Foren-Übersicht / Formel 1 / Historisches

ChampCar Meister und Formel-1

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Donnerstag, 14. Dezember 2006

Beiträge: 8060
Ach so ja, die Strafe bekam Villeneuve wegen Überholen unter Gelber Flagge - da sind sie in Indy recht schwarf mit den Strafen...

Beitrag Donnerstag, 14. Dezember 2006

Beiträge: 253
Villeneuve in der Champcar und seine ersten 2 Jahre in der Formel 1 waren einfach geil. Wie er z.B. das Training 1997 in Australien dominierte war einfach unglaublich. Er war so locker und gleichzeitig so sauschnell. Schade, dass er danach keine guten Wagen mehr hatte. Das hat ihn leider ein bisschen gebrochen.

Beitrag Donnerstag, 14. Dezember 2006

Beiträge: 45464
BAR 1999 war einfach ein Fehler. Aber sehr erstaunlich war es, wie alle Villeneuve aus der Formel-1 draußen haben wollten und 2004 wollten ihn alle unbedingt wieder haben und als er wieder da war, wurde er wieder vergrault. Die Saison 2006 war wirklich nicht schlecht von ihm...

Beitrag Donnerstag, 14. Dezember 2006

Beiträge: 8060
Patrick Head hätte ihn 1996 am liebsten vor die Tür gesetzt, weil sich Villeneuve gegen Williams-Ratschläge recht resistent zeigte und meist seinen eigenen Weg in der Fahrzeug-Abstimmung ging. Aber ungefähr nach 8-10 Rennen hatte er das Auto im Griff und beinahe noch Hill geschlagen. Das brachte ihm dann Punkte - und der Head'sche Zorn traf im folgenden Jahre dann HHF... :lol:

Beitrag Donnerstag, 14. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Jimmy Vasser (ChampCar Meister 1996)
Der US Amerikaner hatte nie wirklich was mit der Formel-1 zu tun, wobei es doch mal das eine oder andere Gerücht gab – aber es blieben Gerüchte. Ein solches Gerücht geht ins Jahr 1998 zurück. Damals kam Vasser für das 2. Cockpit bei BAR Supertec in Frage – neben Jacques Villeneuve, den er 1996 als ChampCar Meister ablöste. Das Team damals sollte ein British AMERICAN Racing Team sein und so suchte Craig Pollock vor allem in Amerika nach Fahrern. In Frage kam auch der Brasilianer Christian Fittipaldi, der zuvor erfolglos Formel-1 fuhr und in die ChampCar ging. Letztlich bekam neben Villeneuve auch ein Brasilianer den Drive: Ricardo Zonta. Zonta testete zuvor schon bei Jordan Mugen Honda und McLaren Mercedes. Ob für Vasser der Formel-1 Einstieg richtig gewesen wäre, ist sowieso eine andere Frage, denn er gehört nicht zu den schnellsten Fahrern aller Zeiten, sondern war eher ein zuverlässiger Punktesammler, der auch etwas von der Technik verstand (vergleichbar etwa mit Heinz-Harald Frentzen). Doch das Technikverständnis bezieht sich auf die ChampCar, von den GP Rennern hatte er keine Ahnung. Später kreuzten sich die Wege von Pollock und Vasser aber, allerdings in der ChampCar. Gemeinsam mit dem aktuellen ChampCar- und Cosworth Boss Kevin Kalkhoven gründete er das PKV (Pollock-Vasser-Kalkhoven) ChampCar Team.

Damit sind wir bei der ChampCar Karriere des am 20. November 1965 im US Bundesstaat Kalifornien geborenen Rennfahrers. Vasser debütierte 1992 in der ChampCar für das Hayhole/ Cole Racing Team (mit einem Lola Chevrolet). Bis Ende 1994 blieb er dem Team treu, wechselte dann aber zu Chip Ganassi Racing und wurde 1996 ChampCar Meister. Unglücklicherweise war das der erste Meister, als die Serie gespalten war, was seinen WM Titel in der Öffentlichkeit relativiert, dennoch gewann er diese Meisterschaft recht überzeugend: Vasser war schneller als Teamkollege Alessandro Zanardi. Später hatte Vasser noch unter anderem Juan Pablo Montoya als Teamkollegen, Ende 2000 verließ er jedoch den Rennstall, nach dem er 2000 erstmals seit 1995 wieder am Indy 500 teilnahm, was ja ein IRL Rennen war. Er startete mit einem G Force Oldsmobile und wurde 7. 2001 wurde er wie schon 1994 (auf Reynard Ford) 4. bei den 500 Meilen von Indianapolis. In der ChampCar fuhr Vasser noch 2001 für Patrick Racing, 2002 für Rahal Letterman Racing, 2003 für American Spirit Team Johansson und von 2004 bis 2006 bei PKV. Seine ChampCar Statistik lässt sich durchaus gut lesen: 232 Rennen, 10 Siege, erste Sieg in Miami 1996, letzter Sieg in Fontana 2002 und das letzte Rennen fuhr er in Long Beach 2006.

Beitrag Freitag, 15. Dezember 2006

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Unglücklicherweise war Vasser der erste Meister, als die Serie gespalten war, was seinen WM Titel in der Öffentlichkeit relativiert...

Ich sehe das NICHT so - 1996 war für CART eigentlich alles noch i.O. - nicht ein einziges namhaftes Team folgte zunächst der neugegründeten IRL. Die Serie war (abgesehen vom wirklich schmerzhaften Verlust des Indy 500) die ersten paar Jahre noch sehr gut. Aber so nach und nach verabschiedeten sich alles guten Teams. Ich würde sagen, so ab 2000/2001 war CART dann wirklich schwächer als die IRL. Hier wurden aber sich auch schwere organisatorische Fehler gemacht. Außerdem ging die amerikanische Identität verloren - und ein Feld von Mexikanern und B-rasilianern wollte in den Staaten wohl auch keiner sehen...

Beitrag Samstag, 16. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Wobei ich find, dass in den letzten 2 Jahren ca. die ChampCar wieder stärker als die IRL ist.

Beitrag Samstag, 16. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Beim nächsten hab ich nichts gefunden, dass der überhaupt mal bei F1 Teams im Gespräch war, wer da andere Infos hat, nur her damit!

Scott Sharp (IRL Meister 1996)
Der IRL Meister von 1996 fährt auch aktuell noch in der Indy Racing League. Wirklich bekannt ist Scott Sharp dennoch nicht. Zwar gewann er auch so noch einige Rennen, aber die Amerikaner stehen halt auf ihre Legenden wie die Andrettis, die Foyts, die Unsers und Co., ein Scott Sharp hat da nichts zu melden. Auch für die Formel-1 interessierte sich Sharp nicht wirklich. Anfang der 90er Jahren begann er seine ChampCar Karriere. Er fuhr für PacWest, Foyt, Kelley Racing und Fernandez Racing und gewann 2005 sein letztes IRL Rennen.

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Alessandro Zanardi (ChampCar Meister 1997 und 1998)
Alessandro Zanardi fuhr Formel-1 und ChampCar. Der Italiener wurde am 23. Oktober 1966 bei Bologna geboren. Alessandro Zanardi wird zu einer Rennfahrerlegende werden. In der Formel-1 hat er es nicht weit geschafft und in der ChampCar hatte er eines der stärksten Teams, doch Zanardi war in der stressigen Motorsportwelt voller Egoisten immer ein sympathischer Fahrer und zur menschlichen Größe wurde er nach einem schweren ChampCar Unfall 2001. Er verlor bei dem Unfall beide Beine, doch er überlebte ihn und Zanardi wurde zu einem Menschen, den man als Kämpfer bezeichnen könnte. Trotz seines körperlichen Handicaps fuhr Zanardi wieder Motorsportrennen.

Begannen hat seine Karriere in den 80er Jahren mit dem Kartsport. 1985 und 1986 gewann er jeweils die italienische Kartmeisterschaft und 1987 wurde er sogar Kart Europameister. 1988 wurde er Gesamt-12. in der italienischen Formel-3. 1989 verbesserte sich Zanardi mit seinem Ralt Toyota auf den 7. Gesamtplatz der italienischen Formel-3, zudem fuhr er auch sein erstes Formel-3000 Rennen und zwar beim Saisonfinale in Dijon. Für das Automotive BVM Team fuhr er einen Reynard Judd und er wurde im Rennen 16. Für dieses Team fuhren 1989 neben Zanardi noch Massimo Monti und F. Scarpini – auch die beiden Fahrer blieben ohne Punkte. Zanardi kam so noch nicht ganz auf den Geschmack und versuchte sein Glück 1990 noch einmal in der italienischen Formel-3. Mit seinem Dallara Alfa Romeo wurde Zanardi Vizemeister dieser Serie und musste sich lediglich Roberto Colciago geschlagen geben. 1991 fuhr er dann aber Formel-3000 und das erfolgreich. Er fuhr neben Landsmann Giuseppe Bugatti bei Barone Rampante. Zanardi gewann die Rennen in Vallelunga und Mugello und wurde hinter Christian Fittipaldi Vizemeister.

Gleichzeitig sammelte Zanardi erste Formel-1 Erfahrungen. Zunächst testete er für Footwork und danach durfte er bei Jordan Ford 3 WM Rennen fahren! Beim Spanien GP 1991 gab er somit das GP Debüt und er wurde 9. Gleiche Platzierung gab es auch beim Australien GP, dazwischen fiel er beim Japan GP mit Getriebeschaden aus. 1992 wurde er Testfahrer bei Benetton Ford. Doch während der Saison bekam er neuerlich eine Chance als Stammfahrer: Für 3 Rennen fuhr er bei Minardi Lamborghini. Dabei konnte er sich jedoch zweimal nicht qualifizieren und schied beim Deutschland GP mit Kupplungsschaden aus. Dennoch hatte Zanardi viel Pech, denn sowohl bei Jordan Yamaha, als auch bei Tyrrell war er so gut wie gesetzt, als dann doch noch andere Fahrer die Cockpits durch Sponsorengelder bekamen (bei Jordan Mauricio Gugelmin mit BRAUN und bei Tyrrell Andrea de Cesaris mit Marlboro).

1993 wurde er für die gesamte Saison Stammfahrer bei Lotus Ford. Doch in der Saison 1993 platzte der Knoten nicht. Er kam nur viermal ins Ziel, holte mit Rang 6 beim Brasilien GP auch seinen einzigen WM Zähler in der Formel-1 Karriere. Beim Belgien GP wurde die Karriere von Zanardi unterbrochen. Im Qualifying hatte er in der berühmten Eau Rouge Kurve in Spa einen schweren Unfall. Der Aufprall war damals so heftig, dass seine Beine um wenige Zentimeter gedehnt wurden! Es dauerte bis zum Spanien GP 1994 bis Zanardi wieder zurückkehrte. Er profitierte vom Verletzungspech von Pedro Lamy und fuhr die Saison 1994 bei Lotus Mugen Honda zu Ende. Dabei kamen aber keine zählbaren Ergebnisse heraus (nur ein Top 10 Resultat: Rang 9 beim Spanien Grand Prix). Damit war die Formel-1 Karriere von Zanardi zunächst beendet.

1996 wagte er den Schritt in die ChampCar. Er kam in das Team von Chip Ganassi (Ganassi Racing). In Portland gewann er 1996 sein erstes ChampCar Rennen. Mit seinem Reynard Honda verwies er Gil de Ferran und Christian Fittipaldi auf die restlichen Podestplätze. Auch in Mid Ohio und in Laguna Seca gewann Zanardi die Rennen. Damit wurde er Gesamt-3. und Rookie of the year. 1997 und 1998 wurde er jeweils ChampCar Meister. Mit seinem Reynard Honda siegte er 1997 in Long Beach, Cleveland, Michigan, Mid Ohio und Road America. 1998 gewann er die Rennen in Long Beach, Gateway, Detroit, Portland, Cleveland, Toronto und Australien. In der ChampCar war Zanardi eine der festen Größen, er war praktisch sofort und danach immer ein Toppilot und zeigte Überholmanöver der feinsten Art. Nach seiner bereits erfolgreichen Saison 1996 hatte er wieder Angebote aus der Formel-1. Peugeot zum Beispiel übte Druck auf Jordan aus, Zanardi für die Saison 1997 zu verpflichten. Zanardi führte auch Verhandlungen mit Jordan Peugeot, aber mit Ganassi Racing hatte er das Topteam der ChampCar und das war verlockender als das Mittelfeld GP Team Jordan.

Aber Zanardi kehrte dennoch in die Formel-1 zurück: 1999 wurde er Teamkollege des Deutschen Ralf Schumacher bei Williams Supertec. Doch Zanardi enttäuschte, es kam quasi zur Blamage, denn er sammelte keinen einzigen Punkt! Woran ist Zanardi gescheitert? Der Umstieg von der ChampCar in die Formel-1 war scheinbar doch größer als erwartet, bei Williams bekam er auch nicht unbedingt die Nestwärme, die er sich erhofft hätte. Auch mit den Rillenreifen kam Zanardi nie zurecht. Auch mit den Karbonbremsen fand Zanardi keinen Freund und der Italiener forderte Williams auch einmal auf, ihn mit Stahlbremsen testen zu lassen. Zanardi selbst sucht ebenfalls nach Erklärungen: „Die ChampCar hat meinen Fahrstil versaut!“ Oft kritisierte ihn Williams, dass er die Formel-1 nicht ganz so ernst nahm und schließlich löste Zanardi auch seinen 2-Jahresvertrag zum Saisonende 1999 auf. Ein paar Mal war Zanardi nah dran an WM Zählern. Etwa beim Italien GP, als er sich für Startplatz 4 qualifizierte, zwischenzeitlich 2. war, dann aber noch auf Rang 7 zurückfiel. Nach der 0:35 Niederlage gegen Schumacher II nach Punkten, zog er sich vorübergehend aus dem Motorsport zurück.

2001 kehrte er aber zurück und zwar wieder in der ChampCar beim Morris NoNunn Team. Mit seinem Reynard Honda hatte er aber auch in der ChampCar nichts mehr zu melden. In Toronto fuhr er mit Rang 4 sein bestes Saisonresultat heraus, hinter dem Sieger Michael Andretti, dem 2. Platzierten Alex Tagliani und dem 3. Platzierten Adrian Fernandez. Am 15. September 2001 führte er auf dem deutschen Lausitzring wieder bei einem ChampCar Rennen. Doch nach seinem 2. Boxenstopp kam es zur Katastrophe: Er crasht schwer mit Alex Tagliani. Der Zanardi Renner wird in 2 Teile gerissen, die Zuschauer ahnen schlimmstes. Es war ein wirklich Wunder, dass Zanardi diesen Crash überlebte, wenn auch schwer verletzt und ohne Beine. Dennoch fand er den Weg zurück in den Motorsport. Er entwickelte sich zu einer interessanten Persönlichkeit und 2003 fuhr er auf dem Lausitzrennen jene 13 Runden, die ihm 2001 zu seinem Sieg gefehlt haben. Derzeit ist Zanardi in der Tourenwagenweltmeisterschaft für BMW unterwegs, in einem extra umgebauten Auto, mit dem er am Lenkrad Gas geben und Bremsen kann. In Oschersleben 2005 gewann er sein erstes WTCC Rennen.
Zuletzt geändert von MichaelZ am Sonntag, 17. Dezember 2006, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 0
MichaelZ hat geschrieben:
Jacques Villeneuve (ChampCar Meister 1997 und 1998)
Alessandro Zanardi fuhr Formel-1 und ChampCar. Der Italiener wurde am 23. Oktober 1966 bei Bologna geboren. .


ich glaube du meinst Zanardi, oder heisst er in Wirklichkeit J.Villeneuve) :wink: :D)

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Schon ausgebessert, sorry!

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Unglücklicherweise war Vasser der erste Meister, als die Serie gespalten war, was seinen WM Titel in der Öffentlichkeit relativiert...

MichaelZ hat geschrieben:
Scott Sharp (IRL Meister 1996)
Der IRL Meister von 1996 fährt auch aktuell noch in der Indy Racing League. Wirklich bekannt ist Scott Sharp dennoch nicht. Zwar gewann er auch so noch einige Rennen, aber die Amerikaner stehen halt auf ihre Legenden wie die Andrettis, die Foyts, die Unsers und Co., ein Scott Sharp hat da nichts zu melden. Auch für die Formel-1 interessierte sich Sharp nicht wirklich. Anfang der 90er Jahren begann er seine ChampCar Karriere. Er fuhr für PacWest, Foyt, Kelley Racing und Fernandez Racing und gewann 2005 sein letztes IRL Rennen.

@Michael; Deine 'Kritik' an der Würdigkeit von Vassers Titel trifft doch eher auf den von Scott Sharp zu - und zwar in gleich zweifacher Hinsicht:

Scott Sharp war 1994 als zweiter Fahrer beim neugegründeten PacWest Team. Erster Fahrer war Dominic Dobson, der gleichzeitig eines der Gründungsmitglieder war (die anderen waren Bruce McCaw, Tom Armstrong, Wes Lematta - sowohl Lematta/Armstrong (1988) als auch McCaw (1992) waren Sponsoren. bzw. Teamchefs in Dobsons Karriere). Dobson schlug Sharp aber ziemlich klar mit 30 zu 14 Punkten, Sharps beste Platzierung war ein 9. Platz in Phoenix - und nach einem Jahr war er schon wieder arbeitslos. Deshalb war der Wechsel in die IRL eigentlich logisch für ihn. In Indy war er ein sehr schneller Pilot (Pole 2001), aber im Rennen meist glücklos.

1996 wurde doch (eigentlich) Buzz Calkins Meister, oder? Sharp und Calkins hatten die selben Punkte, aber Calkins hatte einen Sieg mehr als Sharp. Ich glaube in der IRL gab es aber diese Regel, die wir von der F1 kennen, nicht. Daher wurden beide zum Meister erklärt. Das ganze war eh ein besserer Witz, denn außer dem berühmten Indy 500 wurden nur 2 Rennen gefahren.

Hier ein Bild von Sharp in seiner einzigen CART-Saison; 1994 bei PacWest:

Bild

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Danke für die Infos, aber eine Frage hab ich mal: Wieso hat eigentlich die IRL das Indy 500 bekommen? Wäre das nicht der Fall gewesen, wär die IRL bald untergangen und die ChampCar wär weiter eine gesunde Serie gewesen...

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Tony Stewart (IRL Meister 1997)
Tony Stewart hat mit der Formel-1 so viel zu tun, wie ein Apfel mit der Birne. Stewart, der in Amerika als Tony The Tiger bekannt ist, ist ein typischer amerikanischer Rennfahrer. Er fuhr nur sehr wenig IRL, genauer 1997 und 1998, und wurde 1997 auch (mit einem Sieg) Meister. Zuvor fuhr er bereits USAC midgets und Stock Car Rennen. Seit 1996 ist Tony Stewart auch in der Nascar unterwegs. Er wurde auch zweimal Nascar Meister, 2005 gewann er sogar die höchste Nascar Klasse, den Nextel Cup. In der IRL siegte Stewart bei 3 Rennen, in der Nascar bei 29. Er wurde am 20. Mai 1971 im US Bundesstaat Indiana geboren.

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 0
MichaelZ hat geschrieben:
Tony Stewart (IRL Meister 1997)
Tony Stewart hat mit der Formel-1 so viel zu tun, wie ein Apfel mit der Birne. Stewart, der in Amerika als Tony The Tiger bekannt ist, ist ein typischer amerikanischer Rennfahrer. Er fuhr nur sehr wenig IRL, genauer 1997 und 1998, und wurde 1997 auch (mit einem Sieg) Meister. Zuvor fuhr er bereits USAC midgets und Stock Car Rennen. Seit 1996 ist Tony Stewart auch in der Nascar unterwegs. Er wurde auch zweimal Nascar Meister, 2005 gewann er sogar die höchste Nascar Klasse, den Nextel Cup. In der IRL siegte Stewart bei 3 Rennen, in der Nascar bei 29. Er wurde am 20. Mai 1971 im US Bundesstaat Indiana geboren.


Verwant mit Jackie?????

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 0
Wenn er aus Indiana kommt, würde ich das mal nicht vermuten. :wink:

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 0
ADenton hat geschrieben:
Wenn er aus Indiana kommt, würde ich das mal nicht vermuten. :wink:


Hast du schon recht, aber man weiß ja nie. :wink:

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Kenny Bräck (IRL Meister 1998)
Der 1966 geborene Schwede machte Gehversuche in der Formel-1, mehr aber nicht. Dabei begann alles relativ gut. Just in dem Jahr, in dem Benetton erstmals in der Formel-1 WM an den Start ging (1986), gewann Bräck die schwedische Formel Ford Junior – mit Unterstützung von Benetton. 1987 fuhr Bräck eigens einen Formel Ford Rennwagen und überzeugte, so dass er für 1988 eine Chance zu einem Werks Formel Ford bekam, die er allerdings nicht annahm. Der Grund: Er bekam einen Platz in der schwedischen Formel-3. Mit einem Reynard Toyota gewann Bräck ein Rennen und wurde Gesamt-4. 1989 fuhr er weiter in der schwedischen Formel-3 (wurde neuerlich Gesamt-4.) und nebenbei noch in der britischen Formel-3, in der er allerdings nicht überzeugen konnte. 1990 war ein erfolgloses Jahr für Bräck in der Formel Opel Lotus International. Auch in den folgenden Jahren machte er nicht unbedingt auf sich aufmerksam und fuhr in relativ unbekannten Serien, teilweise auch wieder in seiner schwedischen Heimat.

Doch 1993 veränderte sich seine Karriere mit einer großen Chance: Frank Williams bot Bräck einen Test im Williams Renault! In Le Castellet testete Bräck im besten Auto des Grand Prix Sports, mit dem Alain Prost auch Weltmeister wurde. Nachdem der Test auch relativ erfolgreich war, öffneten sich plötzlich sämtliche neue Türen, denn nun interessierten sich auch Sponsoren für Bräck. Die Sponsorengelder reichten für ein Formel-3000 Cockpit bei Madgwick International als Teamkollege des Belgiers Mikke Van Hool. In Spa fuhr er auf den 34. Platz und insgesamt sammelte er 5 Punkte, was Rang 11 in der Endabrechnung bedeutete, damit hatte er Van Hool klar im Griff. Für die Saison 1995 hatte Bräck viele Angebote von anderen Formel-3000 Teams, doch er entschied sich bei Madgwick zu bleiben. Der Judd Motor in seinem Madgwick Reynard wurde durch einen Ford Cosworth Motor ersetzt und nun kam Bräck auf Rang 4 in der Gesamtwertung. Sein Teamkollege, der Brasilianer Marcos Gueiros wurde nur Gesamt-14. Bräck gewann auch das Saisonfinale in Magny Course und damit auch auf einer Formel-1 Strecke, den in Magny Cours findet seit 1991 ja auch der Frankreich GP statt. Und noch 1995 gab es die nächste Testfahrt in einem Formel-1 Renner. Sein ehemaliger Partner Benetton bot Bräck eine Testfahrten mit dem damals aktuellen Benetton Renault.

Gemeinsam mit Gueiros wechselte Bräck 1996 zum Super Nova Formel-3000 Team. Das Team setzte 3 Lola Ford Zytek Renner ein, den 3. fuhr zunächst der Portugiese Pedro Couceiro und später dann der Franzose Marc Rostan. Bräck gewann die Rennen auf dem Nürburgring, in Hockenheim und in Silverstone und eigentlich auch beim Saisonfinale in Hockenheim. Allerdings kollidierte er in diesem Rennen mit dem Deutschen Jörg Müller, der für das Team des heutigen Red Bull Beraters und ehemaligen Formel-1 Fahrers Dr. Helmut Marko fuhr. Dabei ging es um den F3000 Titel und der Automobilweltverband disqualifizierte Bräck bei dem Rennen und so wurde Müller vor Bräck Meister. Dennoch war Bräck natürlich ein Nachwuchsfahrer, den sich auch die Formel-1 Teamchefs genau unter die Augen nahmen und so hatte Bräck einige Angebote. Bereits für 1996 unterzeichnete er aber einen Vertrag mit Tom Walkinshaw und seinem TWR Team, das zunächst Teilhaber beim Ligier Team war. Bräck fuhr auch Tests für Ligier Mugen Honda, doch während der Saison 1996 übernahm TWR das Arrows/Footwork Team und der Vertrag von Bräck galt nun für das Arrows Formel-1 Team. Arrows versuchte mit Hilfe von Bräck an den schwedischen Autohersteller Volvo heranzukommen, doch das scheiterte, weil sich Volvo gegen einen Formel-1 Einstieg entschloss. Bräck wurde schnell klar, dass er kurz- bis mittelfristig keine Chance hatte, bei Arrows als Stammfahrer aufzusteigen und außerdem war Arrows zu dem Zeitpunkt alles andere als ein Topteam und musste kämpfen sich im Mittelfeld zu halten.

Bräck entschloss sich zu einem riskanten Schritt und suchte in den USA nach einer neuen Möglichkeit. Ein Schritt, denn er einerseits bereut, sich aber andererseits auch als richtiger Schritt erwies, denn in den USA hatte Bräck erfolg und wurde 1998 auch Indy Racing League Champion, doch die Formel-1 Teamchefs verloren Bräck aus den Augen und die Formel-1 Karriere war nach 0 Rennen schon beendet. Galles Racing nahm Bräck als Ersatz für den verletzten Davy Jones für die IRL unter Vertrag. Mit kaum Erfahrungen in Ovalrennen schlug sich Bräck ganz ordentlich und wurde zweimal 5. Ende 1997 bekam Bräck einen Anruf und zunächst wusste er nicht, wer am anderen Ende der Telefonleitung war. Bräck erinnert sich zurück: „Bald merkte sich, dass es AJ Foyt war, der ja damals ein IRL Team hatte. Er bat mich nach Las Vergas zu kommen. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist, aber ich gab eine der berühmtesten Rennlegenden in Amerika eine Korb und sagte, dass ich nur kommen würde, wenn er mich unter Vertrag nehmen würde. Was dann kam, war sehr überraschend: Es war ein schlichtes Ok!“ Im Team von AJ Foyt wurde Bräck 1998 dann IRL Champion, mit 3 Siegen, auf einem Dallara Oldsmobile. 1999 hatte er ein großes Ziel: Ein Sieg beim Indy 500 musste her. Dafür schaute er sich sämtliche Rennen an und analysierte sie, machte sich Notizen. Mit seinem Dallara Oldsmobile siegte er dann tatsächlich beim berühmtesten Autorennen der Welt.

2000 entschied er sich in die ChampCar zu wechseln und kam dabei wieder bei einer Rennlegende unter Vertrag, nämlich im Team von Bobby Rahal. Mit seinem Reynard Ford Cosworth wurde er zweimal 2. und wurde auch Rookie of the year. 2001 gewann er – wieder beim Rahal Team, seine ersten ChampCar Rennen. In Japan (Montegi) gewann er auf Lola Ford vor den beiden Brasilianer und Reynard Honda Fahrer Helio Castroneves und Tony Kanaan. Weitere Siege folgten in Milwaukee, Chicago und Deutschland. Insgesamt wurde Bräck somit Vizemeister. Für 2002 kam er bei Chip Ganassi Racing unter, gewann aber nur ein ChampCar Rennen: Mit seinem Lola Toyota gewann er vor den beiden Brasilianern Cristiano da Matta und Bruno Junqueira. 2003 ging er wieder zum Rahal Team zurück, doch damit wechselte er auch von der ChampCar zurück in die IRL. In Texas aber hatte Bräck einen heftigen Unfall mit dem Südafrikaner Thomas Scheckter, Sohn des 1979er Formel-1 Weltmeister Jody Scheckter. Dabei flog er durch die Luft und in die Fangzäune und wurde verletzt, doch er überlebte den Unfall und 2005 feierte er bei Rahal Racing auch wieder ein Comeback in der IRL!

Beitrag Sonntag, 17. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Jean hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Tony Stewart (IRL Meister 1997)
Tony Stewart hat mit der Formel-1 so viel zu tun, wie ein Apfel mit der Birne. Stewart, der in Amerika als Tony The Tiger bekannt ist, ist ein typischer amerikanischer Rennfahrer. Er fuhr nur sehr wenig IRL, genauer 1997 und 1998, und wurde 1997 auch (mit einem Sieg) Meister. Zuvor fuhr er bereits USAC midgets und Stock Car Rennen. Seit 1996 ist Tony Stewart auch in der Nascar unterwegs. Er wurde auch zweimal Nascar Meister, 2005 gewann er sogar die höchste Nascar Klasse, den Nextel Cup. In der IRL siegte Stewart bei 3 Rennen, in der Nascar bei 29. Er wurde am 20. Mai 1971 im US Bundesstaat Indiana geboren.


Verwant mit Jackie?????


nö!

Beitrag Montag, 18. Dezember 2006

Beiträge: 146
MichaelZ hat geschrieben:
Danke für die Infos, aber eine Frage hab ich mal: Wieso hat eigentlich die IRL das Indy 500 bekommen? Wäre das nicht der Fall gewesen, wär die IRL bald untergangen und die ChampCar wär weiter eine gesunde Serie gewesen...


weil die IRL vom Besitzer des Indianapolis Speedway gegründe wurde (Tony George)....

Ursprünglich wollte er das Indy 500 wieder mehr amerikanisieren, mehr USA Fahrer, wieder Aufstiegmöglichkeiten aus den Midget Autos in den Indy Sport, Champ Cars (damals Cart) war ja auf den besten weg die F1 zu übertrumpfen, aber die Spaltung kam dazwischen.

MZ
MZ (=EmZet) nicht verwandt und nicht verschwägert mit MichaelZ
www.v8thunder.com

Beitrag Montag, 18. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Beim nächsten gilt wieder: Stand vor dem Monaco GP 2006

Juan Pablo MOntoya (ChampCar Meister 1999)
Juan Pablo Montoya wurde am 20. September 1975 in Kolumbien geboren. Kolumbien – ja Kolumbien, ein exotisches Land in Sachen Motorsport. Zur Verdeutlichung: In der Formel-1 gab es vor Juan Pablo Montoya nur 2 Kolumbianer: 1981 versuchte sich Ricardo Londono (exakter Name Ricardo Londono Bridge) auf einem Ensign Ford beim Brasilien GP. Dabei war er sogar im Aufgebot des Ensign Werkteams, als Teamkollege des Schweizers Marc Surer. Londono bekam allerdings keine Erlaubnis am Training teilzunehmen. Bereits zuvor fuhr Londono allerdings bei einem Nicht WM Rennen im Rahmen der Formel-1 Aurora Series in Silverstone. Dabei wurde er auf einem Lotus Ford hinter dem March Hart Fahrer Kim Mather 7. Zu beiden Engagements verhalf ihm Colin Bennett, der 1981 auch ursprünglich mit Londono und einem alten Williams ein eigenes Formel-1 Team machen wollte. Der 2. Kolumbianer, der je GP WM Rennen fuhr, war Robert Guerrero. Er fuhr insgesamt 21 WM Rennen 1982 und 1983 für Ensign Ford und Theodore Ford, konnte sich weitere 7-mal nicht zum Rennen qualifizieren. Und auch in der ChampCar war Montoya der erst 2. Kolumbianer! Vor ihm fuhr bereits Roberto Guerrero ChampCar und das recht erfolgreich: Er fuhr 120 ChampCar Rennen, gewann dabei 2 Rennen (jeweils 1987 in Phoenix vor Bobby Rahal und Arie Luyendyk und in Ohio vor Rahal und Danny Sullivan) und fuhr 6 Pole Positions ein. Er fuhr in der ChampCar für die Teams von Bignotti Cotter, Granatelli, Alex Morales, Patrick Racing, Budweiser King und Pegan March Ford, Lola Chevrolet, March Alfa Romeo, Lola Buick und Reynard Mercedes Rennwagen. Danach fuhr er weiter mit Pegan und Reynard Ford, Dallara Nissan, G Force Nissan, G Force Oldsmobile und Dallara Oldsmobile Rennen in der Indy Racing League (IRL). Vor der Formel-1 Karriere war Guerrero auch in der Formel-2 bei Maurer BMW aktiv.

Montoya war also der erste Kolumbianer, der im Motorsport und vor allem in der ChampCar und Formel-1 zur Elite dazuzählte. Als 1981 der erste Kolumbianer Formel-1 fuhr, war Montoya gerade 6 Jahre alt. Alt genug, um auch seine Karriere im Motorsport zu starten. Er gewann bis in die 90er Jahre viele Kartrennen und 1992 gelang Montoya der Sprung in die Formel-Renault. 1994 gewann Montoya die Formel N in Mexiko. Danach fuhr er erst einmal in Großbritannien Rennen und zwar 1996 auch in der britischen Formel-3. Dabei wurde er mit seinem Dallara Mitsubishi Gesamt-5., hatte mit 137 Punkten circa 50 Punkte weniger als der Meister und spätere Jordan Formel-1 Pilot Ralph Firman. In seiner jungen Karriere fiel Montoya vor allem deshalb auf, weil er bei fast jedem seiner Rennen von der Pole Position startete. Auch in der Formel-1 legte er 2002 eine beeindruckende Serie von Pole Positions hin. Montoya war einfach der Draufgänger, ein erfolgreicher Crashpilot und unglaublich schnell auf eine gezeitete Runde, im Rennen jedoch oft genauso unkonstant. 1997 fuhr er dann in der Formel-3000 und zwar im RSM Marko Team von Helmut Marko, der aktuell als Berater des Red Bull Formel-1 Teams im Gespräch ist und ebenfalls schon Formel-1 Rennen fuhr. Montoyas Karriere schien also europäisch zu verlaufen, er hatte also eher die Formel-1 im Auge als die ChampCar, denn die klassische ChampCar Nachwuchsserie war die Formel Atlantik, ein Pendant zur Formel-3000. Montoya wurde mit 1,5 Punkten weniger als Meister Ricardo Zonta (der Brasilianer fuhr für Super Nova) Vizemeister, gewann drüber hinaus die Rennen in Pau, Österreich und Jerez. Die Saison war beeindruckend und so nahm ihn das Williams Team als Testfahrer für 1997 und 1998 unter Vertrag. Damit war Montoya praktisch schon im besten Formel-1 Team jener Zeit, doch er war auch einer der besten Nachwuchsfahrer jener Zeit, was er 1998 mit dem Titel in der Formel-3000 bewies. Dabei fuhr er für Super Nova.

Für 1999 wäre der Schritt in die Formel-1 gekommen, doch Montoya, Williams und Chip Ganassi heckten einen anderen Deal aus: ChampCar Meister Alessandro Zanardi kommt zurück in die Formel-1 und bekommt ein Stammcockpit bei Williams Supertec in der Formel-1 und dafür darf Montoya ins absolute Topteam der ChampCar, ins Chip Ganassi Racing Team. Williams hatte jedoch eine Option auf Montoya, ihn wieder in die Formel-1 zurückzuholen. In der ChampCar war Montoya sofort bei der Musik dabei: Mit seinem Reynard Honda gewann Montoya die Rennen in Long Beach, Nazareth, Rio de Janeiro, Cleveland, Mid Ohio, Chicago und Vancouver. Das bedeutet auch, dass Zanardi in der Schlussabrechnung Meister in der ChampCar wurde – als Rookie! 2000 machte er einen Ausflug zum Indy 500. Er war weiter bei Ganassi in der ChampCar unterwegs, doch seit der Aufspaltung der Serie in ChampCar und IRL zählte das berühmte Indy 500 zur IRL, jedoch war es noch so populär, dass für dieses Rennen viele ChampCar Teams sich anmeldeten (war auch 2005 noch so – siehe Newman Haas). Die Bedingungen waren erschwert, denn Montoya fuhr das erste Mal mit jenem Auto, dennoch gewann er das Indy 500 im Jahre 2000! Williams saß in der Zwickmühle: Montoya hatte in den Staaten bereits alles erreicht und pochte nun auch auf die Formel-1, gleichzeitig hatte er mit Jenson Button aber auch einen talentierten Briten. Williams versprach Button, ihn eines Tage wieder zurück ins Team zu holen und schickte ihn zu Benetton Renault. Tatsächlich gab es mehrere gescheiterte Versuche, Button wieder zu Williams zu holen. Diese Versuche waren so peinlich, dass diese als Button Gate I und Button Gate II bezeichnet werden. Button verlor dadurch sein Ansehen: Für 2005 unterschrieb er einen Vertrag bei BMW Williams, doch der Vertrag mit BAR Honda war noch wasserdicht und so konnte Button nicht wechseln. Für 2006 dann unterschrieb er bei Williams neuerlich einen Vertrag und dieses Mal wollte Button nicht weg von (BAR) Honda und so musste er sich teuer aus dem Vertrag kaufen.

Montoya gab also 2001 für BMW Williams sein Formel-1 Debüt. Bereits beim 3. Rennen zeigte Montoya Siegesfähigkeiten: Er führte das Rennen an, es wäre der erste Sieg für Williams seit Jacques Villeneuve 1997 beim Luxemburg GP gewesen und der erste Sieg für BMW seit Gerhard Berger 1986 beim Mexiko GP auf Benetton BMW – und natürlich der erste GP Sieg für Montoya überhaupt. Doch beim Überrunden des Arrows Piloten Jos Verstappen kam es zur Kollision, bei der Verstappen über das Heck von Montoya kletterte. Ein Rennen später in Imola gewann Montoyas Teamkollege Ralf Schumacher das Rennen. Beim Spanien Grand Prix fuhr Montoya erstmals in die Punkte. Dabei wurde er 2. hinter Ferrari Pilot Michael Schumacher. Apropos Schumacher: Mit dem Deutschen hatte Montoya die ganze Formel-1 Karriere über einen Privatkrieg auf der Strecke, der sich in Form von vielen Überholmanövern, aber auch Kollisionen und Unfälle widerspiegelte. Beim bereits angesprochenen Brasilien GP beispielsweise entzauberte Montoya Schumacher mit einem Traummanöver, ein Rennen zuvor gerieten beide in Malaysia bereits aneinander. Die restliche Saison für Montoya war enttäuschend, weil er oftmals ausfiel, dennoch setzte er sich in Szene und es gelang ihm auch noch sein erster GP Sieg, der allerdings in den Schatten gestellt wurde von den Terroranschlägen 2001 und dem schweren Unfall von Alessandro Zanardi. Die Rede ist vom Italien GP 2001. Dennoch lässt sich das Formel-1 Debüt von Montoya sehen: 31 Punkte, WM-6.

2002 fuhr Montoya keinen einzigen Sieg ein, allerdings hatte er eine konstante Saison: nur 4 Mal schied er aus, dazu kommt noch ein 11. Platz beim Ungarn GP, ansonsten kam er bei jedem Rennen unter die ersten 5. 2003 kämpfte er mit seinem BMW Williams lange um den Titel. Seine Gegner waren dabei Michael Schumacher (Ferrari) und Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes). Montoya war dabei der Außenseiter auf den Titel, die Titelchance kam auch nur zu Stande, weil BMW Williams mitten in der Saison in Höchstform war und dabei die Rennen dominierte. Zu Beginn der Saison enttäusche das Team und auch Montoya. Erst der Sieg beim Monaco GP bedeutete eine Kehrtwende. Bis zu den letzten 2 Rennen folgten nur Podestplätze und noch ein Sieg beim Deutschland GP. Beim USA GP, dem vorletzten WM Rennen vergab Montoya dann seine Chance auf den Titel, in dem er ausgerechnet mit seinem Freund, Brasilianer und Ferrari Piloten Rubens Barrichello kollidierte. Die Rennkommissare sahen in Montoya den Schuldigen und so musste er eine Strafe an der Box absitzen. Damit lief er nur auf dem 6. Platz ein, was nicht reichte. Montoya schloss die Saison als WM-3. ab.

Bereits im Dezember 2003 wurde dann bekannt: Für 2005 wechselt Montoya zu McLaren Mercedes! Schon während der Saison 2003 gab es viele Gerüchte um Montoya und McLaren, aber auch bei anderen Teams war Montoya auf der Wunschliste, etwa bei Toyota oder Renault. Allerdings gab es zu beiden Teams nur lose Kontakte. 2004 fuhr Montoya aber noch einmal bei BMW Williams und mit einer Revolution im Frontbereich (Hammerhai-Nase) sollte auch der WM Titel her. Diese Zielsetzung war Illusion, die großartige Erfindung erwies sich quasi als Schrott und vor dem Ungarn GP baute man wieder eine normale Nase an den BMW Williams, womit allerdings natürlich die Aerodynamik des Rennboliden nicht mehr ganz zusammenpasste. Die Saison wurde quasi zur Katastrophe, nur wenige Male sorgte Montoya für eine Überraschung, doch beim Brasilien GP, dem Saisonfinale 2004, galten offenbar andere Regeln: Er gewann sein letztes Rennen für BMW Williams! Siege beim letzten Rennen für ein Team kommen so häufig nicht vor in der Formel-1. Einer, der das neben Montoya noch schaffte war Nigel Mansell beim Australien GP 1994, ebenfalls für Williams Renault.

Im ersten Jahr für McLaren Mercedes musste Montoya erstmal klar eine Niederlage gegen seinen neuen Teamkollegen Kimi Räikkönen hinnehmen. Der Finne war quasi bei fast jedem Rennen besser als Montoya. Allerdings: Vor dem Bahrain GP hatte Montoya einen mysteriösen Unfall, der offiziell als Tennisunfall bei der Rennvorbereitung bekannt wurde, inoffiziell jedoch ein Motorradunfall war. Durch diesen Unfall fiel Montoya für 2 Rennen aus und zog sich den Unmut einiger Teammitglieder auf sich, allen voran Teamchef Ron Dennis. Erst nach Mitte der Saison wurde Montoya wieder richtig fitt und gewann auch noch ein paar Rennen: Er siegte beim Großbritannien-, Italien- und Brasilien GP. Allerdings saß Montoya auch im besten, wenn auch nicht zuverlässigstem Auto. Auch 2006 scheint er bisher noch keine Chance gegen Räikkönen zu haben, denn außer dem 3. Platz beim Imola GP gab es von Montoya noch kein Treppchenbesuch. Nachdem McLaren Mercedes für 2007 Fernando Alonso unter Vertrag nahm, dürfte dies die letzte Saison für McLaren Mercedes werden. Gespräche laufen aber bereits mit Red Bull Ferrari.

Beitrag Dienstag, 19. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Der nächste war bei den F1 Teams nicht einmal im Gespräch, zumindest hab ich in die Richtung nichts gefunden.

Greg Ray (IRL Meister 1999)
Der US Amerikaner oder besser Texaner gewann 1993 die Formel Atlantik. 1997 gab er sein Debüt in der IRL für das Team von Thomas Knapp. 1999 gewann er auf einem Dallara Oldsmobile den IRL Titel. 2000 konnte er beim Indy 500 von der Pole Position starten, gewonnen hat er das Rennen allerdings nicht. Beste Platzierung bei dem Rennen war ein 8. Platz 2003 auf einem G Force Honda. 2004 fuhr Ray letztmals in der IRL. Mit der Formel-1 hatte er nie was zu tun.

Beitrag Dienstag, 19. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Den nächsten Fahrer finde ich ganz interessant, vielleicht hat zudem noch wer ein paar Infos.

Gil de Ferran (ChampCar Meister 2000 und 2001)
Gil de Ferran ist Brasilianer, doch geboren wurde als Sohn von 2 Brasilianern am 11. November 1967 in der französischen Hauptstadt Paris. De Ferran war immer wieder mal in der Formel-1 im Gespräch, auch seine Karriere als Nachwuchsrennfahrer war eher an die Formel-1 gerichtet, als dann ChampCar, wo er letztendlich die meiste Zeit seiner Laufbahn verbrachte. Er begann im Kartsport und arbeitete sich dann Serie für Serie nach oben. 1987 fuhr er in der Formel-Ford, 1991 stieg er dann in die britische Formel-3 ein. Hinter dem Meister Rubens Barrichello und dem 2. Platzierten David Coulthard wurde De Ferran 1991 auch auf einem Reynard Honda Gesamt-3. der Formel-3. 1992 holte er sich den Titel – das war die Fahrkarte für die Formel-3000. Er gewann das Rennen in Silverstone und wurde Gesamt-4. 1993 fuhr er neuerlich für Paul Stewart Racing in der Formel-3000 und wurde mit 2 Siegen 4. in der Gesamtwertung. 1993 sammele De Ferran auch Formel-1 Erfahrungen. Er testete für Footwork und für McLaren, doch es ergab sich kein Cockpit für De Ferran und so ging er nach Amerika.

In den USA überzeugte er bei einem Test Jim Hall Team und kam 1995 prompt in dem Team unter. Er gewann in Laguna Seca und wurde mit dem 14. Meisterschaftsplatz Rookie of the year. Mit seinem Reynard Ilmor konnte er beim Indy 500 aber nichts erreichen. Von 1997 bis 1999 fuhr er für das Walker Team und gewann dabei nur 1999 ein ChampCar Rennen, wurde jedoch 1997 Vizemeister in der ChampCar! 2000 erfolgte der Wechsel zu Penske Racing. Mit Penske gewann De Ferran 2000 und 2001 den ChampCar Titel. 2002 wechselte Penske in die IRL und da De Ferran als Fahrer an Bord blieb, fuhr der Brasilianer künftig in der IRL – bis 2003. Dabei siegte er bei 5 Rennen und wurde in seinem letzten Jahr 2003 noch einmal Vizemeister. Danach beendete De Ferran seine Karriere als Fahrer, obwohl es sogar noch einmal Gerüchte gab, dass De Ferran in die Formel-1 wechseln würde. Penske war damals, so Gerüchte, am Kauf des Jordan Teams interessiert und De Ferran sollte für dieses Team die Rennen bestreiten. De Ferran kam auch in die Formel-1, allerdings als Sportchef bei Honda und das war 2005. Diese Rolle hat er auch bisher noch inne.

Beitrag Dienstag, 19. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Buddy Lazier (IRL Meister 2000)
Buddy Lazier heißt ausgeschrieben Robert Buddy Lazier. Am 31. Oktober 1967 erblickte der US Amerikaner im US Bundesstaat Colorado das Licht der Welt. In der Formel-1 fuhr Lazier nie, auch hatte er nie wirklich Chancen dorthin zu kommen. 1989 stieg er in die ChampCar ein und fuhr für das Gary Trout Motorsport Team. Seit 1996 fährt Lazier in der IRL, mit einem Reynard Ford gewann er 1996 auch das Indy 500. 2000 wurde er dann Meister der Indy Racing League.

Beitrag Dienstag, 19. Dezember 2006

Beiträge: 45464
Sam Hornish jr. (IRL Meister 2001 und 2002)
Der US Amerikaner wurde am 2. Juli 1979 im US Bundesstaat Ohio geboren. Aktuell ist Hornish jr. für Penske in der IRL und unterwegs. Bereits 2001 und 2002 konnte er diese Serie gewinnen. Dabei fuhr er beide Titel für verschiedene Teams heraus: 2001 fuhr er für Panther Racing und 2002 neben Helio Castroneves bei Penske. 2000 bestritt er sein erstes IRL Rennen – für PDM. In der Formel-1 fuhr Hornish jr. bisher noch nicht.

VorherigeNächste

Zurück zu Historisches

cron