Auf nach Tschechien hieß es vom 17. bis 19. Mai für das österreichische HB Racing-Team. Die zweite Saisonstation des ADAC GT Masters wurde auf dem Autodrom Most, nur knapp 280 Kilometer nördlich des Teamsitzes Neumarkt im Mühlkreis, ausgetragen. Die Piloten Luca Ludwig und Sebastian Asch zeigten mit starken Leistungen, welches Potenzial in ihrem Ferrari 488 GT3 steckt.
Nach ein paar herausfordernden Trainingssessions und zahlreichen Umbauarbeiten am Donnerstag und Freitag, zahlte sich im Qualifying am Samstagmorgen das Durchhaltevermögen des Teams aus. Ludwig fuhr Startplatz fünf heraus - lediglich drei Zehntel hinter der Spitze. Im Rennen jedoch sofort der Rückschlag: Als Ludwig um Rang drei kämpfte, wurde er von einem Konkurrenten am linken Hinterrad getroffen und von der Strecke gedreht. Das gesamte Feld rauschte am Ferrari 488 GT3 vorbei und Ludwig fand sich auf Rang 28 wieder. Von dort aus starteten er und später Asch eine beeindruckende Aufholjagd bis auf den elften Rang - 17 Positionen gewonnen!
Im zweiten Lauf am Sonntag erhoffte sich das Team endlich das verdiente Top-Ergebnis, doch das Qualifying machte einen Strich durch die Rechnung. Die Reifen waren zu keiner Zeit im richtigen Arbeitsfenster und so kam Asch nicht über Rang 22 hinaus. Auch hier zeigte sich, wie konkurrenzfähig das Feld des ADAC GT Masters ist, denn dem zweifachen Champion fehlten zur Spitze lediglich acht Zehntelsekunden. Es war klar: Im Rennen musste zurückgeschlagen werden. Asch zeigte einen starken Start und fand sich nach wenigen Runden bereits auf Rang 14 wieder, übergab Ludwig den Ferrari schließlich auf Platz elf. Dieser zeigte ebenfalls starke Manöver und fuhr als Achter über die Ziellinie. Damit hatte das Duo in den beiden Rennen sensationelle 36 Positionen aufgeholt und die Rennpace des Ferrari 488 GT3 mehr als deutlich unter Beweis gestellt.
Luca Ludwig: "Das Qualifying am Samstag hat super gepasst und wir haben uns sehr über Platz fünf gefreut. Ein großes Lob ans gesamte Team, das so hart dafür gearbeitet hat. Leider ist mir schon kurz nach dem Start die Corvette hinten aufs Rad gefahren. Sie hat sehr früh verzögert, weil sie im Gerangel mit einem anderen Auto war. Ich habe sicherlich 20 bis 25 Meter später gebremst, war direkt neben ihr und zwischen den Kurven sogar vorbei. Aber die Corvette hat sich nochmals in die Ecke reingepresst und ist mir dann aufs Heck gefahren. Für mich hat sie damit klar eine Kollision verursacht und hätte bestraft werden müssen. Es war stark, dass wir von so weit hinten nochmals nach vorne gekommen sind. Die Rennpace war in beiden Rennen top, zumindest damit können wir sehr zufrieden sein."
Sebastian Asch: "Für das Zeittraining am Sonntag hatten wir uns sehr viel vorgenommen, umso enttäuschender war es, dass wir die Reifen nicht richtig ans Arbeiten bekommen haben. Mein Start ins Rennen war einfach mega. So gut und komplett ohne Kratzer am Auto durchs Feld zu kommen, das passiert dir vielleicht in einem von 100 Rennen. Ich hätte an beiden Tagen niemals gerechnet, dass wir von so weit hinten tatsächlich noch in die Punkte fahren. Das hat gezeigt, wie stark unser Auto ist und was eigentlich möglich gewesen wäre."
Andreas Fuchs (Teammanager): "Auch Most hinterlässt bei uns gemischte Gefühle. Wir haben als Team in jeder Sekunde gekämpft und niemals aufgegeben. Dafür sind wir zumindest mit ein paar Punkten belohnt worden. Am Samstag war mit Startplatz fünf so viel möglich, leider sollte es nicht sein. Unabhängig davon, wie wir als Team den Zwischenfall bewerten, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Entscheidung der Rennleitung zu akzeptieren, die den Zwischenfall als Rennunfall bewertet hat. Ohnehin war unser Rennen zu diesem Zeitpunkt bereits gelaufen. Unsere Fahrer haben mit ihren starken Aufholjagden in beiden Läufen das Potenzial des Autos gezeigt. Jetzt müssen wir das nur noch in Ergebnisse umwandeln, am besten schon bei unserem Heimrennen am Red Bull Ring. Das Ziel ist ganz klar: Vor unserem Heimpublikum wollen wir auf dem Podium stehen!"
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