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ChampCar Meister und Formel-1

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Freitag, 17. November 2006

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In diesem Thread werde ich alle ChampCar Meister durchgehen und schaun, wies mit diesen Fahrern und der Formel-1 aussah, ich behandle alle Rennserien der ChampCar, also AAA (1902-1955), USAC (1956-1979), CART (1980-1996), ChampCar (1996-2006) und IRL (1996-2006).

Ich beginne gleich mit dem ersten, zu dem ich fast keine Infos gefunden habe, vielleicht kann dazu jemand was ergänzen:

Harry Harkness (AAA Meister 1902)
Der US Amerikaner wurde nachträglich zum ersten Meister der ChampCar Serie ernannt. Im GP Sport tauchte er nicht auf, 1904 gewann er auf einem Mercedes Benz ein Bergrennen in Washington.

Beitrag Samstag, 18. November 2006

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Barney Oldfield (AAA Meister 1903
Barney Oldfield ist der erste große Rennfahrer der Geschichte des Motorsports, egal ob in Europa oder Amerika, zugleich wird er als einer der besten Rennfahrer der Geschichte betitelt. Sein Lebenswerk begann am 3. Juni 1878, als er in Wauseon im US Bundesstaat Ohio geboren wurde. Zunächst interessierte sich Oldfield zunächst für Motorräder, 1902 begann dann die Karriere von Oldfield mit den Rennwagen. Harry Ford, Gründer der Automarke Ford, bot ihm einen von 2 berühmten Ford 999 für ein Rennen in Salt Lake City. Der Ford 999 war ein besonderes Fahrzeug: Das Fahrzeug, das es später auch als Arrow gab, hatte einen 18,8 Liter Vierzylinder Reihenmotor mit oben liegenden Nockenwellen, das 70 PS auf die Strecke brachte (manche sprachen von bis zu 100 PS!). Barney Oldfield fuhr diesen Rennwagen also bei dem Rennen in Salt Lake City mit Tom Cooper. Cooper und Oldfield bekamen dafür jeweils 800$! 1903 wurde Oldfield dann AAA Meister, auch diese Meisterschaft wurde ihm erst nachträglich anerkannt. Später fuhr Oldfield auch mit Rennwagen von Benz, auch beim Indy 500 nahm er mehrmals teil: 1914 (mit einem Stutz Wisconsin) und 1916 (mit einem Delage) wurde er jeweils 5. – die beste Platzierung. Auch im GP Sport war Oldfield mehr oder weniger unterwegs. Beim Amerika GP 1910 beispielsweise fuhren sowohl AAA Renner, als auch einige GP Renner. Oldfield fiel mit einem Benz aus, der Benz wurde ja auch bei einigen GP Rennen in Europa eingesetzt. 1912 wurde Oldfield beim Amerika GP mit einem Fiat 4. Ende 1916 beendete der 1948 verstorbene Oldfield seine Rennfahrerkarriere.

Hier ein Bild von ihm im Blitzen Benz:
http://www.rumbledrome.com/images/barney.jpg

Beitrag Samstag, 18. November 2006

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Beim nächsten bin ich mir nicht sicher, ob er Brite oder US Amerikaner war, viellleicht könnt ihr mir helfen:

George Heath (AAA Meister 1904)
Der US Amerikaner fuhr sowohl AAA Rennen, als auch GP Rennen. 1904 liest man seinen Namen erstmals bei den großen Rennen rund um die Welt. Dabei fuhr Heath einen Panhard 70. Aufgefallen ist er also erstmals 1904, dafür aber umso beeindruckender, denn er gewann sowohl Rennen in Amerika als auch in Europa. Am 25. Juli gewann Head in Belgien das Ardennenrennen vor seinem Markenkollegen Georges Teste und dem berühmten Franzosen Albert Clément, der einen Clément Bayard fuhr. Einige Wochen später gewann er das Vanderbilt Cup Rennen in Long Island vor Clément. 1906 fuhr Heath auch beim 1. GP Rennen der Geschichte: Beim Frankreich GP erreichte er mit seinem Panhard den 6. Platz. Danach trat Heath nie mehr wirklich großartig in Erscheinung. Auch seinen AAA Meistertitel wurde Heath erst nachträglich verliehen.

Beitrag Samstag, 18. November 2006

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Victor Hémery (AAA Meister 1905
Victor Hémery war der erste Franzose, der eine ChampCar bzw. damals noch AAA Saison gewinnen hat können, wenngleich er auch den Titel erst nachträglich bekommen hat und so eigentlich nur für die Statistik von Bedeutung ist. Hémery fuhr aber nicht nur IndyCar, sondern fuhr vor allem auch Grand Prix Rennen. Hémery, der ein Temperament eines Paul Tracy, eines Juan Pablo Montoya und eines Jacques Villeneuve zusammen hatte (er war sehr schnell gereizt!), wurde 1876 in Brest geboren. Hémery wurde durch Umwege Rennfahrer: Zunächst war er Seemann, danach heuerte er als Mechaniker bei Bollée an. Von 1900 bis 1906 wechselte er als Leiter der Versuchsabteilung, sowie als Rennfahrer zum französischen Motorfahrzeug-Hersteller Darracq, die 1896 von Alexandre Darracq gegründet wurde und teilweise auch mit Opel zusammenarbeitete. Wie auch Markenkollege Paul Barras fuhr Hémery unter anderem Geschwindigkeitsrekorde, aber auch so gab es einige Rennen, an denen man teilnahm: Neben Luis Wagner, Vincenzo Florio (dem Gründer der Targa Florio) und Louis Chevrolet sorgte Hémery für eine erfolgreiche Zeit von Darracq, man gewann beispielsweise 1905 und 1906 den Vanderbilt Cup, 1905 wurde Hémery AAA Meister man gewann ein Rennen in Kuba in Havanna. 1907 wechselte Hémery zu Benz und wurde 2. beim Frankreich GP 1908 hinter Mercedes Pilot Christian Lautenschlager aus Deutschland und auch 2. beim Amerika GP 1908 hinter Fiat Pilot Louis Wagner. Danach beschränkte er sich auf Amerika und fuhr dort noch ein paar Rennen (fuhr 1911 noch mit einem Fiat beim Frankreich GP), beim Frankreich GP 1922 und 1923 gab er das GP Comeback mit einem Rolland Pilain, der sich als wenig konkurrenzfähig erwies. 1950 beginn er Suizid, also Selbsttötung.

Beitrag Samstag, 18. November 2006

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Zum nächsten habe ich so gut wie nix gefunden, vielleicht kann ja wer ergänzen:

Joe Tracy (AAA Meister 1906)
Der US Amerikaner wurde in dem Jahr AAA Meister (auch er nachträglich!), in dem der erste Grand Prix ausgetragen wurde. Richtig in Erscheinung ist Joe Tracy erst 1905 getreten. Der US Amerikaner fuhr bei der Gordon Benett Trophy in Frankreich, sowie auch beim Vanderbilt Cup, wo er auch das Rennen als 3. beenden konnte, einen Locomobile.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Zum nächsten hab ich auch nix gefunden.

Eddie Bald (AAA Meister 1907)
Der US Amerikaner, der keine GP Rennen fuhr, wurde ebenfalls nachträglich zum AAA Meister der Saison 1907 erklärt.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Lewis Strang (AAA Meister 1908)
Der US Amerikaner wurde nachträglich zum AAA Meister 1908 erklärt, seine größeren Erfolge fuhr er erst ab 1909 auch, auch fuhr er bei GP Rennen. 1909 gewann er sein einziges AAA Rennen. Dabei fuhr er insgesamt 9 Rennen und zwar für Buick (mit dem er auch in Indianapolis gewann), Fiat und Isotta. 1910 und 1911 kam er insgesamt nur noch auf 3 AAA Rennen. 1910 fuhr er für Allen Kingston und für French SPO, 1911 für Case. 1908 wurde er als Teamkollege von Ferenc Szisz, dem Sieger des ersten Grand Prix der Geschichte (Frankreich 1906) auf einem Renault 6. Szisz fiel aus.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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George Robertson (AAA Meister 1909)
Der US Amerikaner wurde 1951 zum AAA Meister 1909 erklärt, davor galt Bert Dingley als Meister der angesprochenen Saison. Robertson gewann 1909 zwei AAA Rennen, eines in Lowell und eines in Philadelphia. Dabei fuhr er mit einem Simplex. 1910 fuhr er bei einem Rennen in Elgin immerhin auf den 4. Platz. Danach tauchte er nirgends mehr weiter vorne in den Ergebnislisten auf. Bei GP Rennen war Robertson nicht am Start.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Gute Arbeit:wink:

Warum wurden viele erst nachträglich zum Meister erklärt ??? :?

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Eine interessante Frage, die hoffentlich wer beantworten kann, ich vermute mal, dass es in den jeweiligen Jahren noch keine Meisterschaft gab, irgendwann jemand mal auf die Idee kam, nachträglich aber für die besten Fahrer der jeweiligen Jahre den AAA Titel zu verleihen. Ich bin mir da aber nicht ganz sicher, wie gesagt, ich hoffe, dass das wer aufklären kann. Alfalfa kennt sich normal in diesem Bereich aus.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Ray Harroun (AAA Meister 1910)
Der US Amerikaner dürfte den amerikanischen Motorsportfans vor allem deshalb ein Begriff sein, weil er der erste Fahrer überhaupt war, der das berühmte 500 Meilenrennen von Indianapolis, besser bekannt als Indy 500, gewonnen hat bzw. er siegte bei der ersten Ausgabe des legendären Rennens 1911. Geboren wurde Harroun am 12. Januar 1879 in Spartansburg im US Bundesstaat Pennsylvania. Er begann seine Karriere als Fahrermechaniker, begann 1906 dann aber selbst an Rennen teilzunehmen. Der Karrierehöhepunkt von Harroun war 1910 und 1911. 1910 gewann er auf seinem Marmon insgesamt 3 AAA Rennen (1 in Atlanta und 2 in Indianapolis). Auch startete Harroun 1910 bei einem GP Rennen – beim Amerika GP; er wurde 6. und war damit der letzte Fahrer im Klassement. Für seine AAA Saison 1910 wurde er auch nachträglich mit dem Meistertitel belohnt. 1911 gewann er nur ein Rennen, eben das Indy 500. Dabei fuhr Harroun, der Lozier Pilot Ralph Mulford (Gerüchten zu Folge soll auch er das Rennen gewonnen haben!) und Fiat Fahrer David Bruce Brown auf die Plätze 2 und 3 verwies, fuhr dabei einen revolutionären Marmon Renner: Zu dieser Zeit war es ja üblich, dass Fahrer mit einem Beifahrer fuhren, der unter anderem dafür verantwortlich waren, die Fahrer über den Rennverlauf auf den laufenden zu halten. Marmon konstruierte einen neuartigen 6-Zylinder Rennwagen: Einen Einsitzer mit einem großen Rückspiegel über dem Lenkrad. Das 1911er Indy 500 war das letzte große Rennen von Harroun.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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deine Arbeit in allen Ehren, aber wärs nicht sinnvoll, in der 'Neuzeit' anzufangen - also wenigstens nach den Krieg?
Ich weiß ja nicht, wie es den anderen hier geht, aber mit Fahrern und Serien aus dem Beginn des vorigen Jahrhunderts kann ich zumindest gar nix Anfangen

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Die Amis mit ihren irrwitzigen, überhöhten Board-Tracks sind schon interessant (ich glaube die kamen aus dem Radsport - später baute man dann immer tollere Arenen, die teilweise so steil waren dass es zu gefährlichen Zwischenfällen kam).

Und z.B. Ray Harroun ist recht interessant (weil Michael ihn gerade erwähnt hat), weil er der Erfinder des Rückspiegels war. Eine der wenigen wirklich sinnvollen Erfindungen des Rennsports... :wink:

Wobei ich mich - ehrlich gesagt - auch in der Neuzeit wohler fühle...

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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@automatix: Zu den Meistern aus der Neuzeit komme ich ja auch noch und ich mach die Sache
1. Für mein Archiv (und da will ich das vollständig)
2. Für ein anderes Projekt
und nebenher stell ich sie halt auch ins Forum, in der Hoffnung, dass vielleicht der ein oder andere eine Ergänzung oder Berichtigung hat, aber auch, weil es doch welche gibt, die daran interessiert sind, zumindest ist es in einem anderen Forum so. Ich behandle die Fahrer ja nur sehr kurz (hauptsächlich weile ich keine weiteren Daten finde), aber ich finde sowas gehört zur Vollständigkeit alleine schon dazu.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Zum nächsten zum Beispiel hab ich eine ganz spezielle!!!Frage: Hat jemand Infos zum Mulford Rennwagen?

Ralph Mulford (AAA Meister 1911 und 1918)
Der US Amerikaner hält Rekorden und Ansichten, die auf den ersten Blick etwas verfälscht wirken: Der Rekord: Langsamer als er beim Indy fivehundred 1912 war kein anderer Fahrer jemals beim Indy 500! Zwischendurch aß er sogar „Fred chicken dinner“! Er bekam deshalb den Titel „Der langsamste Geist“. Ein Geist war er wirklich, denn viele sind überzeugt, dass nicht Ray Harroun der erste Sieger des Indy 500 war, sondern Mulford. Ralph Mulford wäre zu heutiger Zeit mit Sicherheit kein Rennfahrer geworden, denn er lebte damals sehr religiös und zu seiner Ansichten zählte, man solle den Sonntag ehren. Also entschied sich Mulford kurzer Hand, jedes Rennen, das an einem Sonntag stattfand, auszulassen! Wenn man bedenkt, dass Mulford sowohl 1911, als auch später 1918 AAA Meister wurde (nachträglich), gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder gab es zu dieser Zeit noch wenig Rennen, die an einem Sonntag stattfanden, oder Mulford fuhr einfach alle in Grund und Boden. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen bzw. ist eine Mischung aus beidem. Der 2. Rang 1911 beim Indy 500 blieb das beste Resultat beim berühmtesten Autorennen der Welt für Mulford; 1916 wurde er auf einem Peugeot nochmals 3. Er fuhr mit folgenden Autos in Indy: Lozier, Knox, Mercedes, Duesenberg, Peugeot, Frontenac und Mulford Duesenberg. Auch bei GP Rennen war Mulford schon unterwegs, allerdings nicht in Europa, sondern er startete jeweils beim Amerika GP 1910 (4. Platz mit seinem Lozier) und 1911 (Ausfall).

1910 begann seine Karriere in der AAA, mit einem Lozier. Bereits sein erstes bedeutungsvolles Rennen in Elgin konnte Mulford für sich entscheiden. 1911 gewann er zwei Rennen mit seinem Lozier (Philadelphia und Savannah). 1912 kam der Wechsel zu Knox, aber es blieb bei ein paar Podiumsrängen, also wechselte er für das letzte Rennen zu Manson und gewann überraschend das Rennen, das Brighton Beach ausgetragen wurde. 1913 fuhr Mulford beim 500 Meilenrennen in Indianapolis einen Mercedes, ansonsten fuhr er einen Duesenberg. Er gewann ein Rennen in Columbus. 1914 fuhr er für Mercedes, Duesenberg und Peugeot. Er konnte insgesamt 4 Rennen gewinnen, bedeutende Rennen waren allerdings nicht dabei, immerhin bekam er aber für den Sieg in Galesburg 200 Punkte. 1915 brachte Mulford einen eigenen Rennwagen an den Start, den Mulford Duesenberg. Nebenbei fuhr er aber auch für Duesenberg und Peugeot und für Duesenberg gewann er auch sein einziges Rennen 1915 in Des Moines. Auch 1916 fuhr er mit Duesenberg und Peugeot und zusätzlich auch noch für Hudson. Er fuhr als bestes Resultat einen 2. Rang in Omaha ein. Nach wenigen Rennen für Hudson, Peugeot und Packard begann für Mulford mit dem Wechsel zu Frontenac der letzte Karriereabschnitt. Bis 1922 fuhr er für das Team, danach fuhr er nur noch gelegentlich Rennen bzw. versuchte es, konnte sich aber nicht mehr qualifizieren. Siege gab es auch noch ein paar, unter anderem in Chicago 1917 und in Elgin 1919. Beim Indy 500 1926 versuchte er sich letztmals vergebens mit einem Duesenberg für ein AAA Rennen zu qualifizieren.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Jetzt kommt, wie ich finde, ein sehr interessanter Fahrer:

Ralph DePalma (AAA Meister 1912 und 1914)
Ralph DePalma war der erste Fahrer, der zweimal einen Titel gewinnen konnte, aber auch ihm wurden die beiden AAA Meistertitel – 1912 und 1914 – erst später zugeschrieben. DePalma, der in manchen Quellen als Italiener, in manchen Quellen als US Amerikaner auftaucht, wurde am 23. Januar 1884 in Italien geboren, relativ bald aber sind seine Eltern in die USA eingewandert. 1909 begann er in der AAA mit dem Motorsport, später sollte er aber auch im GP Sport und auch in Europa ein Begriff sein. Den ersten Grand Prix bestritt DePalma 1910. Als der Teamkollege der beiden GP Größen Felice Nazzaro und Louis Wagner startete er beim Amerika GP für Fiat, fiel allerdings aus. 1911 fuhr er für Mercedes, sowohl in der AAA, als auch beim Amerika GP, den er als 3. hinter den beiden Benz Fahrer David Bruce Brown und Eddie Hearne beendete. Seinen nächsten GP bestritt DePalma dann in Europa. Neben Wagner und Bruce Brown startete er beim Frankreich GP 1912 für Fiat, wurde allerdings disqualifiziert (wäre 7. geworden). Beim Amerika GP 1912 wurde er vor seinem Mercedes Markenkollege George Clark 5. Beim Amerika GP 1914 wurde er auf einem Mercedes 4. Auch nach dem 1. Weltkrieg fuhr DePalma auch GP Rennen. Beim Frankreich GP fuhr wie unter anderem auch Wagner für Ballot und wurde hinter Duesenberg Pilot Jimmy Murphy 2.

Auch wenn er einige GP Rennen fuhr, die meiste Zeit seiner Karriere fuhr er in Amerika in der AAA Serie. 1912 hätte er mit seinem Mercedes fast das Indy 500 gewonnen, letztlich hinderte ihn jedoch ein Defekt kurz vor Rennende an den Sieg. Sein Mechaniker und Beinfahrer Robert Jeffkins schob den Mercedes noch über die Ziellinie. In Milwaukee zum berühmten Vanderbilt Cup wäre DePalma bei einem schweren Unfall fast gestorben. Bereit im Frühling 1913 fuhr DePalma, der Meister 1912 wurde, wieder AAA Rennen und feierte einige Erfolge, darunter der Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis 1915 auf einem Mercedes. Er gewann mehr als 2000 Rennen in verschiedenen Rennserien! So wie jeder Rennfahrer im Laufe seiner Karriere zwar mehrere Gegner hatte, einer ist immer ein besonderer Konkurrenz und für DePalma war es Barney Oldfield. DePalma zu seiner Rivalität mit Oldfield: „Ich würde lieber Oldfield schlagen als 5 Platten Spaghetti hintereinander essen.“ Spaghetti war sein Lieblingsessen. Die Rivalität begann 1914, als DePalma bei Mercer war und für den Vanderbilt Pokal Oldfield bei Mercer andockte, ohne dass DePalma einen Schimmer von Ahnung hatte. Er reagierte und fuhr mit einem privat eingesetzten Mercedes. DePalma und Oldfield leisteten sich ein packendes Rennen, das DePalma schließlich für sich entschied als er seiner Boxencrew signalisierte, er würde zum Boxenstopp kommen, so Oldfield linkte und das Rennen gewinnen konnte! Ein Rekord den DePalma lange hielt, waren die meisten Führungsrunden beim Indy500 überhaupt, der allerdings 1987 von Al Unser gebrochen wurde. DePalma gewann insgesamt 24 AAA Meisterschaftsrennen. In Europa half er auch beim Designen des Packard V12. Sein letztes AAA Rennen bestritt DePalma 1925, als er beim Indy 500 7. wurde, aber er fuhr auch weiter Rennen, unter anderem in Kanada, aber auch in Amerika blieb er dem Motorsport treu, in dem er Stock Car fuhr. Ralph DePalma hatte übrigens auch Verwandte, die im Motorsport unterwegs waren und auch AAA Rennen fuhren: Bruder John DePalma und Neffe Pete DePaolo, der 1925 sogar das Indy 500 gewinnen konnte.

Beitrag Sonntag, 19. November 2006

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Zum nächsten hab ich auch ne Frage: Hat der irgendwas mit dem Cooper Team zu tun?

Earl Cooper (AAA Meister 1913,1915 und 1917)
Earl Cooper war der erste Fahrer der Geschichte der AAA Rennserie, der 3 Titel gewonnen hat – auch er nachträglich! Der US Amerikaner wurde am 22. Oktober 1886 in Nebraska geboren und begann 1908 mit dem Rennsport. 1912 fuhr er für das Stutz Team. 1913 gewann er dann erstmals den Meistertitel der AAA. Besonders beeindruckend ist sein Titel aber von 1915. Wegen einer Verletzung konnte Cooper die ganze Saison 1914 keine Rennen fahren und auch 1915 musste er in den ersten Monaten noch ein paar Rennen auslassen. Er gewann aber Rennen in Elgin, ein 500 Meilen Rennen in Minneapolis und feierte auch einige Siege an der Westküste. Auch 1917 holte er sich nochmals einen Titel, danach konzentrierte er sich in den 20er Jahren bis 1926 vor allem auf das Indy 500, bestes Resultat war Rang 2 in der Ausgabe 1924. In den 20er Jahren fuhr er für Studebaker und Miller. Coopers Karriere war weniger spektakulär, er passte auch kaum in die Zeit. Während die Rennfahrer seiner Zeit sich ins Auto setzen und einfach schnell fuhren, erkannte Cooper, dass so ein Rennwagen mehr als nur ein Motor mit 4 Rädern ist. Er beschäftigte sich ausführlich mit der Technik und der Mechanik seiner Boliden und testete sie auch. Nach seiner Zeit als Rennfahrer, die 1927 endete, war er zunächst Teammanager und baute dann mit Reeves Dutton 3 Cooper Frontwägen. Inspirationen hat sich Cooper wohl von seinem letzten Sieg in Salem 1926 geholt, denn dieses Rennen gewann Cooper, der im GP Sport nur beim Amerika GP 1915 und 1916 (er wurde 2. hinter Peugeot Pilot Howard Wilcox) auftauchte, mit einem Miller Frontantriebfahrzeug.

Beitrag Montag, 20. November 2006

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Dario Resta (AAA Meister 1916)
Er war der erste Fahrer, der auch wirklich seinen AAA Titel gewonnen hat und ihm nicht erst später verliehen wurde. Er hat eine Parallele zu Ralph DePalma, auch er wurde in Italien geboren, ist aber bald nach England ausgewandert. Resta begann seine Karriere in Europa, also im Grand Prix Sport. 1907 fuhr er in Brooksland ein erstes Rennen mit einem Fry Mercedes Grand Prix Renner. Er beendete das Rennen auf Rang 3 hinter Sieger Hutton (Mercedes) und dem 2. Platzierten Prince Okura aus Japan (Fiat) auf Rang 3. 1908 wurde er auf einem Austin beim Frankreich GP 19. – 2 Stunden hinter dem Sieger, dem deutschen Mercedes Piloten Christian Lautenschlager. Beim Frankreich GP 1912 fuhr er fuhr Sunbeam und erreichte den 4. Rang. Beim Frankreich GP 1913 erreichte er den 6. Platz, 1914 den 5. Platz. Anfang 1915 beendete er seine GP Karriere und fuhr in der AAA für das Team von Alphonse Kaufman einen Peugeot. Er gewann gleich den Amerika GP, den Vanderbilt Cup und führte lange beim Indy 500, wurde auch schließlich 2. hinter Ralph DePalma. 1916 siegte er neuerlich beim Vanderbilt Pokal und gewann neben dem Indy 500 auch die AAA Meisterschaft! Zudem siegte er noch beim Chicago 300, dem Minneapolis 150 und dem Omaha 150. Danach fuhr er nur noch sporadisch ein paar Rennen und auch nicht sonderlich erfolgreich. Dort war er dann hauptsächlich in Europa unterwegs. Bei seiner Rückkehr in Indianapolis im Jahre 1923 musste er kurz vor Rennhälfte aufgeben. In Europa wurde er beim Penya Rhin GP dritter (hinter Divo und Zborowski) und gewann die Voiturette Klasse (so was wie heute die GP2) beim Spanien Grand Prix. Zudem fuhr er im Sunbeam Team zusammen mit Teamkollege Henry Segrave und Lee Guinness. Dario kam bei seinem erneuten Geschwindigkeitsrekordversuch 1924 auf der Brooklands Rennstrecke in England ums Leben.

Beitrag Dienstag, 21. November 2006

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Howard Wilcox (AAA Meister 1919)
Der US Amerikaner, der letzte AAA Meister war, der seinen Titel erst nachträglich bekam, wurde am 24. Juni 1889 in Indiana geboren. Bereits 1910 konnte Wilcox in Indianapolis gewinnen, ein Jahr bevor in Indy das erste 500-Meilenrennen stattfand, das noch heute ausgetragen wird und bereits zum Klassiker des Rennsports gilt. Von 1911 bis 1923 fuhr Wilcox bei jeder Ausgabe des Indy 500 mit und gewann 1919 das Rennen in einem Peugeot Grand Prix Rennwagen von 1913. Es war der letzte Sieg für ein GP Renner beim Indy 500 bis 1965 Jim Clark das Rennen auf dem Indianapolis Motorspeedway mit jenem Lotus gewann, mit dem er auch in der gleichen Saison Formel-1 Weltmeister wurde. Im gleichen Jahr, in dem Wilcox das Indy 500 gewann, wurde er auch AAA Meister. Beim Amerika GP 1915 fuhr er hinter Peugeot Pilot Resta auf Rang 2 /(mit einem Stutz). 1916 gewann er selbst diesen GP mit einem Peugeot. 1923 verstarb er in Altoona. Auch der Sohn von Howard Wilcox, Howard Wilcox II fuhr später in der AAA Serie und wurde 2. beim Indy 500 1932 auf einem Stevens Miller hinter Fred Frame (Wetteroth Miller).

Beitrag Dienstag, 21. November 2006

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Tommy Milton (AAA Meister 1920 und 1921)
Tommy Milton wurde am 14. November 1893 im US Bundesstaat Minnesota geboren. Der US Amerikaner hat sich deshalb einen Namen gemacht, weil er als erster Fahrer das Indy 500 zweimal gewinnen konnte. 1914 begann Milton seine Karriere als Rennfahrer. 1919 war er einer der Spitzenpiloten in der AAA Szene und fuhr auch erstmals beim Indy 500 mit einem Duesenberg. Im gleichen Jahr hatte er auf der Strecke in Uniontown einen schweren Unfall, von dem sich Milton allerdings nicht aus der Bahn werfen ließ. Die folgenden 2 Jahre holte er sich die Meisterschaftskrone der AAA Serie. 1921 auf Frontenac und 1923 auf Miller (in dem Jahr fuhr er auch auf Pole Position) gewann er jeweils das Indy 500, letztmals startete er bei diesem Rennen 1927, 1936 war er nochmals als Pace Car Fahrer in Indy unterwegs. Noch viel höher einzustufen sind seine Erfolge, wenn man bedenkt, dass Milton auf seinem rechten Auge blind war! Im GP Sport tauchte Tommy Milton nicht auf.

Beitrag Dienstag, 21. November 2006

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Jimmy Murphy (AAA Meister 1922 und 1924)
Der US Amerikaner begann 1915 mit dem Motorsport, zunächst aber nur als Mechaniker und Beifahrer (unter anderem von Ralph DePalma und Tommy Milton), allerdings auch bei bekannten Werken wie etwa Duesenberg. 1919 begann Murphy dann auch selbst Rennen zu fahren, als Duesenberg ihn als Ersatz für den verletzten Eddie O’Donnell anheuerte und Murphy sofort überzeugte. Er etablierte sich als Rennfahrer und feierte einige Erfolge in der AAA Meisterschaft. 1921 entschied sich Albert Champion, dass Duesenberg auch beim Frankreich GP an den Start gehen wird. Neben den Grand Prix Fahrern Joe Boyer, Albert Guyot und Andre Dubonnet rückte bei dem GP auch Murphy aus und gewann sensationell das Rennen vor Dario Resta (Ballot)! Seine gesammelten Erfahrungen als Mechaniker spielte er auch in seiner Zeit als Rennfahrer aus. Beim Indy 500 1922 trat er beispielsweise mit einem Murphy Special an, was allerdings auch nur ein Duesenberg Chassis mit Miller Motor war, und gewann das Rennen. Er gewann in jenem Jahr auch die AAA Meisterschaft, genau so wie auch 1924. 1923 wurde er beim Italien GP hinter den beiden Fiat Piloten Carlo Salamo und Felice Nazzaro 3. Am 15. September 1924 verstarb Murphy dann bei einem Unfall in einem AAA Rennen in Syracuse beim Versuch Phil Shafer zu überholen. Geboren wurde Jimmy Murphy (exakter Name war James Anthony Murphy) in Kalifornien.

Beitrag Dienstag, 21. November 2006

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Eddie Hearne (AAA Meister 1923)
Der US Amerikaner fuhr bereits 1909 die ersten AAA Rennen und fuhr bis 1911 für Fiat und Benz, gewann 1910 bereits ein Rennen in Indianapolis. Bis zur Rückkehr 1917 fuhr er nur ein paar AAA Rennen, 1917 fuhr er mit Duesenberg wieder einige Rennen und gewann auch wieder welche davon. Er fuhr noch bis 1927 AAA Rennen, unter anderem mit Rennwagen von Case, Stutz, Ballot und Miller. 1919 fuhr er mit seinem Stutz mit Rang 2 sein bestes Resultat beim Indy 500 ein. 1923 wurde er Meister der AAA. Bei GP Rennen wurde Hearne als Fahrer nicht gesichtet.

Beitrag Dienstag, 21. November 2006

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Pete DePaolo (AAA Meister 1925 und 1927)
Der US Amerikaner wurde am 15. April 1898 in Roseland, New Jersey, geboren und wurde nicht nur wegen seinen 2 AAA Titel 1925 und 1927 bekannt, sondern auch aufgrund seines Sieges beim Indy 500 1925. DePaolo, dessen Onkel Ralph DePalma bereits die AAA Szene beherrschte, fuhr 1920 beim Indy 500 als Beifahrer von DePalma. Besonders beeindruckend war sein Sieg beim Indy 500 mit dem Duesenberg, weil er während dem Rennen aus seinem Wagen stieg, Verletzungen von Ärzten behandeln ließ, wieder einstieg und gewann! 1927 begann DePaolo sein eigenes Team aufzubauen. 1934 zog er sich als Fahrer vom Rennsport zurück, nachdem er nach einem Unfall in Spanien im Koma lag. Als Teamchef und Chef des eigenen Teams blieb er aber weiter treu und startete mit diesem Rennstall sogar in der Nascar. Kelly Petillo gewann für das Team 1935 das Indy 500. Bei GP Rennen war er nicht am Start.

Beitrag Mittwoch, 22. November 2006

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Harry Hart (AAA Meister 1926)
Harry Hartz fuhr von 1923-1927 erfolgreich AAA, mit Miller und Duesenberg Fahrzeugen, wurde zweimal 2. beim Indy 500 und gewann 1926 die AAA Meisterschaft, bei GP Rennen fuhr er allerdings nicht.

Beitrag Mittwoch, 22. November 2006

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Louis Meyer (AAA Meister 1928,1929 und 1933)
Louis Meyer wurde am 21. Juli 1904 in Manhatten als Sohn eines Fahrradrennfahrers geboren. Louis begann mit seinem Bruder Eddie Rennsport zu betreiben und fuhr 1924 sein erstes Rennen. Meyer war in dieser Zeit aber mehr Beifahrer (diese Beifahrer zu der Zeit sind besser als fahrender Mechaniker bekannt), Mechaniker und Testfahrer. 1928 fuhr Meyer erstmals beim Indy 500, gewann das Rennen und auch noch die AAA Meisterschaft. 1929 verteidigte er seinen Titel. 1933 gewann er mit einem Miller neuerlich das 500 Meilenrennen von Indianapolis und die AAA Meisterschaft. 1931 und 1936 siegte er ebenfalls in Indy, 1936 sogar mit einem eigenen Motor! Meyer war auch bei der erfolgreichen Motorschmiede Offenhauser beteiligt. GP Rennen fuhr er nicht.

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