Der im Titelkampf des ADAC Formel Masters zuletzt leicht ins Hintertreffen geratene Adrian Campfield (22, Großbritannien/ma-con) hat auf dem Sachsenring die Flucht nach vorn angetreten: Der Brite feierte im Samstagsrennen auf der traditionsreichen Berg-und-Tal-Bahn einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und verbesserte sich so auf den zweiten Tabellenrang. Souveräner Spitzenreiter bleibt Daniel Abt (Abt Sportsline). Der 16 Jahre alte Kemptener wurde im viertletzten Saisonrennen Zweiter vor Kevin Friesacher (19, Österreich/TNB).

Campfield war von der Pole-Position ins Rennen gegangen und behauptete sich beim Start und in den 14 folgenden Runden an der Spitze. "Es ist schön, nach ein paar durchwachsenen Rennen auf die Siegerstraße zurückgekehrt zu sein. Ich konnte endlich wieder zeigen, was ich wirklich kann, und so lange ich die Chance auf den Titel habe, werde ich versuchen, diese zu nutzen", so der dreifache Laufsieger. Mit 158 Punkten liegt der neue Gesamtzweite aber immer noch 41 Zähler hinter Daniel Abt. Angesichts des beachtlichen Vorsprungs in der Tabelle konnte Abt mit dem zweiten Platz zufrieden sein. Das war er auch, zumal er mit Klaus Bachler (18, Österreich/URD Rennsport), seinen zweiten Titelkontrahenten, bereits beim Start hinter sich ließ. "Ich bin super weggekommen und habe Klaus gleich überholt. Kurz war ich sogar neben Adrian, aber ich wollte nicht zu viel riskieren und habe daher zurückgezogen", berichtete Abt. Campfield setzte sich in den ersten Runden von Abt ab, bevor der Allgäuer wieder aufschloss. "Als wegen eines Abflugs von Christian Wangard in Höhe der Boxeneinfahrt gelbe Flaggen gezeigt wurden, habe ich Adrian wieder ziehen lassen, da ich auf keinen Fall wegen einer Sektorbestzeit unter Gelb eine Durchfahrtsstrafe riskieren wollte. Platz zwei ist für mich in Blick auf den Titelkampf vollkommen okay", gab der Gesamtführende zu Protokoll.

Bachler musste sich nicht nur beim Start Widersacher Abt geschlagen geben, sondern in der ersten Kurve der zweiten Runde auch noch seinem Landsmann Friesacher. Am Ende blieb Bachler nur der vierte Platz. Damit rutschte der Steirer mit jetzt 155 Punkten sogar auf den dritten Tabellenrang ab. Zwar markierte er die schnellste Rennrunde, dennoch gab er enttäuscht zu: "Übers Rennen gesehen war ich heute einfach nicht schnell genug." Freude hingegen bei Friesacher über den sechsten Podesterfolg des Jahres. Er strahlte: "Beim Start bin ich an Dominik Baumann vorbei und griff Klaus an, aber er fuhr Kampflinie. Anfangs der zweiten Runde packte ich es dann doch. Danach war das Rennen recht ruhig für mich."

Hinter Friesacher und Bachler folgten zwei weitere Österreicher. Kartaufsteiger Dominik Baumann (16/Neuhauser Racing) erzielte als Fünfter das bisher beste Ergebnis seiner jungen Formel-Karriere. Sechster wurde Abts Teamkollege Rene Binder (17). Eine starke Aufholjagd zeigte Daniel Cammish im zweiten Formel ADAC powered by Volkswagen des Teams Neuhauser Racing. Der 20-jährige Brite musste sich nach einem Dreher im Startgetümmel am Ende des Feldes anstellen, kämpfte sich aber noch bis auf den achten Platz hinter Richie Stanaway (17, Neuseeland/ma-con) vor.