erste Fassung


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Zu dem Thema BMW-Eigenbau fand ich es ganz interessant, das Rudi Krause in seinem Büchlein "Zwischen Box und Fahrerlager" von seinem BMW-Reif spricht und nicht von einem Reif-BMW.

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Bleimula66 hat geschrieben:
Zu dem Thema BMW-Eigenbau fand ich es ganz interessant, das Rudi Krause in seinem Büchlein "Zwischen Box und Fahrerlager" von seinem BMW-Reif spricht und nicht von einem Reif-BMW.


Eigentlich ist der Anteil ,den Reif damals an dem Auto hatte eher gering . im Gegensatz zu den anderen Reif Autos z.Bsp. dem von Niedermayr wurde der Krause Wagen zu großen Teilen schon in Reichenbach zusammen gebastelt ehe er nach Chemnitz wanderte . Reif baute selbst ,bzw. in seiner Firma insgesamt 4 Fahrzeuge komplett verkaufsfertig . Um den vierten ranken sich wilde Gerüchte ,weil dieser auf seltsame Weise plötzlich im Westteil Detuschlands auftauchte . Der Reif BMW von Krause war keiner von diesen vieren sondern wurde bei Reif nur der Endschliff verpasst . Krause war damit wohl nicht so richtig zufrieden und bastelte den Wagen dann mehr oder weniger in Eigeninitiative um .Insider aus der Zeit behaupten ,das das Verhältnis zwischen Reif und Krause nicht immer ganz ungetrübt war und sie sagen auch das das Büchlein von Rudi Krause nett zu lesen ist ,aber man sollte nicht alles so auf die Goldwaage legen :-) Da die Reif K.G. Chemnitz zu dem Zeitpunkt Fabrik Vertragswerkstatt von BMW war ,kam es zu der Bezeichnung BMW Reif eigentlich ohne Bindestrich ,denn auch schon damals kam nach dem Bindestrich meist der Motor und da war ja nicht immer ein reinrassiger BMW -Motor drin


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Ich wär ja mal dafür, dass man die ganzen Wagen damals aus Deutschland mal in einem Thread zusammenstellt (also die im Rahmen der Fahrermeisterschaft unterwegs waren).


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MichaelZ hat geschrieben:
Wobei halt auch die Frage ist, ob er überhaupt den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit legt?


Nein, für meine persönliche Beurteilung des Werks spielt es überhaupt keine Rolle, was der Autor damit vor hatte, sondern nur, was dabei herausgekommen ist. Und da finde ich es eben schade, dass er - aus meiner Sicht ohne Not - Fakten mit privaten Ansichten vermischt hat, ohne es kenntlich zu machen.

Und die Forderung nach drei unabhängigen Quellen drückt ja eigentlich auch schon einen gewissen "wissenschaftlichen" Qualitätsanspruch aus.

Natürlich ist auch der Einwand gerechtfertigt, dass durch detaillierte Quellenangaben eine Menge Seiten dazu kommen würden. Es hätte aber schon viel geholfen, für jedes Rennen z.B. mittels bestimmter "Codes" anzugeben, ob er die Nennliste aus einem offiziellen Programmheft oder einer Pressevorschau hat, ob die Startaufstellungen und Resultate aus Original-Pressemitteilungen des Veranstalters stammen, Zeitungsberichten entnommen, oder vielleicht nur anhand von Fotos rekonstruiert worden sind. Das hätte wohl nicht viel zusätzlichen Aufwand bedeutet und dann wären nur noch relativ wenige Passagen übrig geblieben, bei denen vielleicht noch irgendwelche Spezialquellen zu nennen gewesen wären.


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Bleimula66 hat geschrieben:
Das mit der 90%-Regel hat Sheldon ja in der 2. Auflage der Volume 5 (1950 - 1953) geändert. Ursprünglich wurden alle Fahrer, die 90% der Distanz des Siegers zurückgelegt hatten als gewertet geführt. Dies variiert in der der 2. Auflage dahingehend, dass in den meisten Fällen nur die gewertet wurden, die beim Abwinken des Siegers noch im Rennen waren. Früher war das wohl bei den meisten Veranstaltungen so. Find ich auch gut so, dass keine Abweichungen zu den offiziellen Ergebnislisten vorhanden sind.


Das ist interessant. Ich habe nur die erste Auflage, da ist es noch anders.

Dann gibt es halt noch die kleinen "Streitpunkte" bei den Bezeichnungen der Fahrzeuge. Z.B. der Pilbeam R21 von 1977 ist für mich der LEC CRP 1 und über den Theodore TR oder TY01 oder TY02 läßt sich auch diskutieren.


In solchen Punkten kann ich Sheldon sogar ein Stück weit folgen, wobei es eben wirklich schwierig ist, zwischen der tatsächlichen identität und irgendwelchen Sponsorbezeichnungen zu unterscheiden. Ein "John Player Special" ist und bleibt eben doch immer irgendwie ein Lotus genauso wie ein "Leyton House" für mich immer ein March ist. Und so Fälle, dass aus anfänglichen "Chassisnummern" nach und nach "Modellbezeichnungen"werden (a la Tyrrell 005 / 006 oder auch die Williams IR 01-04, die dann irgendwie zu FW 03/04 mutieren) lassen wohl jeden verzweifeln, der da eine einheitliche Linie reinzubringen versucht. Genau deswegen sehe ich in solchen Fällen notwendig, einen entsprechenden Hinweis dazu zu geben, z.B. in Form einer Fußnote.

Grundsätzlich aber ist Sheldon schon das Nonplusultra. Und für die geringe Auflage und den Aufwand, dass alles zu erforschen ist der Buchpreis auch o.K. vorallem wenn man bei ihm direkt bestellt.


Es ist ein toller Ansatz, eine unheimliche Menge Arbeit und Energie und eine wertvolle Basis. Ich denke, dass fast alle späteren "Historiker" doch irgendwie darauf aufbauen. Insofern eigentlich unbezahlbar. Trotzdem gibt es eben aus meiner Sicht einzelne Punkte, wo er Potenzial verschenkt hat.

Freue mich schon auf die 2. Auflage der Volume 2 (1926 - 1931), dann ist für mich der Kreis geschlossen.


Hm. Jetzt ist die Frage, lohnt es sich, die neue Auflage auch nochmal zu kaufen? Wie umfangreich sind denn die Änderungen?


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AWE hat geschrieben:
Mit den Bezeichnungen der Fahrzeuge bin ich auch schwer mit ihm ins diskutieren gekommen ,leider ohne Erfolg .
Die "BMW-Eigenbauten" haben ihn damals restlos überfordert und das es kompletter Unsinn ist ,das Rudi Krause 1952 als Privatmeldung einen Greifzu -BMW gefahren sein soll ,1953 aber unter Meldung von Team Doro Greifzu einen BMW -Eigenbau war ihm selbst mit Quelle aus dem Hause Greifzu nicht verständlich zu machen . Weiss gar nicht ob er das inzwischen geändert hat ,ich habe nur die erste Fassung


Das ist halt auch wieder so eine verzwickte Stelle. Gerade bei solchen "Specials" ist eine offizielle "Herstellerbezeichnung" schon von der Natur der Sache her schwierig. Und wenn da vielleicht schon ein paar "etablierte" Autoren (Nye & Co) irgendwelche "Eckpfeiler" eingerammt haben, war es vielleicht schon zu Sheldons Zeiten schwierig, sich darüber hinwegzusetzen.


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Bleimula66 hat geschrieben:
Zu dem Thema BMW-Eigenbau fand ich es ganz interessant, das Rudi Krause in seinem Büchlein "Zwischen Box und Fahrerlager" von seinem BMW-Reif spricht und nicht von einem Reif-BMW.


Solche Bezeichnungen waren damals halt noch nicht "normiert". So wie es auch die Frage ist, ob "Lancia-Ferrari" richtiger ist als "Ferrari-Lancia" oder "Gordini-Simca" statt "Simca -Gordini". Sheldon ist wohl auch hier immer seinen "Prinzipien" gefolgt.


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MichaelZ hat geschrieben:
Ich wär ja mal dafür, dass man die ganzen Wagen damals aus Deutschland mal in einem Thread zusammenstellt (also die im Rahmen der Fahrermeisterschaft unterwegs waren).



Keiner von denen war "im rahmen der Fahrermeisterschaft" unterwegs. Das waren fast alles Fahrer, die nur auf lokaler Ebene und vielleicht mal bei einem ausgewählten rennen im Ausland angetreten sind, aber niemals irgendwleche Ambitionen auf Teilnahme an der Meisterschaft hatten. Insofern halte ich eine solche Abgrenzung nicht für allzu sinnvoll (trotzdem wäre eine solche allgemeine Aufstellung aber mal interessant).

Gilt im übrigen genauso für Adolff, der ja Fischers Ferrari auch nur für die Veranstaltungen in Deutschland gemietet hat. Um mal wieder etwas mehr zum Thema zurückzukommen :wink:


Beiträge: 45446
Naja ich meine da die Veritas, die "BMWs", die AFMs etc die 1952 und 53 beim Deutschland GP dabei waren. Ich denke bei so einer Auflistung der Fahrzeuge wäre AWE ganz klar der Richtige.


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Bleimula66 hat geschrieben:
Freue mich schon auf die 2. Auflage der Volume 2 (1926 - 1931), dann ist für mich der Kreis geschlossen.


Ich würde mich ja auf ein entsprechendes Werk mit den Ergebnissen von 1906 bis 1950 freuen...


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MichaelZ hat geschrieben:
Naja ich meine da die Veritas, die "BMWs", die AFMs etc die 1952 und 53 beim Deutschland GP dabei waren. Ich denke bei so einer Auflistung der Fahrzeuge wäre AWE ganz klar der Richtige.


http://www.formula2.net/F252_30.htm
http://www.formula2.net/F253_34.htm

Einfach alle Ferrari, Maserati, Gordini, Cooper usw. wegdenken.


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Naja klar, nur gehts halt auch um Details zu den Rennwagen: Wie viel BMW steckte da wirklich drin etc.


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Dürfte schwer werden, das exakt zu beurteilen. Die "Hersteller" haben halt mehr oder weniger irgendwelche BMW-Modelle ausgeschlachtet und mit einigen zusätzlichen Blechen und Rohre und vielleicht noch einigen "Fremdteilen" dazu ein neues Auto daraus gebaut. Bestimmt hat man dabei auch an Motor, Getriebe, Aufhängung usw. schon umfangreiches Tuning betrieben. Die Besitzer haben dann ihrerseits üblicherweise weiter laufende "Modellpflege" betrieben, also so Sachen wie andere Kolben, ventile, Wellen usw., so dass wohl schwer festzustellen ist, wie viel da noch "original" BMW dabei gewesen ist.

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JackOMalley hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Ich wär ja mal dafür, dass man die ganzen Wagen damals aus Deutschland mal in einem Thread zusammenstellt (also die im Rahmen der Fahrermeisterschaft unterwegs waren).



Keiner von denen war "im rahmen der Fahrermeisterschaft" unterwegs. Das waren fast alles Fahrer, die nur auf lokaler Ebene und vielleicht mal bei einem ausgewählten rennen im Ausland angetreten sind, aber niemals irgendwleche Ambitionen auf Teilnahme an der Meisterschaft hatten. Insofern halte ich eine solche Abgrenzung nicht für allzu sinnvoll (trotzdem wäre eine solche allgemeine Aufstellung aber mal interessant).

Gilt im übrigen genauso für Adolff, der ja Fischers Ferrari auch nur für die Veranstaltungen in Deutschland gemietet hat. Um mal wieder etwas mehr zum Thema zurückzukommen :wink:


Wer an der Fahrer-WM teilnimmt ,ist auch im Rahmen der WM unterwegs . Ob sie nun auf den Titel schauten oder einfach nur auf das Rennen ,ist ne ganz andere Frage . Zumindest ist das meine Ansicht .

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JackOMalley hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Naja ich meine da die Veritas, die "BMWs", die AFMs etc die 1952 und 53 beim Deutschland GP dabei waren. Ich denke bei so einer Auflistung der Fahrzeuge wäre AWE ganz klar der Richtige.


http://www.formula2.net/F252_30.htm
http://www.formula2.net/F253_34.htm

Einfach alle Ferrari, Maserati, Gordini, Cooper usw. wegdenken.



Wenn ich da lese BMW-Eigenbau "Heck" ,dann bekomm ich die Krise . Das Auto hat vom BMW lediglich die Räder und den Motor ,der Rest ist ein Mischmasch aus VW Kübel und anderen KFZ-Resten .
Barth´s EMW 1953 war ein Typ R1 und Rudi Krause fuhr 1953 den Greifzu Typ2 -BMW
Zuletzt geändert von AWE am Freitag, 31. Januar 2014, insgesamt 1-mal geändert.

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