Hört man sich im Fahrerlager um, gibt es eigentlich keine zwei Meinungen: Der Sachsenring ist eine der schönsten und schwierigsten Rennstrecken der Welt. Und genau deswegen können es die jungen Rennfahrer des ADAC Formel Masters kaum erwarten, am Wochenende vom 7. bis 9. Mai ihre Saisonläufe vier, fünf und sechs auf der anspruchsvollen Berg-und-Tal-Bahn auszutragen. Immerhin 12,6 Prozent beträgt das maximale Gefälle der 3.671 Meter langen Strecke, die maximale Steigung kommt auf zehn Prozent. Noch mehr Respekt haben die Piloten vor den 14 Kurven, von denen immerhin zehn linksherum führen. "Viele der Kurven sind wegen des hügeligen Verlaufs uneinsehbar. Dort die richtige Linie zu treffen, ist daher nicht einfach", weiß Lokalmatador Toni Koitsch (KSW Motorsport). Der 22 Jahre alte Sachse aus Döbeln träumt nach einem vielversprechenden Saisonbeginn davon, bei seinem Heimspiel erstmals den Sprung auf das Podest des Formel Masters schaffen zu können.

Die Favoriten

"Der Sachsenring ist eine echte Mut-Strecke. Da müssen die Jungs schon einmal das Herz in beide Hände nehmen", sagt auch Michael Prinz, Teammanager von ma-con Motorsport aus dem Spreewald. Seine Mannschaft bringt drei der 145 PS starken Einheitsautos an den Start. Eines davon pilotiert Richie Stanaway. Der 18 Jahre alte Neuseeländer sammelte bei den drei Rennen des Saisonauftaktes mit 50 Punkten ebenso viele Zähler wie Tabellenführer Patrick Schranner (19, Ingolstadt/KUG Motorsport supported by TNB). Ein höchst brisantes Duell an der Spitze. Wie der Zweikampf nach dem Renn-Dreierpack am Sachsenring endet, kann keiner voraussagen. Mit Respektabstand hinter den beiden folgen der 21 Jahre alte Österreicher Gerhard Tweraser (Neuhauser Racing), der 28 Punkte auf dem Konto hat, sowie die Kartaufsteiger Pascal Wehrlein (15, Worndorf/Mücke Motorsport) und Mario Farnbacher (17, Lichtenau/ma-con Motorsport) mit 25 bzw. 20 Punkten.

Sowohl Tweraser als auch Wehrlein und Farnbacher gehören zum Kreise der Piloten, die noch nie mit dem Formel ADAC auf dem Sachsenring unterwegs waren. "Die Strecke darf nur an ganz wenigen Tagen genutzt werden, daher sind dort keine Testfahrten möglich", so Teammanager Prinz, "Fahrer, die hier bereits im Vorjahr unterwegs waren, sind daher sicher im Vorteil." Dazu zählen neben Schranner, Stanaway und Lokalmatador Koitsch auch Dominik Baumann (17, Österreich/Neuhauser Racing) sowie die KUG-Piloten Janick Aeschlimann (18, Schweiz) und Maximilian Mayer (18, Ingolstadt).