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Beitrag Sonntag, 27. Juli 2003

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Beitrag Sonntag, 27. Juli 2003

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Na, dann wollen wir mal mit den Ausländern weitermachen - und die Liste ist noch umfangreicher: :o

ABECASSIS GEORGE - GB.
Erfolgreichster Vorkriegsfahrer auf englischen 1,5-Liter-Alta-Rennwagen, Inhaber der Firma, die nach dem Kriege HMW-Rennwagen baute und Schwiegersohn von David Brown, in dessen Fabriken Aston-Martin- und Lagonda-Automobile gebaut wurden. Abecassis fuhr 1946/1947 den Ex-Charles-Martin-Bugatti Typ 59 mit Erfolg bei zahlreichen Rennen in seiner Heimat.

ACKERL BERNHARD - A.
Ein Wiener Fahrer, der zwischen 1928 und 1931 an zahlreichen Veranstaltungen - meist mitteleuropäischen Bergrennen - mit den Typen 37 und 37A teilnahm und in seiner Klasse gute Positionen belegte.

ANTONELLI DANIELE - I.
Steuerte vorerst einen »Brescia« und ab 1925 einen Typ 35 bei Bergrennen und teilweise auch Rundstreckenrennen in Italien. Graf Antonelli gehörte zur Gruppe der zahlreichen Aristokraten wie Graf Maggi, Graf Giulio Masetti, Graf Conelli u.a., die damals ihre Rennwagen aus Molsheim bezogen.

BAER KENNETH - GB.
Gehörte bereits in den dreißiger Jahren zu den großen Bugatti-Enthusiasten und besaß im Laufe der Jahre fast alle bekannten Typen. Von Abecassis erwarb er 1948 zu seinen Typen 37A, 43, 35B und 51 auch den Typ 59. Seine Rennbeteiligung konzentrierte er auf englische Veranstaltungen. Infolge eines Bremsdefektes verunglückte er 1949 beim Training zum Rundenrennen in Jersey tödlich.

BALESTRERO RENATO - I.
Zusammen mit dem berühmten Tazio Nuvolari gehörte Balestrero 1927-1928 zu den führenden italienischen Bugattifahrern auf dem Typ 35C. Mit ihm belegte er auch 1927 in Tripolls den zweiten und beim GP von Rom den dritten Platz. Fuhr in den dreißiger Jahren hauptsächlich Alfa Romeo.

BARON ARTHUR - GB.
Gehörte wie Jack Lemon-Burton, Hubert Papworth und Len Bacheller zu den führenden englischen Bugattl-Spezialisten der dreißiger Jahre. In seinem Londoner Unternehmen reparierte, frisierte, kaufte und verkaufte er Molsheimer Automobile und bestritt mit fast allen Typen auch Rennen. Zu diesen gehörte der 37, 37A, 35B, 51A und zuletzt auch derselbe Typ 59, der nach dem zweiten Weltkrieg von Abecassis und Baer gefahren wurde. Barons erfolgreichste Periode war zwischen 1937 und 1939.

BENJAFIELD JOHN ANTHONY - GB.
Der einst berühmte Londoner Doktor-Herrenrennfahrer errang Berühmtheit, als er 1927 zusammen mit Sammy Davis auf einem Bentley das 24-Stunden-Rennen in Le Mans gewann. Er besaß auch mehrere Bugattis der Typen »Brescia«, 37 und 37A, die er vornehmlich bei Rennen auf der Brooklandsbahn einsetzte.

BENOIST ROBERT - F.
Anfang der zwanziger Jahre im Werkteam von Salmson erfolgreich, errang Benoist Weltberühmtheit durch seine zahlreichen GP-Siege 1926/1927 auf dem 1,5-Liter-Delage-Rennwagen. Dann zog sich Delage zurück und 1928 wurde er auf einem Bugatti 35B Zweiter hinter Louis Chiron beim GP von Spanien. Nach einer mehrjährigen Rennpause kehrte er 1935 ins Bugatti-Werkteam zurück und gewann den GP der Picardie. Beim GP von Marne 1936 wurde er Zweiter. Als Mitglied der französischen Resistance wurde er nach seiner Gefangennahme in einem KZ umgebracht.

BITTMANN OTTAKAR - CS.
Der Brünner Frauenarzt fuhr 1927 einen Austro-Daimler-Sportwagen und erwarb später einen Bugatti 37A, mit dem er 1928 auch auf dem Nürburgring startete. Ende des Jahres wechselte er auf einen achtzylindrigen Typ 35C, mit dem er besonders bei kürzeren Bergrennen gut abschnitt. Er fuhr mit ihm auch zweimal die Targa Florio 1929 und 1930, am Nürburgring 1929 und am Masarykring 1930. Er starb 1947 in Olmütz.

BLAQUE-BELAIR PIERRE - F.
Besonders erfolgreich zwischen 1927 und 1929, errang der französische Herrenfahrer seine ersten Erfolge auf dem Typ 37 und sattelte 1928 auf den großen 35B um, mit dem er damals auch das Rennen in La Baule gewann.

BONDY MILOS - CS.
Einst Besitzer der Prager Avia-Flugzeugfabrik und der Motorradfabriken MB und MAT, gehörte Bondy zu den besten tschechoslowakischen Bugattifahrern von 1928 bis 1932. Seine Erfolge, besonders bei Bergrennen, errang er auf dem Typ 37A und später - ab 1930 - auf einem dunkelblauen 35B. Er starb vor einigen Jahren in der Schweiz.

BORDINO PIETRO - I.
Jahrelang der Spitzenfahrer im Werkteam von Fiat, wechselte Bordino erst 1927 - nachdem sich die Turiner Firma vom Rennsport zurückzog - auf andere Marken. 1928 wurde er von Bugatti engagiert. Erstmalig einen 35B beim GP von Alexandria steuernd, wich er einem streunenden Hund aus und verunglückte dabei tödlich.

BOURIANO GEORGES - B.
Berühmt wurde der Belgier, als er beim ersten Monaco-GP 1929 auf einem 35B den zweiten Platz hinter Williams und vor Rudolf Caracciola auf Mercedes SSK belegte. Ein guter Fahrer, der zahlreiche andere Erfolge für Bugatti errang.

BOURIAT GUY - F.
Der junge Franzose fuhr bereits 1926 für EHP und ab 1927 Bugattis. Zuerst im Team mit Louis Philippe (Pseudonym für Baron Philippe Rothschild), war er 1927 Zweiter in Dijon auf einem 35C. Auf dem gleichen Modell war er 1929 Vierter auf dem Nürburgring. Weitere schöne Erfolge waren: 1930 GP von Europa in Spa-Francorchamps Zweiter und in Monaco Dritter; 1931 Dritter beim GP von Europa in Monza; 1932 Zweiter in La Baule und Dritter in Dieppe. Ab 1931 im Werksteam mit Chiron, Varzi, Williams und Divo fahrend, verunglückte er 1933 beim GP der Picardie.

BRACKENBURY CHARLES - GB.
Besonders erfolgreich auf der früheren Brooklands-Rennbahn im Süden Londons, gehörte Brackenbury in die Reihe der zahlreichen englischen Bugatti-Rennfahrer der dreißiger Jahre. Er fuhr dort die Bugatti-Typen 37, 37A, 35B und auch den Ex-Mme.-Helle-Nice-Typ 35C, mit dem er in der Zweiliterklasse Inhaber des Rundenrekordes wurde. Brooklands existiert seit dem Kriege nicht mehr, und auch der temperamentvolle Brackenbury starb vor einigen Jahren.

BRET EMILE - F.
Soweit bekannt, war Bret - wie »Williams« - ein in Frankreich ansässiger Engländer. Seine ersten Rennen um 1924 bestritt er auf einem Typ 30 und fuhr später einen Typ 35C und auch den seltenen Typ 36, mit dem er besonders bei Bergrennen sehr erfolgreich war. Dieser 1926 gebaute Renntyp besaß einen 1.092-ccm-Achtzylindermotor mit Kompressor; soweit bekannt, wurden nur drei dieser Fahrzeuge - zwei davon mit einsitziger Karosserie - gebaut.

BRILLI-PERI GASTONE - I.
Graf Brilli-Peri gehörte zusammen mit Nuvolari, Materassi, Bordino, Arcangeli, Campari, Masetti u.a. zu den großen italienischen Fahrern der zwanziger Jahre. Jahrelang fuhr er auf Steyr und gehörte zwischen 1927 und 1929 dem Bugatti-Werkteam an. War u.a. 1927 Zweiter beim GP von Rom und 1929 Dritter in der Targa Florio. Verunglückte 1930 auf einem 1,5-Liter-Achtzylinder-Talbot beim Training in Tripolis.

BRIVIO-SFORZA ANTONIO - I.
Auch Graf Brivio-Sforza gehörte kurze Zeit (1934) dem Bugattl-Werkteam an. Auf dem damals neuen Typ 59 war er Zweiter beim GP.von Belgien und Dritter in Pescara. In den folgenden Jahren fuhr er hauptsächlich auf Alfa Romeo für die Scuderia Ferrari.

CAMPBELL MALCOLM - GB.
Der Vater des 1967 verunglückten Donald Campbell war selbst mehrfacher Geschwindigkeit-Weltrekordinhaber. In den zwanziger Jahren war er als Londoner Vertreter aber auch mit Bugatti eng verbunden und steuerte dessen Typen Brescia, 37A, 35, 35B u.s.w. bei zahlreichen Rennen. Er besaß auch einige »unorthodoxe« Bugattis, wie den Typ 36, den er mit einem 35B-Motor versah; ferner einen 39A und einen 43, der ihm für Langstreckenrennen diente. Der Typ 36 hatte eine Monoposto-Karosserie. Malcolm Campbell starb bald nach dem Zweiten Weltkrieg im Alter von 64 Jahren.

CASTELBARCO LUIGI - I.
Der noch als Liebhaber von Veteranen-Fahrzeugen bekannte Graf fuhr Ende der zwanziger Jahre Motorradrennen, und in den ersten dreißiger Jahren gab es in seinem Rennstall außer 1,5-Liter-Maseratis auch den seltenen Bugatti 51A, mit dem er zahlreiche Erfolge bei Rundstrecken- und Bergrennen errang. Einige Jahre lang bildete er zusammen mit seinem Freund, dem bekannten Grafen Johnny Lurani, einen Zweimann-Rennstall.

CHARLIER ROBERT - B.
Der 1929 in Spa-Francorchamps verunglückte Belgier gehörte ab 1927 zu den besten und erfolgreichsten Rennfahrern seines Landes. Alle seine Siege in französischen und belgischen Rennen errang er auf einem Bugatti 35B.

CHASSAGNE JEAN - F.
Französischer Berufsfahrer, der im Laufe seiner langen Laufbahn u.a. auch auf Sunbeam, Talbot, Bentley, Aries fuhr und 1924 für Bugatti auch den GP von Frankreich in Lyon bestritt, wo die Molsheimer Fabrik erstmalig den Typ 35 einsetzte. Bugatti verlor das Rennen damals hauptsächlich infolge völlig ungeeigneter Reifen. »Chas«, wie man den kleinen Franzosen nannte, starb 1947.

CHARAVEL JEAN - F.
Auch Charavel gehörte zwischen 1925 und 1927 der Werkmannschaft von Bugatti an, doch startete er meist unter dem Pseudonym »Sabipa«. Als Privatfahrer fuhr der aus Clermont-Ferrand stammende Ingenieur auch später noch Rennen und belegte 1929 beim Bugatti-Grand-Prix, der nur für Privatfahrer ausgeschrieben war, den dritten Platz. 1926 gewann er den GP von Italien und war Zweiter in Boulogne 1927. Er fuhr hauptsächlich die Bugatti-Typen 37, 37A, 39, 39A, 35, 35B und 35C.

CHIRON LOUIS - MC.
Kein Name und kein Rennfahrer war so eng mit dem Namen Bugatti verknüpft, wie der aus Monaco stammende Chiron. Fast zehn Jahre lang bestritt er auf Bugattis mit großem Erfolg Rennen in ganz Europa und die längste Zeit als Spitzenfahrer des Molsheimer Werkteams. Er gewann Grand-Prix-Rennen in Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien, Belgien, Monaco; auf dem Masarykring in der Tschechoslowakei, die GP-Rennen von Comminges, Rom, Marne, Antibes, Lyon, Dieppe, Nizza u.s.w., und einige davon sogar mehrmals. Mit Achille Varzi auch das 10-Stunden-Rennen um den French GP 1931. Dreimal gewann er am Klausenpaß in der Schweiz, gewann den ADAC-Bergrekord in Freiburg, das Bernina-Bergrennen, in St. Moritz, das La-Turbie-Bergrennen, zweimal den Spanischen Tourenwagen-GP und errang zahlreiche weitere Spitzen-Positionen im Laufe seiner Bugatti-Karriere. Obwohl er auch auf Delage, Alfa Romeo, Mercedes, HMW, Maserati, Osca, Talbot u.a. Rennen mit Erfolg bestritt, bleibt sein Name vor allem doch mit Bugatti am engsten verbunden.

CHOLMONDELEY-TAPPFR THOMAS - GB.
Einer der wenigen englischen Bugattifahrer, die auch in Deutschland, der Schweiz und in Osterreich mit Erfolg an Berg- und Rundstreckenrennen teilnahmen. Das war 1932 bis 1936, als der gebürtige Australier einen Bugatti 37 und später einen 37A steuerte. Später fuhr er auf »privat« genannten Maserati und Alfa Romeo.

CONAN-DOYLE ADRIAN - GB.
Er war der Sohn des berühmten Schriftstellers, denn Conan-Doyles Vater war der Verfasser der berühmten Sherlock-Holmes-Kriminalromane. Der Junior stieg nicht in die Fußstapfen des Seniors, sondern bevorzugte schnelle Autos, zu denen auch ein Bugatti 51A gehörte, den er 1936 neu erwarb. Besonders auf der Brooklands-Rennstrecke erzielte er damit seine Rennerfolge. Er starb in der Schweiz.

CONELLI CABERTO ALBERTO - I.
Der am Gardasee lebende italienische Graf war Ende der zwanziger Jahre und gelegentlich auch noch am Anfang der dreißiger Jahre Mitglied der Werksmannschaft von Bugatti. Seine Spezialität waren schwere Langstreckenrennen. Wie Chiron benutzte auch er im Laufe der Jahre fast alle Renntypen von Bugatti, wie 35, 35B, 35C, 35T, 37A, 39, 39A, 43, 50, 51 e.t.c. Er war ein eleganter und temperamentvoller Fahrer, der auch auf Talbot Rennen bestritt.

COSTANTINI BARTOLOMEO - I.
Von 1924 bis 1927 gehörte »Meo« Costantini der Werkmannschaft als Fahrer und nachher bis Anfang der dreißiger Jahre dieser als Rennleiter an. Der baumlange, damals in Molsheim wohnhafte und in der Fabrik tätige Italiener genoß - als einer der wenigen - das Vertrauen von Le Patron, und als er 1933 aus gesundheitlichen Gründen nach Italien zurückkehrte, übernahm Jean Bugatti die Rennabtellung. »Meo« war ein ruhiger und kluger Fahrer. Bereits 1920/21 gewann er italienische und französische Rennen auf einem Typ 13; 1924 war er Vierter in Spanien und gewann 1925 und 1926 die Targa Florio. 1926 gewann er auch den Milano-GP und war Zweiter beim GP von Europa in Spanien. Unter anderem fuhr er die Typen 35, 35T, 39, 39A.

CZAYKOWSKI STANISLAUS - F.
Der jahrelang in Frankreich wohnhafte polnische Graf gehörte zu den Fahrern, die von Ernest Friderich - dem Werkfahrer und ab 1924 Bugatti-Vertreter in Nizza - betreut wurden. Seine erfolgreiche Laufbahn begann er 1927 auf einem 37A und errang große Erfolge auf den Zweilitertypen 35C und 51C. Er fuhr auch den Typ 51 und 1932/1933 den großen Typ 54, mit dem er 1933 in Monza verunglückte. Damals war er im offiziellen Werksteam. Zu seinen größten Erfolgen gehörten die Siege 1931 in Casablanca, 1932 in Comminges und Nimes; zweite Plätze 1931 in Dieppe, Commings, 1932 im Lorraine-GP, auf der Avus e.t.c.

DECAROLI LOUIS - F.
Der aus Nizza stammende Decaroli fuhr wie seine Landsleute Boucly und Marret auf Salmson und bestritt damit auch Rennen in Deutschland. Anfang der dreißiger Jahre wechselte er auf Bugatti, und mit seinem selbst umgebauten Typ 37A Monoposto gewann er u.a. 1934 das Volturette-Rennen um den GP der Picardie.

DELORME JEAN - F.
Ein enthusiastischer Privatfahrer, der in den dreißiger Jahren verschiedene Renntypen von Bugatti mit gutem Erfolg steuerte. 1931 belegte er in Dieppe den zweiten Platz in der 1,5-Liter-Klasse auf einem 37A, und 1938 war er Dritter in La Baule, wo er einen Typ 51 mit einer einsitzigen Spezialkarosserie fuhr.

DEUTILLEUX Louis - F. Ein Angestellter der Molshelmer Fabrik, der zwischen 1926 und 1930 verschiedentlich mit Werkmaschinen, besonders bei Langstreckenrennen, eingesetzt wurde. Außer Typ 43 fuhr er auch den 37A, 35B und 35C. Inzwischen verstorben.

DE VIZCAYA PIERRE - F.
Der Vater dieses einstigen Bugatti-Werkfahrers half 1909 Ettore Bugatti bei der Fabrikgründung und steuerte vor 1914 selbst Bugattis in Rennen. Pierre war 1920 bis 1925 im Fabrikteam. In dieser Periode fuhr er alle Rennmodelle, wie den Brescia, 1922 die Achtzylinder-»Zigarre« und 1923 den »Tank«. Im gleichen Jahr fuhr er den Monoposto-Achtzylinder in Indianapolis und ab 1924 die Typen 35, 39 e.t.c. Er siegte 1921 in Penya Rhin und war Zweiter beim Volturette-GP in Italien und auch Zweiter 1922 beim GP von Frankreich.

DE VIZCAYA FIERNANDO - E.
Wie sein Bruder Pierre lebte auch Fernando jahrelang in Frankreich, und auch er fuhr oft als Mitglied der Werksmannschaft von Bugatti. Sein größter internationaler Erfolg war wohl der zweite Platz beim italienischen Voiturette-GP 1925. Wie Pierre zog auch er sich 1925 vom internationalen Rennsport zurück, bestritt aber später noch Rennen in Spanien auf Bugattis. Auch er fuhr Brescias, sowie die Typen 35, 39, 39A, 35B, 35C und 37A.

DIVO ALBERT - F.
War jahrelang mit Sunbeam-Talbot und neben Robert Benoist der erfolgreichste Delage-Fahrer. Kam 1928 anstelle des verunglückten Pietro Bordino ins Werkteam von Bugatti und gewann gleich die Targa Florio auf einem 35B. Diesen Erfolg wiederholte er 1929. Bis 1933 blieb er im Team und fuhr in diesen Jahren auch die Typen 51, 53 und 54 und auch gelegentlich die sechzehnzylindrigen Werksrennwagen 45 und 47 bei Bergrennen. 1931 gewann er damit das Mont-Ventoux-Bergrennen. Belegte 1930 und 1931 auch den dritten Platz beim GP von Europa; 1931 zusammen mit Guy Bouriat. Nach 1933 fuhr er nur noch selten Rennen. 1938 startete er mit Comotti auf einem 4,5-Liter-Delahaye in Le Mans, mußte jedoch aufgeben. Er starb im September 1966.

DON KAYE - GB.
Fuhr Anfang der zwanziger Jahre Motorradrennen und ging später auf Sport- und Rennwagen der Firmen Lea Francis, Riley, Sunbeam u.s.w. über. Auf einem Spezial-Sunbeam-Rennwagen griff er auch den Weltrekord für Automobile an und wurde in den dreißiger Jahren Inhaber des Geschwindigkeitsweltrekordes für Motorboote. 1934 erwarb er einen Bugatti-Rennwagen vom Typ 54 und brach damit auf der Brooklandsrennbahn mehrere Rekorde. Außer diesem gab es nur noch einen Typ 54 in Englang; den von Earl Howe. Nach dem zweiten Weltkrieg importierte Don Kaye amerikanische Pontiacs nach England, desgleichen Zündapp-Motorräder, und stellte eigene Motorräder unter dem Namen Ambassador her.

DORE MICHEL - F.
Von 1924 bis 1930 war Dore ein ständiger Teilnehmer bei Rennen in Frankreich. Vorerst auf EHP, Fasto und B.N.C.-Sportwagen, waren es ab 1927 vor allem La-Licorne-Sport- und -Rennwagen, die ihm große Erfolge brachten. La Licorne war 1929 finanziell fertig und wurde dann von Bugatti aufgekauft. Dore schied aus und fuhr nunmehr als Privatfahrer einen schnellen 37A-Bugatti. Er gewann damit in Comminges und war Dritter in Oran und Marne. Ein schwerer Unfall beim ersten Masarykringrennen 1930 - als er die Führung in der 1,5-Liter-Klasse innehatte - beeinträchtigte die Laufbahn dieses hervorragenden Fahrers, der einen Platz im Molsheimer Team verdient gehabt hätte.

DREYFUS RENE - F.
Der aus Nizza stammende frühere Besitzer des Restaurants »Le Chanteclair« in New York, gehörte auch zu den Schülern von Ernest Friderich. Mitte der zwanziger Jahre begann er auf einem Brescia und hatte seinen ersten erfolgreichen Auslandsstart 1928 bei der Targa Florio, wo er auf einem 37A Achter wurde. Später die Typen 35C und 35B steuernd, gewann er 1929 in Dieppe und 1930 in Monaco-GP, im Marne-GP und La Turbie. 1931 fuhr er für Maserati und 1932 als Bugatti-Werkfahrer auf dem Typ 51 war er Zweiter beim Eifelrennen und Dritter in Nizza. Das Jahr 1933 brachte ihm zweite Plätze in Dieppe und Nizza und dritte in Monaco und Belgien. Auf einem Typ 59 gewann er 1934 den GP in Belgien. Ein sehr guter Fahrer, der später Delahayes und Alfa Romeos für die Ecurie 0'Reilly Schell - die Ecurie Bleu - bis 1940 fuhr.

DUBONNET ANDRE - F.
Der berühmte französische Likörfabrikant war ein Liebhaber großer und schwerer Automobile und steuerte jahrelang einen Hispano-Suiza, bevor er 1926 auf Bugatti überging und dann ausschließlich diese leichten und schnellen Rennwagen fuhr. In den folgenden Jahren fuhr er fast alle damals existierenden Typen; gelegentlich sogar mit Werkunterstützung. Zu diesen gehörten der 35, 35B, 35C, 36, und mit einem 37 gewann er 1928 den Bugatti-Grand-Prix, ein Handicaprennen in Le Mans. Vorher, 1926, siegte er mit dem 1.092-ccm-Typ 36 beim Elsaß-GP und war 1927 Zweiter auf einem 35C beim San-Sebastian-GP

DURAND HENRY - F.
Beteiligte sich in den dreißiger Jahren an zahlreichen Rennen in der 1,5-Liter-Klasse und errang seine größten Erfolge in Albi, wo er 1933 und 1934 den dritten und 1935 den zweiten Platz belegte.

ECCLES A. H. L. - GB.
Zusammen mit seinem Bruder Ray gehörte dieser englische Privatfahrer zu den führenden Bugatti-Fahrern der dreißiger Jahre bei Rennen in seiner Heimat. Im Laufe der Jahre hielt er sich die Typen 37A, 39A, 35B, 51, und 1935 erwarb er auch einen der vier Typen 59, die damals nach England kamen. Earl Howe, Brian Lewis und Charles Martin waren die anderen drei.

ELLISON EILEEN - GB.
Bestritt Rennen ab 1931 und fuhr lange Zeit im Team mit T. P. Cholmondeley-Tapper auf 37- und 37A-Bugattis, die weiß angestrichen waren. Die blonde, später in Südafrika verheiratete Engländerin bestritt auch einige Bergrennen auf dem Kontinent mit gutem Erfolg.

EMBIRICOS NIKOLAUS - GB.
»Nicki« Embiricos, ein in England lebender und wohlhabender Grieche, wurde durch seinen dritten Platz in der 1,5-Liter-Klasse 1936 auf einem ERA in Monaco bekannt. Vorher steuerte er bei englischen Rennen, besonders in Brooklands, die Bugatti-Typen 51 und 55 mit guten Resultaten.

ESCHER WILLI - CH.
Gehörte Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre zu den führenden Schweizer Rennfahrern. Bereits 1925 konnte er auf einem Brescia und auf dem Typ 35 Erfolge erringen. Später fuhr er den 35C und den 35B und bekam 1932 auch einen Rennwagen des Typ 51. Bugatti lieh ihm sogar einen seiner Sechzehnzylinder-Rennwagen. Bergrennen waren seine Spezialität. Er importierte Bugattis in die Schweiz.

ESSON-SCOTT AUBREY - GB.
Erwarb 1933 aus Molsheim einen der seltenen 1.990-ccm-51C-Rennwagen, der vorher vom Grafen Stanislaus Czaykowski gefahren wurde. Dieser Schwarz-Chrom-Bugatti gehörte zu den schönsten Rennwagen in England. 1935 baute ihn Esson-Scott auf »Monoposto« um und verkaufte ihn später an Harry Souter, der ihn hauptsächlich bei Bergrennen erfolgreich einsetzte.

ETANCELIN PHILIPPE - F.
Der aus Blainville-Crevon stammende Fabrikant gehörte jahrelang zu den besten und erfolgreichsten französischen Privatfahrern auf Bugatti. Bekannt durch seine nach rückwärts gedrehte Kappe, seinen großen Bedarf an Rennwagen und seine temperamentvolle Fahrweise, war »Phi-Phi« immer ein schwerer Gegner. Er fuhr vorerst den 37 und 37A, doch seine größten Erfolge errang er auf den Typen 35C und besonders 35B. Zuletzt fuhr er auch den Typ 51. Bereits 1927 gewann er in Marne und war Dritter in der Coppa Florio. 1929 siegte er in Marne und La Baule, 1930 im Grand Prix von Frankreich und Algier. Ab 1932 fuhr er auf Maserati, Alfa Romeo und Talbot. Er starb 1981.

EYSTON GEORGE - GB.
Captain Eyston, Ex-Automobilweltrekord-Inhaber, fuhr Bugattis zwischen 1926 und 1928. Unter diesen befanden sich die Typen 37A, 39A und 35B. Er siegte u.a. 1926 in Boulogne und 1927 in La Baule in der 1,5-Liter-Klasse. 1927 war er Dritter in Montlhery hinter Divo (Talbot) und Chiron (Bugatti).

FALCHETTO BENOIT - F.
Ein guter Privatfahrer, der die Typen 37A und 35B besonders in den Jahren 1932-1933 zu Erfolgen führte. So gewann er 1932 den Antibes- und den Nimes-GP, war Zweiter in La Baule und 1933 Dritter in Albi, La Baule und La Turbie.

FORESTI GIULO - I.
Der lange Zeit in England lebende Foresti fuhr von 1925 bis 1929 die Typen Brescia, 37, 35, 35B und 35C und gewann u.a. 1928 die TargaAbruzzi. Auf einem Spezial-Rennwagen, der den Namen »Djelmo« bekam, versuchte er auch in England einen Angriff auf den Weltrekord, doch zerstörte er den Wagen beim Versuch.

FOURNY MAX - F.
Die große Anzahl der an französischen Rennen beteiligten Bugattis machte es schwer, mit Erfolg abzuschneiden. Mehr als zehn Jahre lang, von Mitte der zwanziger Jahre bis fast ans Ende der dreißiger Jahre, bestritt Fourny auf den Typen 35, 35B, 37A u.s.w. zahlreiche Veranstaltungen. Seine zweiten Preise, die er 1930 in Dieppe, beim GP-Bugatti und 1936 in Belgien beim Frontieres-GP errang, müssen zu seinen größten Erfolgen gerechnet werden.

FRANKL EMIL - A.
Aus Wien stammend, fuhr Frankl bis 1929 einen älteren Steyr-Rennwagen. Dann erwarb er einen 37A und 1932 einen 35B, mit dem er auch auf der Brooklandsbahn in England startete. In England wurde der 35B auch von Hubert Papworth, einem der besten Bugatti-Spezialisten hergerichtet. Frankl verunglückte 1934 damit beim Eifelrennen, und der damals in Breslau wohnende Adolf Brudes erwarb den Wagen.

FRIDERICH ERNEST - F.
Ab 1924 Bugatti-Vertreter in Nizza, gehörte Friderich zu den ersten und treuesten Mitarbeitern Bugattis. Mit Ettore Bugatti bereits bei Mathis tätig, stand er auch an der Wiege der Molsheimer Fabrik. Als Spitzenfahrer des Werkteams bestritt er von 1911 bis 1924 fast alle großen Rennen; darunter auch die Indianapolis 500. Ab 1924 fuhr er gelegentlich noch kleinere Rennen mit eigenen Bugatti-Typen. Er betrieb auch eine Schule für Rennfahrer, und aus dieser gingen unter anderem Chiron, Dreyfus, Graf Czaykowski, Wimille hervor. Seine größten Rennerfolge waren der zweite Platz beim GP von Frankreich 1911, der Sieg beim Voiturette-GP 1920, beim italienischen Voiturette-GP 1921 in Brescia und der dritte Platz beim GP von Frankreich 1923. Als Versuchs- und Rennfahrer und späterer Bugatti-Vertreter fuhr er sicherlich mehr verschiedene Bugatti-Typen als irgendein anderer Fahrer der Welt. Als Rennfahrer wie als Techniker war er Spitzenklasse. Er starb nach dem Zweiten Weltkrieg.

FROY DUDLEY - GB.
Auf einem englischen Riley gewann Froy 1931 die 1.100-ccm-Klasse auf dem Nürburgring. Mitte der dreißiger Jahre konnte man ihn bei einigen kontinentalen Rennen auf dem Ex-Earl-Howe-Typ 54 sehen. Nach 1945 fuhr Froy in England 37A Bugattis und übersiedelte später nach den USA, wo er noch heute lebt.

FRY JOE - GB.
War nach dem Zweiten Weltkrieg ein führender Teilnehmer bei Bergrennen. Sein »Caesar-Special«, der als »Freikaiserwagen« bekannt wurde, besaß ein leichtes Fahrgestell mit einem starken Blackburne-Kompressormotor. Mit diesem verunglückte der Schokoladenfabrikant 1950 in Blandford tödlich. Er fuhr in der größeren Klasse auch einen Bugatti 51, mit dem er zahlreiche Siege errang.

GAUPILLAT JEAN - F. Zusammen mit Etancelin, Lehoux und Dubonnet gehörte Gaupillat zu den führenden Bugatti-Privatfahrern in Frankreich. Er fuhr die Typen 37, 37A, 35C, 35B und besaß zuletzt auch einen besonders hergerichteten Typ 51, mit dem er leider 1934 in Dieppe verunglückte. Dort errang er 1929 auf dem 37A seinen ersten großen Klassensieg; 1931 war er Zweiter in La Baule und 1932 Dritter in Antibes.

GAUTHIEr ROBERT - F.
Zunächst Talbot- und Bignan-Sportwagen fahrend, ging Gauthier 1927 in das große Lager der Bugatti-Privatfahrer über. Hauptsächlich mit dem 35 und 35C war er 1927 Dritter in Dijon, 1928 Zweiter im Marne-GP und 1929 Zweiter in Boulogne und auch im Bugatti-GP-Handicaprennen.

GLOGGNER JOSEF - CH.
Die Schweiz hatte im Laufe der Jahre zahlreiche hervorragende Bugatti-Rennfahrer wie Stuber, Dr. Karrer, Escher, Leporl, Kracht, Merz, Maag, Schelbler, Beck e.t.c. hervorgebracht, und auch Gloggner, der auf dem Brescia und dann auf den Typen 37 und 35 fuhr, gehörte in diese Klasse. Seine größten Erfolge errang er Mitte der zwanziger Jahre bei Bergrennen.

GHICA JEAN - F.
Der meist in Frankreich lebende rumänische Prinz Ghica bestritt zwischen 1927 und 1929 zahlreiche Rennen. Auf einem Chrysler war er 1928 Vierter in Le Mans, ein Bugatti 35C führte ihn zu Erfolgen bei Bergrennen. So gewann er auf ihm 1927 die Rennwagenklasse beim Feleac-Berg-
rennen in Rumänien.

GOUX JULES - F.
Der temperamentvolle Goux gehörte der älteren Garde der französischen Spitzenfahrer an wie Andre Boillot, Rene Thomas, Louis Wagner, Louis Rigal u.a. Auf Peugeot gewann er 1913 das Indianapolis-Rennen und 13 Jahre später, 1926, den Großen Preis von Frankreich und auch den Europa-Grand-Prix in San Sebastian auf Bugatti-39A-(1,5-Liter-8-Zylinder-Kompressor-)Modellen. Er, der bereits 1910 Dritter auf Lion-
Peugeot in der Voiturette Targa Florio war, errang dort 1926 abermals einen dritten Platz auf einem Bugatti 35T (2.261-ccm ohne Kompressor). Nach 1926 zog er sich vom Rennsport zurück und starb vor einigen Jahren in Paris.

GUT WALDEMAR - CS.
Errang seine ersten Sporterfolge auf Indian und BSA-Motorrädern und galt auch als Spezialist für französische Automobile. Als solcher vertrat er die Firmen Buchet, Bignan, Rally und ab 1927 auch Bugatti in Prag. Auf einem Typ 37A siegte Ing. Gut 1928/1930 bei zahlreichen Bergrennen und fuhr in den dreißiger Jahren am Masarykring auch den Typ 51 von Zdenek Pohl.

HARDEGG MAX - A.
Ein sehr guter Motorradrennfahrer. Zunächst wechselte Graf Hardegg auf einen Steyr und 1929 auf einen Bugatti 37A. Sein größter Erfolg war sein Sieg beim ersten Masarykringrennen 1930 in der 1,5-Liter-Klasse. Leider wurde die vielversprechende Laufbahn dieses jungen Aristokraten durch einen Todessturz beim Bergrennen in Baden-Baden 1931 jäh beendet.

HARTMANN LASZLO - H.
Von 1929 bis 1938 war Laszlo Hartmann, ein Fabrikbesitzer aus Budapest, ständiger Gast bei vielen Berg- und Rundstreckenrennen. Bis 1935 fuhr er einen 37A in der 1,5-Liter-Klasse und einen 35B in der großen Klasse. 1932 war er mit dem kleineren Vierzylinder-Kompressormodell Zweiter am Nürburgring beim Eifelrennen und beim Großen Preis! Bereits 1930 belegte er auf dem 35B den zweiten Platz hinter Hans Stuck in der Europa-Bergmeisterschaft. Er siegte auch beim Gabelbach-, Riesengebirgs- und anderen Bergrennen. War als zuverlässiger und ruhiger Fahrer bekannt. Fuhr ab 1935 zwei Maseratis (1,5 und 3 Liter) und verunglückte 1938 in Tripolls durch Zusammenstoß mit Eugenio Siena.

HELLE-NICE - F.
Die charmante Französin war jahrelang die führende Rennfahrerin ihres Landes. Mit ihrem schnellen 35C belegte sie 1930 den dritten Platz im Bugatti-Grand-Prix und errang zahlreiche gute Plätze bei anderen Veranstaltungen. Ab 1934 fuhr sie einen 2,6-Liter-Alfa-Romeo und verkaufte den Bugatti an Brackenbury nach England.

HOWE EARL - GB.
Einer der reichsten Rennfahrer der Welt. War 44 Jahre alt, als er 1928 seine Rennfahrerlaufbahn begann. Im Laufe seiner zehnjährigen Laufbahn fuhr er die besten käuflich zu erwerbenden Sport- und Rennwagen, wie den Mercedes SSK, Lagonda, MG-Magnette, und 1932 gewann er die 1,5-Liter-Klasse auf der Avus mit einem Ex-Werksrennwagen von Delage. Seine große Liebe waren jedoch Bugattis, und davon besaß er den 37A, 35B, 43, 50, 51, 54 und 59. Außerhalb der Rennstrecke fuhr er u.a. die Sporttypen 55 und zuletzt einen prachtvollen 57SC. Mit dem 51 gewann er 1932 in Shelsey und war Dritter in Donnington und Brooklands; 1935 - mit dem Typ 59 - Zweiter in Comminges und Donnington und mit einem 57C Dritter bei der TT in Irland. 1936/1937 fuhr er 1,5-Liter-ERA-Rennwagen. Er war jahrelang Präsident des englischen Rennfahrerverbandes und des Bugatti-Clubs und starb 1964.

HUG ARMAND - CH. Der aus Lausanne stammende Hug bekam 1936 einen neuen Typ-51-Bugatti, mit dem er bei zahlreichen Rennen seine gute Form bewies. 1938 erwarb er einen 1,5-Liter-Maserati, womit er bis zu seinem schweren Unfall in Albi - von dem er allerdings vollkommen geheilt wurde - einer der besten Fahrer seiner Klasse war und damals auch beim GP von Frankreich gewann.

ITIER ANNE-ROSE - F.
Mit dem schnellen 37A, der vordem Michel Dore gehörte, errang die erstklassige Französin zahlreiche Erfolge. So gewann sie die Voiturette-Rennen in Nimes (1932) und der Picardie (1933), war Dritte 1934 in der Picardie und auch Dritte 1936 beim GP des Frontieres. Hier steuerte sie einen 51A. Mit dem 37A belegte sie 1932 am Nürburgring den zehnten Platz.

JENNKY JANINE - F.
Mme. Jennky begann ihre Laufbahn etwas früher als ihre große Gegnerin Helle-Nice. Auch sie steuerte den großen, achtzylindrigen 35 und später 35C mit sehr guten Resultaten. Bereits 1927 gewann sie das Rennen in Gaillon, 1928 in Dijon, war Zweite 1928 in Gaillon und errang zahlreiche andere gute Positionen bei Berg- und Rundstreckenrennen.

JUNEK VINZENZ - CS.
Seine ersten Erfolge errang der 1928 am Nürburgring verunglückte Prager Herrenfahrer auf einem Mercedes. 1922 bekam er seinen ersten Bugatti, einen Ex-Werkrennwagen des Typ 30, wie er in Straßburg beim GP gelaufen war. 1923 folgte ein Bugatti-Tank-Ex-Werkrennwagen mit einem ähnlichen Zweilitermotor. 1924 kam einer der allerersten Grand-Prix-Rennwagen des Typ 35 »Lyon« in den Besitz Juneks. Es folgten bis 1928 weitere 35-, 35C- und 35B-Versionen. Junek war ein erstklassiger Fahrer, der von 1922 bis 1928 viele Siege bei Bergrennen und auch bei Rundenrennen errang.

JUNEK ELISABETH - CS.
Als die Pragerin 1928 in der schweren Targa Florio in Sizilien vier Runden lang mit ihrem gelb-schwarzen 35B das Rennen vor den berühmtesten Rennfahrern Europas führte, errang sie wohl den größten Erfolg, der je einer Frau im internationalen Rennsport zufiel. Ein Defekt in der fünften (letzten!) Runde warf sie auf den fünften Platz hinter Divo, Campari, Conelli und Chlron zurück. Schon vorher, 1927, gewann sie auf dem Nürburgring und in Montlhery und mit verschiedenen Bugattis der Typen 35, 35C und 35B, seit 1924 auch zahlreiche Bergrennen wie Zbraslav-
Jilovitste, Brünn-Sobeschitz, Ecce-Homo, Heiligenberg, Schöberberg, Knoviz-Olschany, Lochotin (Rundenrennen), Eichwald-Zinnwald und andere. Ihre einzigartige und glänzende Laufbahn wurde 1928 durch den Todessturz ihres Gatten vorzeitig beendet.

Beitrag Montag, 28. Juli 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
Gute Ergänzung zu meiner anderen Literatur von Erwin Tragatsch :D)
Kommt glieich in unser Archiv, auch von mit ein Dankeschön !

Gruß Tom

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 29
uechtel hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
...sieht aus wie Straßenbahnschienen auf dem Bild.


Gut möglich, daß es Leipzig ist. Ich habe aber keine Ahnung, wie es dort ausgesehen hat. Außerdem stört mich das Wasserzeichen bei dem versuch, die Umgebung herauszufinden. Steht da nicht irgendwas auf einem gebäude im Hintergrund?


Hatte das vorher schon gepostet, aber irgendwie ist es gelöscht worden.

Letztes Wochenende habe ich mal das Mountainbike genommen und bin quer durch den Leipziger Stadtpark gefahren. Hab auch die ganze ehemalige Rennstrecke gecheckt. Leider gibt es nirgendwo eine Stelle die dem Bild ähnlich sieht. Dachte noch kurz das es die Ecke bei der B2 sein konnte, aber bei näherer Betrachtung kann es dort auch nicht gewesen sein.

Da sich dort im Park in den letzten 50 Jahren nicht viel grosses geändert hat, kann es also kaum in Leipzig gewesen sein.

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 950
Und meine Bugattifahrer-Liste ist auch verschwunden!!! :? :( :x :evil: :twisted:

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 1477
Gestern war alles ab 24. Juli 22h45 im Forum weg. Ich hab' daraufhin einen eigenen Thread eröffnet ("Wass'n letzt los??"), der wurde aber relativ schnell wieder vom Administrator gelöscht. Man hat es anscheinend geschafft, den Zeitraum 25-27 Juli wieder zu rekonstruieren, aber der Montag ist und bleibt verschwunden.

Siehe auch hier
https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=8189

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 0
--
Zuletzt geändert von deleted am Donnerstag, 22. Dezember 2011, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 1477
Ja, natürlich, Antwort kommt schnellstens...

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 8060
Michael_Mueller hat geschrieben:
Gestern war alles ab 24. Juli 22h45 im Forum weg. Ich hab' daraufhin einen eigenen Thread eröffnet ("Wass'n letzt los??"), der wurde aber relativ schnell wieder vom Administrator gelöscht. Man hat es anscheinend geschafft, den Zeitraum 25-27 Juli wieder zu rekonstruieren, aber der Montag ist und bleibt verschwunden.

Vielleicht mit Hilfe eines - ich spekuliere jetzt - Daily Backups? Das konnte ja vom Montag ja noch nicht erstellt worden sein. Was sagt unser Admin?

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 1477
Nix..! :twisted:

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 950
Na denn, 2. Versuch mit meinen Bugatti-Fahrern:

KARRER JOSEF - CH.
Bereits 1924/1925 errang Dr. Karrer auf einem Brescia größere Erfolge bei Bergrennen in der Schweiz. Später fuhr er die Typen 36, 37A, 35, 35B und 51. Der Züricher war auch in Deutschland bekannt und gewann 1927 in Baden-Baden und in Wiesbaden in der 1,5-Liter-Rennwagenklasse. Mit dem 35C siegte er 1930 am Bernina und Gurnigl. Dort 1931 auch mit dem 35B, den er 1930 auch am Jaunpaß - wie 1932 den Typ 51 - zum Siege führte. Viermal, 1926, 1929, 1930 und 1931, gewann er Rheineck-Walzenhausen-Lachen und 1930-1931 auch die Schweizer Sportwagenmeisterschaft. Mit dem 36 siegte er beim Ecce-Homo-Bergrennen in der Tschechoslowakei. Inzwischen gestorben.

KIDSTON GLEN - GB.
Einst ein bekannter englischer Flieger. Als Mitglied des Bentley-Werkteams mit Woolf Barnato Sieger beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1930. Zwischen 1926 und 1930 fuhr er auch verschiedene Bugattis der Typen 37, 37A, 35 und 35A erfolgreich auf der Brooklandsbahn und anderen englischen Strecken.

KOZMIAN MARIE LUISE - PL.
Die polnische Gräfin Kozmian war 1933 bis 1937 ständiger Teilnehmer bei Berg- und Straßen-Rundrennen in ihrer Heimat, der Tschechoslowakei, in Osterreich und auch der Schweiz. Sie fuhr einen Bugatti 37A.

KRACHT HANS - CH.
Gehörte zu den ersten Rennfahrern der Schweiz, die einen Bugatti vom Typ 35 besaßen und errang mit diesem 1925/1926 mehrere Bestzeiten bei den damals zahlreichen Bergrennen, die es in seinem Heimatland gab. Dazu gehörten zwei Siege in Rheineck-Walzenhausen-Lachen.

KUBICEK JAN - CS.
Erwarb 1929 einen Ex-Junek-35B und bestritt mit diesem fast zehn Jahre lang Berg- und Straßenrennen in der Tschechoslowakei, Osterreich, Polen e.t.c. Mitte der dreißiger Jahre gewann er auch das Tausend-Meilen-Rennen der Tschechoslowakei, doch verwendete er dabei einen Ford-V8-Motor im Fahrgestell des 35B. Kubicek starb 1964.

LEHOUX MARCEL - F. Der kleine, untersetzte Lehoux kam aus Algier und war wohl der erfolgreichste Privatfahrer, den es je auf Bugatti gab. Meist fuhr er die Typen 35, 35C, 35B und 51; seine Erfolgsserie währte von 1928 bis 1933. Dies waren seine größten Erfolge: Siege 1928 in Tunis, 1930 in Dieppe, 1931 in Genf, Marne, 1932 in Casablanca, 1933 in Pau, Dieppe und Monza. Zweite Plätze 1930 in Marne, Algier, Marokko und 1929 auch in Tunis, 1931 in Grenoble, 1932 in Comminges, Tunis und Lorraine, 1933 in La Baule und dritte Plätze 1929 in Marne, Spanien, 1930 in Comminges, 1931 in Tunis und La Baule, 1933 in Penya Rhin, Comminges, Spanien. Kurze Zeit, bevor Lehoux 1936 beim Deauville-Rennen (mit einem ERA) durch Zusammenstoß verunglückte, fuhr er noch mit seinem 1931 gebauten Typ-51-Bugatti einen dritten Platz hinter Etancelin auf Maserati und Charles Martin auf Alfa Romeo heraus. Ein temperamentvoller, aber wirklich sehr guter Fahrer, der auch Alfa Romeos steuerte.

LEPORI MARIO - CH.
Bis 1924 auf Fiat und Ballot, fanden wir ab 1925 den Schweizer auf einem neuen Bugatti Typ 35. Er gewann Rennen am Zugerberg, Gurnigl u.s.w. und nahm zwischen 1926 und 1929 auch an der Targa Florio teil. Mit einem 35B belegte er 1929 am Nürburgring beim GP den vierten Platz in der Klasse bis 3.000 ccm.

LEWIS BRIAN - GB.
Als der verstorbene Lord Essendon noch Brian Lewis hieß, errang er zahlreiche Erfolge auf Sport- und Rennwagen von Talbot, Alfa Romeo, Maserati, Singer, Lagonda und Bugatti. Schon anfangs der dreißiger Jahre fuhr er gelegentlich verschiedene Rennwagen aus Molsheim auf der Brooklandsbahn, doch kamen seine Bugatti-Erfolge erst 1935, als er einen neuen Typ 59 für den Rennstall von Noel Rees fuhr. Damals gewann er das Mannin-Moar-Rennen auf der Insel Man und war Dritter im Brooklands-Fünfhundert-Meilen-Rennen, mit Earl Howe.

LIECHTENSTFIN FERDINAND - FL.
Anfangs hauptsächlich Austro-Daimler- und Steyr-Sportwagen fahrend, konnte man den Prinzen 1930 in mitteleuropäischen Bergrennen auf einem Bugatti-35C-Rennwagen sehen. Dazu gehörten das Fe'le'ac-Rennen in Rumänien, Schwabenbergrennen in Ungarn, Semmeringrennen in Osterreich. Am Saisonende war er Dritter in der Sportwagenklasse der Europäischen Bergmeisterschaft.

LOBKOWITZ GEORG CHRISTIAN - CS.
Erst 20 Jahre war der Prinz alt, als er erstmals mit einem Austro-Daimler-Sportwagen ein Bergrennen in seiner Heimatstadt MeInik - wo die Lobkowitz-Familie große Besitzungen hatte - bestritt. Bald darauf erwarb er (1928) einen Bugatti 37A, 1929 einen 35C, 1931 einen neuen 51 und vor dem Avusrennen 1932 bekam er den großen 5-Liter-Typ 54, mit dem er bei diesem Rennen tödlich verunglückte. In den vier Jahren seiner Laufbahn hatte er zahlreiche Rennen gewonnen und sich als erstklassiger Fahrer erwiesen. Ab 1930 war er im Team mit Zdenek Pohl gefahren und hatte oft das Pseudonym »Hyta« gebraucht.

MAAG ULRICH - CH.
Der junge Züricher Fahrer errang 1933 sehr schöne Erfolge auf einem Bugatti 35C, mit dem er auch seine Klasse beim ADAC-Bergrekordrennen in Freiburg gewann. Im Jahr darauf sattelte er auf Maserati um und verunglückte tödlich auf der Fahrt zum Pescara-Grand-Prix.

MAGGI AYMO - I.
Der vor einigen Jahren verstorbene Graf Maggi gehörte zu den besten und treuesten Bugatti-Kunden und -Rennfahrern; als Freund von Le Patron steuerte er gelegentlich auch Werkwagen. So z.B. 1926, als er einen 1.092-ccm-Monoposto mit Achtzylinder-Kompressormotor (Typ 36) im GP von Elsaß fuhr. Er benützte die Typen 35, 35B und 35C und war 1925 Zweiter beim Mt.-Cenis-Bergrennen. 1926 gewann er den GP in Romund Garda, war Dritter 1926 in Pescara und 1927 in Milano und auch noch 1930 in Montenegro.

MAHLA ERNST - CS.
Ein Stahlwarenfabrikant aus Morchenstern in Nordböhmen, der kurz nach dem Ersten Weltkrieg auf Mercedes Rennen bestritt und dann außer einem Bugatti »Brescia« auch einen sportlichen Typ 30 bei Bergrennen fuhr. Mit einem Ex-Junek-35B erwies er sich 1929 sehr schnell, als er in Zbraslav-Jilovisteeinen neuen Klassenrekord aufstellte. Bald darauf verunglückte er infolge Bremsdefektes beim Lückendorfer Bergrennen und zog sich vom Rennsport zurück. Inzwischen verstorben.

MARCO PIERRE - F.
Bis vor einigen Jahren General-Manager der Molsheimer Fabrik, gehörte Marco zu den treuesten und ältesten Angestellten von Le Patron. Bis Mitte der zwanziger Jahre bestritt er auch als Mitglied des Werkteams zahlreiche Rennen, und hier sei nur sein dritter Platz beim Straßburger French-GP 1922 erwähnt, wo er auf dem Typ-30-»Zigarrenrennwagen« fuhr. Selbstverständlich steuerte er im Laufe der Jahre alle Typen der Fabrik, und bei kleineren Veranstaltungen konnte man ihn noch auf Typen wie 35, 35C, 35B u.s.w. bis Mitte der dreißiger Jahre als Privatfahrer siegen sehen. Nach dem Tode von Le Patron 1947 wurden alle Bugattis unter seiner Leitung gebaut; darunter auch der Rennwagen-Typ 251 des Jahres 1956 und der 1,5-Liter-Typ 252.

MARSHALL B.S. - GB.
Gehörte zu den erfolgreichsten englischen Bugatti-Fahrern von 1922 bis 1926. Obwohl oft auf der Brooklandsbahn siegreich, errang er seine zwei größten Triumphe beim Boulogne-GP, den er 1924 und 1925 gewann. Alle Rennen bestritt er damals auf schnellen »Brescia«-Modellen und auf dem englischen Crossley (Lizenz-Bugatti Typ 22).

MARTIN CHARLES - GB.
Mit einem MG-Magna war er 1933 Zweiter beim Brooklands-Fünfhundert-Mellen-Rennen. Dann wechselte er auf Molsheimer Rennwagen, auf die Typen 37, 37A, 35B, 35C, 51 und 59. Gewann mit diesen zahlreiche Rennen; mit dem 59er wurde er 1935 Dritter in Donington, Zweiter auf der Insel Man, Sechster im GP von Marne und Zweiter im Brooklands-Mountain-Championship. Steuerte ab 1936 Alfa-Romeo- und ERA-Rennwagen; gewann 1937 die 1,5-Liter-Klasse auf der Avus.

MASETTI GIULO - I.
Man bezeichnete den italienischen Grafen Glulo Masettl, der 1926 auf einem 2-Liter-Delage bei der Targa Florlo in Sizilien verunglückte, als einen der größten Gentlemen unter den Rennfahrern. Er war aber auch ein hervorragender Rennfahrer auf Aquila-Italiana, Fiat, Alfa Romeo. Mit einem 1914-GP-Mercedes gewann er 1922 die Targa Florlo, und 1925 siegte er mit einem Bugatti Typ 35 vor Emilio Materassi auf Itala beim Königspreis von Rom. Der Bugatti wurde des öfteren auch von seinem Bruder, dem Grafen Carlo Masetti, mit Erfolg gesteuert.

MATERASSI EMILIO - I.
Der große, schlanke Italiener gehörte zur Extraklasse der Rennfahrer. Meist einheimische Marken (wie Itala) fahrend, engagierte ihn Bugatti 1927 ins Molshelmer Werkteam. Hauptsächlich auf den Typen 35C und 35B bewies er gleich sein großes Können durch Siege in der schweren Targa Florio, in Tripolls, Montenegro und auch in San Sebastian. 1928 erwarb er ein Team von 8-Zylinder-1,5-Liter-Ex-Werk-Talbot-Rennwagen, eine nicht ganz ausgereifte Konstruktion, und verunglückte in Monza mit solch einem Wagen tödlich.

MATHIESON TAS0 - GB.
Der in Glasgow geborene, jetzt in Vichy (F) ansässige Thomas Alistair Sutherland Ogilvie (daher das T.A.S.O.) Mathieson ist als Autor und internationale Autorität auf dem Gebiete des Automobilsports berühmt. Bekannt war er aber schon vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, als er auf Bugattis der Typen 37, 37A, 35, 35B, 35C, 51 und 57C und auch auf Darracq, Talbot, Aston Martin, Frazer Nash zahlreiche Erfolge in England, Frankreich, Italien, Belgien und anderen Ländern errang. In den dreißiger Jahren wurden seine schnellen Molsheimer Rennwagen auf der Brooklands-Rennstrecke auch von Chris Staniland gesteuert. Mathieson gehörte zu den Fahrern, die ihre Achtzylindertypen durch Kurbelwellenaustausch in verschiedenen Klassen fuhren.

MAYER ROBERT - A.
Ein junger Bugattifahrer aus Wien, der 1932/1933 miteinem 37A mehrere Rennen erfolgreich bestritt. Bei einem Trainingsunfall am Masarykring in Brünn wurde der Bugatti zertrümmert, wobei Mayer unverletzt davonkam. In späteren Jahren fuhr er einen MG-Magnette.

MAYS RAYMOND - GB.
Während B.S. Marshall seine großen Erfolge bei Veranstaltungen über längere Strecken errang, war Mays - bekannt auch als Gründer der englischen Rennwagenfirmen ERA und BRM - vor allem ein Spezialist für Bergrennen und andere Kurzstreckenveranstaltungen. Zwischen 1922 und 1925 steuerte er zwei »Brescia«-Renntypen, die er »Cordon Bleu« und »Cordon Rouge« nannte und die ihm zahlreiche Siege einbrachten. 1936 gewann er auf seinem neuen ERA die 1,5-Liter-Klasse beim Eifelrennen. Inzwischen gestorben.

MERZ JOSEF - CH.
Nicht zu verwechseln mit dem deutschen, 1933 verunglückten Mercedes-Werkfahrer Otto Merz. Seine ersten Rennen, anfangs der zwanziger Jahre, fuhr Merz auf einem großen Hispano-Suiza-Sportwagen. 1925 erwarb er einen Bugatti Typ 35 und 1927 den 2.261-ccm-Kompressorrennwagen 35B, mit denen er zahlreiche Rennen, darunter auch die Bergprüfungsfahrt »Hohe Wurzel« und »Rund um den Neroberg« in Deutschland erfolgreich beendete. 1927 wurde er Schweizer Meister der Rennwagenklasse und verkaufte 1928 den 35B an H. Heußer.

MINOIA FERNANDO - I.
Bis 1926 Spitzenfahrer im Werkteam von 0M, ging »Nando« dann zu Bugatti über und belegte gleich in der Targa Florio 1926 auf dem Bugatti 35T den zweiten Platz; ein Erfolg, den er 1929 auf einem 35B wiederholte. Auf einem Typ 43 war er 1928 Dritter in der 3.000-ccm-Klasse beim GP auf dem Nürburgring. Ein sehr guter, wenn auch manchmal zu temperamentvoller Fahrer, der während des Krieges im Alter von 56 Jahren in Mailand starb.

MOLL Guy - F.
Als Schüler von Ernest Friderich war Moll erst 19 Jahre alt, als er 1932 einen dritten Platz auf Bugatti 51 in Marseille belegte, und 20 Jahre, als er 1933 Zweiter hinter Marcel Lehoux in Pau wurde. Er war eines der größten Rennfahrertalente, die es je in Frankreich gab. Kurze Zeit fuhr er einen privaten 2,6-Liter-Alfa-Romeo und wurde bald von Enzo Ferrari in das offizielle Werkteam dieser Firma engagiert. Er gewann 1934 auch das Avusrennen. In Pescara, beim Ausweichmanöver eines anderen Fahrers, verunglückte er tödlich. Man sagt, daß Bugatti ewig bedauerte, Moll nicht in sein Werksteam genommen zu haben.

MORAWITZ EDGAR - CS (E).
Ein bis 1927 in Prag wohnender Zeitungsverleger, der dann nach Spanien übersiedelte und inzwischen dort starb. Bis 1924 steuerte er Austro-Daimler-, OM-, Tatra- und Vauxhall-Sportwagen, um dann auf Bugatti umzusteigen. Mit einem »Brescia« führte er 1926 bei der Targa Florio bis zur letzten Runde in seiner Klasse und errang mit diesem Wagen zahlreiche Erfolge bei Rennen in der Tschechoslowakei und anderen Ländern. Fuhr 1926 auch einen Typ 39 beim Königspreis von Rom und nachher einen Typ 30. In Spanien steuerte er zunächst einen Ricart und dann Bugattis der Typen 37, 37A und 35B.

MORTIMER CHARLES - GB.
In den dreißiger Jahren konnte man Mortimer besonders auf der in der Nähe Londons liegenden früheren Brooklands-Rennbahn als Motorradrennfahrer bewundern. Mit einer 1.000-ccm-Brough-Superior, die einen obengesteuerten V-Zweizylinder-JAP-Motor besaß, gehörte er damals zu den schnellsten Konkurrenten. Später fuhr er einen Bugatti 35B. Chris Staniland, Jack Lemon-Burton, Arthur Baron, T.S. Grimshaw, David Hampshire, A. Dobson u.a. waren oft seine Gegner mit ähnlichen Bugattis.

MUSCHIK HANS - A.
Mit dem Bugatti 35C, der vorher dem ungarischen Grafen Zichy gehörte, bestritt der Wiener in der Zeit von 1934 bis 1936 verschiedene Rennen in Österreich und Ungarn.

NUVOLARI TAZIO - I.
Aus Mantua stammend, war Tazio Nuvolarl auf Motorrädern und Rennwagen einmalige Spitzenklasse. Oft wird er als der größte Rennfahrer aller Zeiten bezeichnet. Im Lauf der Jahre fuhr er für die Firmen Chiribiri, Alfa Romeo, Maserati, MG, Auto-Union und auch (1934) für Bugatti. Als Privatfahrer auf einem 35C konnte man ihn allerdings schon zwischen 1927 und 1929 bewundern; er gewann in diesen Jahren die GP-Rennen von Rom, Tripolis, Garda und Alessandria, war Zweiter in Cremona und Montenegro und Dritter in Spanien, Tripolis (1929) und dem GP von Italien 1928. Mit dem Werktyp 59 war er 1934 weniger glücklich und konnte mit ihm nur einen weiteren dritten Platz beim G.P. von Spanien erringen. Er starb 1953, nachdem er noch nach dem Kriege, bis kurz vor seinem Ableben, auf Maserati- und Cisitalia-Sport- und Rennwagen seine große Klasse als Rennfahrer bewiesen hatte.

PHILIPPE GEORGES - F.
Hinter diesem Pseudonym verbarg sich der Pariser Baron Philippe Rothschild, ein wirklich erstklassiger Fahrer, der im Laufe der Jahre mehrere Bugattis, darunter die Typen 35B und 35C, fuhr. Sein Teamkollege war Guy Bouriat, der später ins Werksteam aufgenommen wurde. Bereits 1927 gewann »Philippe« den Dijon-GP und 1929 war er Zweiter (mit Bouriat) beim GP von Spanien und auch Zweiter beim Bugatti-Grand-Prix und beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, wo er einen schnellen 35C fuhr.

PETRE KAY - GB.
Die kleine, in England beheimatete Kanadierin war durch ihre großen Rennen auf der Brooklandsbahn mit kleinen 750-ccm-Austin-und 10.000-ccm-Delage- und noch größeren Napier-Spezial-Rennwagen bekannt. Sie trainierte 1937 in Südafrika sogar in Bernd Rosemeyers »Auto-Union«. Ihr erster Rennwagen war jedoch ein Bugatti-»Imitation«, der unter dem Namen »Tecla« bekannte Typ 35A mit dem Typ-30-Motor im Typ-35-GP-Fahrgestell.

POHL ZDENEK - CS.
Begann seine Rennfahrerlaufbahn als Hochschulstudent mit Indian-Motorrädern. 1930 fuhr er erstmals einen Bugatti Typ 37A, der seinem großen Freund, dem Prinzen Georg Christian Lobkowitz, gehörte. Nach dem Avus-Unfall des Prinzen 1932 übernahm Pohl außer dem 37A auch dessen Typ 54, den er mit einer prachtvollen zweisitzigen Sportkarosserie versah, die von der Firma Uhlik gebaut wurde. Ab 1934 fuhr er auch einen Typ 51 und siegte mit ihm in Freiburg und zahlreichen anderen Rennen - bis er nach einem Unfall 1948 sich vom Rennsport zurückziehen mußte.

POTOCKI MAURICE - PL.
Der polnische Graf fuhr Austro-Daimler-Sportwagen, bevor er 1928 einen Bugatti Typ 35 erwarb, mit dem er fast ausschließlich Veranstaltungen in seiner Heimat bestritt. Beim Tatra-Bergrennen 1930 war er damit Dritter hinter Stucks Austro-Daimler und Jan Rippers Bugatti 37A in der Rennwagenklasse.

PROBST EDUARD - CH.
Der aus Bern stammende Probst war 1928 ein neuer Stern am Rennfahrerhimmel. Besonders bei Rennen in Italien zeichnete er sich auf dem der Gräfin Einsiedel gehörenden Typ 37A aus und sorgte für eine Sensation, als er mit diesem die »Coppa Messina« vor Cucinoti, Magistri und dem großen Tazio Nuvolari (der auch einen Bugatti steuerte) gewann.

PROSKOWETZ WILFRIED - CS.
Der einst in München wohnende Dipl.-Ing. Wilfried von Proskowetz bestritt schon in den zwanziger Jahren auf Sunbeam-Motorrädern und manchmal auch auf Automobilen Rennen. Damals lebte er noch in Kwasitz in Mähren und gehörte zu den führenden Männern im Motorsport der Tschechoslowakei. Gelegentlich fuhr er auf Tatra, Jaguar und anderen Marken und besaß auch den Ex-Florian-Schmid-6-Zylinder-Amilcar-Rennwagen. 1932 erwarb er den Ex-Junek (Ex-Mahla) 35B, das letzte von Vincenz Junek gefahrene Modell des 35B, und erwies sich damit als hervorragender Herrenfahrer. Bis 1937 fuhr er damit auch in Österreich, Deutschland (Kesselberg, Schauinsland), der Schweiz und wurde 1936 beim Stelvio-Bergrennen in Italien nur von Nuvolarl und Tadini auf 2,6-Liter-Alfa-Romeos besiegt.

RAYSON E.K. - GB.
Der bald nach Kriegsbeginn gefallene englische Privatfahrer steuerte Mitte der dreißiger Jahre einen auf 1,5 Liter reduzierten und mit Kompressor versehenen Typ 35. Dieser, ursprünglich TAS0 Mathieson gehörend, wurde auch als 35B in 2,3-Liter-Form gefahren. Rayson hatte gute Erfolge, besonders auf der Brooklandsbahn, mit diesem auf Typ 39A gebrachten Achtzylinder. In späteren Jahren steuerte er einen sechszylindrigen 1,5-Liter-Maserati.

REY PIERRE - F.
Gehörte zu den zahlreichen französischen Privatfahrern, die im Laufe der Jahre verschiedene Bugatti-Typen benutzten. Rey konzentrierte sich hauptsächlich auf Bergrennen, und 1930 gewann er am Mont Ventoux. Mit seinem schnellen 35C konnte man ihn auch noch Mitte der dreißiger Jahre bei Bergrennen außerhalb Frankreichs sehen.

RIPPER JAN - PL.
Wird allgemein als der beste Bugatti-Fahrer Polens bezeichnet. Gewann 1928 und 1929 die Tatra-Bergrennen und war 1930 Zweiter hinter Hans Stuck. Fuhr auch bei Rennen in der Tschechoslowakei und in Österreich bis 1936, wobei er einen Typ 37, später einen 37A verwendete.

ROSE-RICHARDS R.E. - GB.
Der verstorbene »Tim« Rose-Richards, schon vorher auf Bugatti-37A- und -35B-Typen erfolgreich, bekam 1933 einen neuen Typ 51, den er neben einem 2,6-Liter-Alfa-Romeo in Rennen einsetzte. Der Bugatti brachte ihm gleich einen zweiten Platz beim Mannin-Moar-Rennen auf der Insel Man, und 1934 war er Dritter hinter zwei 2,9-Liter-Maseratis auf der Brooklandsbahn. Er gewann noch zahlreiche andere Rennen und gehörte dann dem ersten ERA-Team mit Raymond Mays und Humphrey Cook an.

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 950
SABIPA JEAN - F.
Dies war das Pseudonym, unter dem der Ingenieur Charavel aus Clermont-Ferrand in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre auf Bugatti, teilweise als Werkfahrer, große Erfolge erzielte. Mehr unter dem Namen Charavel.

SCHELL LUCY 0'REILLY - F.
Viele Leser dürften sich noch an die »Ecurie Bleue«, dem Delahaye-Rennstall von Madame Schell, der Mutter des verunglückten Rennfahrers Harry Schell, erinnern. Dieser existierte Ende der dreißiger Jahre. Die in Amerika geborene und in Frankreich ansässige Lucy 0'Reilly Schell bestritt selbst in den zwanziger Jahren auf BNC und auf einem 37A zahlreiche Rennen und zeigte dabei ausgezeichnete Leistungen.

SCHMID FLORIAN - CS.
Der aus Jägerndorf stammende Textilfabrikantensohn fuhr schon 1928 einen sportlichen Bugatti unter dem Namen »Dimsch«. Es war ein Typ 40 in der 1,5-Liter-Sportwagenklasse. Dann besaß er einen 6-Zylinder-Amilcar und kehrte 1931 durch Erwerb eines neuen 37A zu Bugatti zurück. Mit diesem formierte er zusammen mit Bruno Soyka, der den Ex-Dr.-Bittmann-37A besaß, ein erfolgreiches Team. 1933 bekam dieses Team den Ex-Werk-51A von Pierre Veyron, der ab 1934 meist von Soyka gesteuert wurde, Schmid fuhr zwar noch bis zum Kriege, doch beschränkte er seine Teilnahme nach 1934 auf wenige Bergrennen. Der Sieg in der 1,5-Liter-Klasse beim Masarykringrennen 1931 war einer seiner größten Erfolge.

SEAMAN DICK - GB.
Es ist nicht allgemein bekannt, daß der einst berühmte Mercedes-Werkfahrer Dick Seaman vorher nicht nur auf Delage, ERA, Maserati und MG fuhr, sondern auf einem 2-Liter-Bugatti »Imitation«, dem Typ 35A, seine großartige Laufbahn als Rennfahrer 1933 begann. Der damals schon alte Bugatti war allerdings kein geeigneter Rennwagen für die schnelle Brooklandsrennstrecke. 1934 kam Seaman in den Rennstall von Whitney Straight, wo es schnelle MGs und Maseratis gab.

SEGRAVE HENRY - GB.
Als er 1920 seine Rennfahrerlaufbahn begann, hatte Sir Henry O'Neil De Hane Segrave einen alten, 1914 gebauten Opel-Rennwagen. Bald nach dem Le-Mans-Volturette-GP 1920 bekam er jedoch den siegreichen Vierzylinder-Bugatti-Rennwagen, der von Ernest Friderich gefahren wurde. Mit ihm erzielte er hervorragende Zeiten auf der Brooklandsbahn. Bald darauf kam er jedoch ins Sunbeam-Talbot-Darracq-Werkteam mit Kenelm Guiness und dessen Bruder Algernon Guiness. Er wurde ein sehr erfolgreicher Fahrer, Automobil-Weltrekordmann, und beim Versuch, auch den Weltrekord zu Wasser zu brechen, verunglückte er 1930 am Windermere-See in England in seinem Rennboot »England II« tödlich.

SENECHAL ROBERT - F.
Der schnauzbärtige Franzose baute bei Chenard & Walcker seine Senechal-Automobile, fuhr beide Marken erfolgreich bei Rennen, war 1926 im Delage-Team und gewann mit Louis Wagner den GP von England. Er war auch ein leitender Funktionär des Auto Club de France. 1928 erwarb er 37A- und 35B-Bugattis, mit denen er mehrere Jahre lang an zahlreichen Rennen in Frankreich teilnahm. Seine Spezialität waren Bergrennen.

SHUTTLEWORTH RICHARD - GB.
Wer den im Kriege gefallenen Dick Shuttleworth kannte, wird nie im Zweifel sein, daß es auch sehr temperamentvolle Engländer gibt. Er war ein zweiter Nuvolari; nur besaß er nicht dessen Routine. In der Nähe der englischen Stadt Biggleswade gibt es heute noch die berühmte Shuttleworth-Kollektion, und dort steht zwischen zahlreichen alten Flugzeugen und Automobilen auch ein Rennwagen, ein Bugatti 51. Dick, sehr wohlhabend, fuhr erst einen 35B und 51 und nachher einen der raren 2,9-Liter-Monoposto-Alfa-Romeos, doch behielt er lange den prachtvollen Bugatti, mit dem er zahlreiche Erfolge errang.

SOUTER HARRY - GB.
Erwarb 1937 den schnellen einsitzigen Bugatti von Aubrey Esson-Scott, mit dem er besonders bei Bergrennen sehr erfolgreich abschnitt. Es handelte sich um den einzigen in England befindlichen Bugatti mit originalem 1.990 ccm, Typ 51C, Achtzylinder-Doppelnockenwellenmotor, doch wurde die Monoposto-Karosserie von Esson-Scott privat gebaut.

SOYKA BRUNO - CS.
Gehörte zwischen 1930 und 1939 zu den ruhigsten, zuverlässigsten und erfolgreichsten Fahrern Europas in der 1,5-Liter-Klasse. Bis 1934 fuhr er zwei 37A-Bugattis: die rote Ex-Dr.-Bittmann-1928er-Version und den blauen, 1931 gelieferten Vierzylinder des Schmid-Soyka-Rennteams. Ab 1934 konnte man ihn meist im Ex-Veyron-51A-Werkrennwagen sehen. Zusammen mit Pierre Veyron und Ernst-Günther Burggaller war er der stärkste Bugattifahrer in dieser Klasse. Seine großen Erfolge errang er nicht nur in der Tschechoslowakei, sondern auch in Deutschland, der Schweiz und in Österreich. Fuhr den Bugatti bis 1947; später einen Cisitalla und zuletzt war er Spitzenfahrer des Tatra-Werkteams auf dem 2-Liter-Rennwagen mit Heckmotor. Infolge Versagens der Bremse verunglückte er Anfang der fünfziger Jahre beim Training zum Ecce-Homo-Bergrennen tödlich.

STANILAND CHRIS - GB.
Ein sehr guter Fahrer, Pilot und Techniker, der früher einer der schnellsten Engländer auf zwei Rädern war und dann, Ende der zwanziger Jahre, auf Bugatti-Rennwagen umstieg. Er fuhr die Typen 37, 37A, 35B und 51 zu vielen Siegen, bevor er 1938 auf den englischen »Multi-Union«-Rennwagen wechselte. Als Testflieger der Fairey-Flugzeugfabrik verlor er während des Krieges sein Leben.

STUBER HANS - CH.
Der in den fünfziger Jahren verstorbene Berner war nicht nur Meisterfahrer der Schweiz 1929 und 1931 auf Bugatti-Rennwagen, sondern auch der erfolgreichste und international bekannteste Rennfahrer seines Landes bis 1935. Sein dritter Platz beim Avusrennen 1932 hinter Brauchitsch auf Mercedes SSKL und Caracciola auf Alfa Romeo spricht für sein Können mehr als viele Worte. Damals fuhr er einen Bugatti 51, nachdem er frühere Siege meist auf den Typen 35C und 35B errungen hatte. Bereits 1929 war er der schnellste Fahrer beim Freiburger Bergrekord, gewann dort 1930 und 1931 abermals die 2.000-ccm-Rennwagenklasse mit dem 35C und einen anderen Sieg in Deutschland, als er 1932 das Hohenstein-Bergrennen bestritt. Hier fuhr er den Typ 51. Weitere Siege erfocht er am Kesselberg, Gurnigl, Jaunpaß, Kriens-Eigenthal, viermal in Rheineck-Walzenhausen-Lachen und bei zahlreichen anderen Rennen. In späteren Jahren fuhr er einen Alfa Romeo, doch errang dieser hervorragende Sportler und Rennfahrer seine größten Triumphe auf den 35C- und 51-Modellen aus Molsheim.

TARUFFI PIERO - I.
Bereits auf Norton-, Rondine- und Gilera-Motorrädern errang Taruffi viele Siege und erhöhte deren Zahl, als er Rennwagen der Firmen Maserati, Alfa Romeo, Cisitalia, Mercedes, Ferrarl u.s.w. ans Ziel brachte. Mitte der dreißiger Jahre bestritt er auch einige Rennen auf einem Werks-Bugatti Typ 59, doch konnte er mit diesem keine Erfolge von Bedeutung erringen.

TRINTIGNANT Louis - F.
Der Picardy-Grand-Prix 1933 forderte zwei Opfer. Guy Bouriat, Werkfahrer von Bugatti, verunglückte während des Rennens und Louis Trintignant bereits während des Trainings. Louis bestritt seit 1929 als Privatfahrer auf Bugattis zahlreiche Rennen. Vorerst auf den Typen 35 und 35C, zuletzt auf einem Typ 51. Er galt als sehr guter und talentierter Rennfahrer, der bereits zahlreiche größere Veranstaltungen gewonnen hatte, als das Unglück geschah.

TRINTIGNANT MAURICE - F.
Der schnelle Bürgermeister von Vergeze im Gard-District war schon immer ein großer Freund des Hauses Bugatti. 1937 kaufte er den Typ 51 zurück, auf welchem sein Bruder Louis 1933 das Leben verlor und 1938 gewann er unter anderem damit den Frontieres-GP in Chimay (Belgien). Er steuerte diesen Rennwagen auch noch nach 1945 bei einigen Rennen, und als 1956 der damals neue Typ 251 (2,5-Liter-Achtzylinder mit quergestelltem Heckmotor) das erste und zugleich letzte Mal beim GP von Frankreich am Start erschien, da saß Maurice Trintignant hinter dem Lenkrad. Ein hervorragender Fahrer, der auf Ferrari, Cooper, Simca-Gordini, Vanwall, Lotus, Lola, BRM große Erfolge erzielte.

URBAN-EMMERICH HUGO - CS.
Ein kettenrauchender Prager Fabrikant und Herrenfahrer, der 1924/1925 auf einem Brescia zahlreiche Erfolge errang, später einen 1,5-Liter-Talbot-Ex-Werkwagen auch auf der Avus und am Nürburgring fuhr, von 1929 bis 1931 auf MG startete und zuletzt noch einen Bugatti Typ 43 bei Rennen einsetzte. Er starb 1938.

VARZi ACHILLE - I.
Der große Gegner Nuvolaris war, wie dieser, zunächst ein erfolgreicher Motorradfahrer auf Sunbeam, Moto-Guzzi, Bianchi etc. Bereits 1928 fuhr aber auch er schon einen Bugatti 35C, der ihm u.a. einen Sieg in Alessandria brachte. Von 1931 bis 1933 war er dann im offiziellen Team der Molsheimer Fabrik; zusammen mit Louis Chiron, Guy Bouriat, Albert Divo, Williams und - zeitweise - Rene Dreyfus. In dieser Zeit fuhr er außer dem Typ 51 auch den großen und schweren Typ 54. Zweimal siegte er in Tunis, einmal in Tripolis, Alessandria, Monaco, Mont Cenis und 1933 mit dem Typ 54 auch auf der Avus. Daneben errang er zahlreiche zweite und dritte Plätze. Im Gegensatz zum temperamentvollen Nuvolari war Varzi ein ruhiger Fahrer, der nach der Bugatti-Periode auf Alfa Romeo und Auto-Union umsattelte und dann, 1948 beim Training zum GP der Schweiz in Bern auf einem 1,5-Liter-Alfa-Romeo tödlich verunglückte.

VEYRON PIFRRE - F.
Zusammen mit Jean Pierre Wimille gewann Veyron 1939 auf einem 57C-Tank-Bugatti-Werkwagen das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Trotzdem lag seine Stärke als Rennfahrer in der 1,5-Liter-Klasse, wo er von 1931 bis 1935 der offizielle Werkfahrer auf Typ 51A war. Gelegentlich setzte man ihn auch in der großen Rennwagenklasse ein, doch seine Siege holte er damals mit dem 1,5-Achtzylinder in Albi (dreimal), der Avus (zweimal), Lemberg; war Zweiter am Masarykring (zweimal), in Bern, Comminges, Tunis e.t.c. Ein guter, zuverlässiger Fahrer.

WAGNER Louis - F.
Bereits 1902 gewann der damals noch sehr junge Franzose sein erstes Rennen; sein letztes 25 Jahre später. In den zwanziger Jahren fuhr er für Peugeot und startete auch im erfolgreichen Delage-Werkteam auf den schnellen 1,5-Liter-8-Zylinder-Rennwagen. Bugatti setzte diesen erfahrenen Mann 1924 bei einigen Rennen auf dem damals neuen Typ 35 ein.

WHINCOP ALAN - GB.
Ein englischer Privatfahrer, der von 1935 bis zum Krieg meistens Bergrennen auf den Bugatti-Modellen 43, 51 und 55 bestritt. Daneben galt er als einer der erfahrensten Bugatti-Enthusiasten in England. Inzwischen gestorben.

»WILLIAMS WILLY« - F.
Williams war in Wirklichkeit gar kein geborener Franzose. Er war ein in Frankreich lebender Engländer namens William Grover. In La Baule besaß er - und seine Witwe besitzt sie noch immer - eine Zucht reinrassiger Scotch-Terrier. Daneben war er ein hervorragender Rennfahrer, der seine ersten Erfolge auf einem Hispano-Suiza errang und zwischen 1928 und 1933 zahlreiche Siege für Bugatti, teilweise als Werkrennfahrer, nach Molsheim bringen konnte. Dazu gehörten drei Siege in La Baule 1931, 1932 und 1933 und besonders jene beim GP von Frankreich 1928 und 1929, sowie beim ersten Monaco-GP 1929. Als Werkfahrer steuerte er die Typen 35C, 35B, 51 und auch den 54. Wie sein Freund Robert Benoist verlor er sein Leben während des Krieges in einem KZ, wohin er für seine Tätigkeit in der französischen Resistance kam.

WIMILLE JEAN PIERRE - F.
Gehörte zu den besten Schülern von Ernest Friderich und war vom Beginn seiner Laufbahn an als Rennfahrer besonders der Marke Bugatti ergeben. Im Dezember 1931 bekam er seinen ersten Typ-51-Bugatti und bereits 1932 gewann er das La-Turbie-Bergrennen und auch die Rennen von Oran und Lorraine. Bugatti, das große Talent erkennend, nahm ihn bald ins Werkteam, und auf den Typen 51, 54, 57, 57C, 57SC, 57/S45, dem 3,3- und 3,8-Liter-59 sowie den 3-, 4,5- und 4,7-Liter-Monopostos war er bald der Spitzenfahrer dort. Er gewann in Algier, zweimal in Marne, in Commings, Deauville, Montlhery und Pau, und belegte zahlreiche zweite und dritte Plätze. Auch beim GP in Südafrika war er Zweiter und siegte zweimal, 1937 mit Benoist und 1939 mit Veyron, in Le Mans. Sein letzter Sieg auf einem Bugatti war knapp nach dem Krieg, als er 1945 das Rennen im Bois du Boulogne auf dem 4,7-Liter-Monoposto gewann. Bugatti hatte damals noch keine neuen Rennwagen, und so ging er zu Alfa Romeo und Simca über. 1948 hatte er eine eigene Automobilkonstruktion geschaffen, aber im Januar 1949 verunglückte dieser hervorragende Rennfahrer - ohne sein Verschulden - beim Training in Buenos Aires tödlich. Der Verfasser rechnet Wimille zu den sechs besten Fahrern, die es je gab.

ZBOROWSKI LOUIS - GB.
Der Vater des jungen Grafen Zborowski verunglückte 1903 auf einem Mercedes beim La-Turble-Rennen tödlich. Er war polnischer Herkunft, hatte die amerikanische Staatsbürgerschaft und lebte in London. Graf Louis »junior« hatte die Liebe für schnelle Automobile von seinem Vater geerbt. Auf der Brooklandsbahn fuhr er seine »Chitty-Bang-Bang«-Spezial-Monster-Rennwagen mit Flugzeug- und anderen großen Motoren. Daneben hatte er Aston-Martin- und amerikanische Miller-Rennwagen und steuerte 1923 einen Werk-Monoposto-Bugatti in Indianapolis auf eigene Rechnung. Nachher kaufte er den mit einem Typ-30-Motor ausgerüsteten Achtzylinder-2-Liter-Bahnrennwagen - der sich übrigens immer noch in England befindet. Wie sein Vater verunglückte auch er tödlich; 1924 mit einem neuen 2-Liter-8-Zylinder-Mercedes in Monza.

ZANELLI JUAN - E.
Wohl der beste Fahrer, den es je in Spanien gab. Berühmt wurde er durch seinen Doppelsieg beim Bugatti-Grand-Prix 1929 und 1930, einem Handicaprennen für Privatfahrer auf allen Bugatti-Renntypen. Der erste Preis war immer ein fabrikneuer 2.261-ccm-8-Zylinder-35B-Kompressor-Rennwagen. Bevor er diese bekam, fuhr er auch einen 37A; sein zweiter 35B wurde von Henry Lehrfeld, einem anderen guten Spanier, meist bei Bergrennen gesteuert. 1929 war Zanelli auch Zweiter im Marne-GP, 1930 im GP von Alessandria und Dritter im GP von Frankreich. Auf dem spanischen »National-Pescara«-Rennwagen wurde er 1931 Europa-Bergmeister in der Rennwagenklasse. Zanellis Geburtsland war nicht Spanien, sondern Chile.

ZEHENDER GEOFFREDO - F.
Ein guter, aber in seiner Form oft schwankender Rennfahrer, der angeblich rumänischer Herkunft war, obwohl er ständig in Frankreich lebte. Seine Laufbahn begann er auf einem Bugatti 37 und fuhr 1930 einen 35B. Sein größter Erfolg auf Bugatti dürfte sein vierter Platz hinter Dreyfus, Chiron und Bouriat damals in Monaco gewesen sein. In späteren Jahren fuhr er Alfa Romeo, Maserati und (1937) auch im Mercedes-Team.

ZICHY TIVADAR - H.
Mit seinem in den ungarischen Nationalfarben gestrichenen 35C war der lebenslustige Graf auch ein Teilnehmer an Rennen in Deutschland. Jetzt in London beheimatet, steuerte er auch 37A und 35B Bugattis in ganz Europa und konnte viele Erfolge bei Berg- und Rundstreckenrennen erringen. Ab 1933 wandte er sich ganz der Fliegerei zu.

Beitrag Mittwoch, 30. Juli 2003

Beiträge: 383
Danke nocheinmal für deine Bemühungen, Mc. Beeindruckende Liste an Bugatti-Privatfahrern. Trotzdem scheint nur ein Teil der Bugatti-Privatfahrer darin enthalten zu sein. :(

ZB: Buchstabe A: Es fehlen zumindest Giulio Aggazzotti, Dante Agnelli, ?. Alegre, Urquiza Anchorena, Ernest André, Raymond Apparuyt, T. Amwabene, Claude Arthez, Philippe Auber, ?. Anattaneo, ?. Avon, Giovanni Alloati und Ogniben Alvera. Wobei ich nur die Jahre 1928 - 1930 kurz gecheckt habe, weil ich da gerade intensiv dran bin.

Frage zu ANDRAE H. W. - Frankfurt/Main:
Ich habe in meinen Ergebnislisten zum GP von Deutschland 1928 einen Herrn Walther Andre in der 1,5L-Klasse und eine Herrn Carl Walter Andreä in der 3L-Klasse, jeweils auf Bugatti, jeweils ausgeschieden. Ist das alles der gleiche Fahrer? Fanden die Rennen der einzelnen Klassen nicht gleichzeitig statt?

1928 gehört zwar eigentlich gar nicht in diesen thread, aber da ich nun einmal hier herinnen damit begonnenn habe, mache ich auch hier weiter, statt die Verwirrung mit einem neuen thread noch weiter zu steigern.

Beitrag Donnerstag, 07. August 2003

Beiträge: 950
Bei eBay wird momentan folgende Autogrammkarte versteigert:

Bild

Es soll John Fitch vor einem Maserati sein - aber was für einer? Und was ist das für ein Logo auf dem Grill? Hat jemand eine Vermutung? Im Hintergrund kann ich ein Plakat mit der Aufschrift 'DUNLOP-Reifen' erkennen und auch die Betonplatte lassen mich an den Nürburgring glauben. Und richtig: 1953 fuhr er dort beim GP einen HWM-Alta. Aber das ist kein HWM!

Beitrag Mittwoch, 27. August 2003

Beiträge: 383
Hallo Statistiker!

Grand Prix de Frontières, Chimay, 1947, Sportwagenrennen

Hat vielleicht jemand eine Resultat-/Entry-Liste ?? Bei Markus bin ich mir fast sicher. (Habe gerade seine CD verlegt, vielleicht wär das Gesuchte ja sogar da drauf.)

Nachtrag nach 5 Minuten: CD gefunden, nur #19 und 31 drauf ... :cry:

Beitrag Donnerstag, 28. August 2003

Beiträge: 543
Hallo,

hab vor kurzem erst Scans der jahre 1946 bis 1949 aus dem Buch an McRonalds geschickt. Entweder fragst du ihn, ob er sie an dich weiterleiten kann, oder du mußt bis heute abend warten...

Re:

Beitrag Dienstag, 03. Juni 2014

Beiträge: 45950
McRonalds hat geschrieben:
CHOLMONDELEY-TAPPFR THOMAS - GB.
Einer der wenigen englischen Bugattifahrer, die auch in Deutschland, der Schweiz und in Osterreich mit Erfolg an Berg- und Rundstreckenrennen teilnahmen. Das war 1932 bis 1936, als der gebürtige Australier einen Bugatti 37 und später einen 37A steuerte. Später fuhr er auf »privat« genannten Maserati und Alfa Romeo.


Er wurde meines Erachtens nicht in Australien, sondern in Neuseeland geboren.

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