John McGuinness ist auf der Isle of Man das Maß der Dinge - zum zweiten Mal in dieser Woche konnte der Engländer heute ein Superbike-Rennen gewinnen, dieses Mal die prestigeträchtige Senior TT. McGuinness ließ es richtig brennen und holte sich am Ende mit fast zehn Sekunden Vorsprung auf Suzuki-Pilot Guy Martin den Sieg. Rang drei ging an den Neuseeländer Bruce Anstey auf einer weiteren Honda.

Es war eine nervenraubende Senior TT - schon ehe sie begonnen hatte. Insgesamt drei Mal wurde der Start verschoben, jedes Mal aus dem gleichen Grund: Regen und Nässe. Aber eben nur in einem Teil der Insel Man. Bei Ramsey war es nass, am Grandstand bei Douglas hingegen schien die Sonne. Der ursprüngliche Start von 12:15 Uhr wurde zunächst um eine Stunde nach hinten verlegt, dann auf auf 15:30 Uhr und schließlich auf 17:15 Uhr. Dann allerdings sollte es auch losgehen - bei bestem Rennwetter.

Martin führte zu Beginn, musste sich aber McGuinness geschlagen geben, Foto: Toni Börner
Martin führte zu Beginn, musste sich aber McGuinness geschlagen geben, Foto: Toni Börner

Guy Martin legte vor und sicherte sich zunächst die Führung. Aber der Publikumsliebling konnte seinen Vorsprung nicht lange halten, denn schon bald hatte John McGuinness das Zepter übernommen und seine Führung bis zum Ende der vierten Runde auf neun Sekunden ausgebaut. Beim zweiten Boxenstopp verlor Martin auch noch den zweiten Platz an Bruce Anstey. Doch schon auf dem Weg zum ersten Zeitmesspunkt in Glen Helen konnte Martin Rang zwei zurückholen.

McGuinness führte derweil das Rennen an und hielt seinen Vorsprung konstant bei über zehn Sekunden - und beendete die Senior TT nicht nur mit dem Sieg, sondern auch mit einem neuen Rennrekord. "Das wundert mich, denn die Pace war gar nicht so mega", flachste er im Ziel.

"Ich kann aber wenigstens sagen, dass ich in einer Senior TT vor John McGuinness geführt habe", lachte Martin im Ziel. "Ich habe auf den ersten Runden einige Male die Boards gesehen mit P1 und ich habe nur versucht mich einfach weiter zu konzentrieren und meine Pace zu halten."

Honda-Pilot Anstey war von seinem dritten Rang nicht allzu begeistert. "Ich hatte ziemliche Problem, bin hier und da weit gefahren und konnte die Linie nicht halten. Irgendwie war es auf der Strecke ziemlich langweilig für mich, denn ich bin fast komplett allein gefahren", lautete das nüchterne Resümee.

Cameron Donald holte sich auf den letzten Metern noch den vierten Rang und verdrängte Keith Amor um eine Sekunde auf Platz fünf. Michael Dunlop, Gray Johnson, William Dunlop, James Hillier und Michael Rutter machten die Top Ten komplett.

Für den deutschen Rico Penzkofer war das Senior-Rennen bereits Ende der zweiten Runde beendet. Der BMW-Pilot rollte in der Zielkurve aus - Platten. "Schade", sagte er im Anschluss zu Motorsport-Magazin.com. "Aber es ist immerhin erst der erste technische Ausfall in drei Jahren. Trotzdem wäre ich das Rennen natürlich gern zu Ende gefahren."