Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. In Anlehnung an diese alte Fußballerweisheit macht die Entwicklung auch vor einem Rennsportteam nicht halt. KSW-Motorsport versucht derzeit die Weichen für die Saison 2013 zu stellen. Und diese soll erfolgreicher werden als die abgelaufene. "Wir mussten sehr viel lernen und haben, wenn ich an den schweren Unfall auf dem Sachsenring denke, auch noch sehr viel Pech gehabt", blickt Teamchef Carsten Knüpp auf das Jahr 2012 zurück.

Sportlich soll es für den jungen Rennstall in der kommenden Saison weiter vorwärts gehen. Dabei setzen die Döbelner mit Kim Giersiepen und Martin Gatz erstmals auf zwei Fahrer. Die beiden Hoffnungsträger sollen in der nächsten Saison die Punktränge für KSW-Motorsport ansteuern. "Es ist für uns ein mittlerer Quantensprung, dass wir 2013 erstmals mit zwei Fahrzeugen an den Start gehen werden", freut sich der Teamchef. Und Daten-Ingenieur Gerd Hickethier ergänzt: "Das eröffnet uns in Bezug auf die Auswertung und Analyse von Daten völlig neue Möglichkeiten."

Grenzbereiche austesten

Der 27-Jährige, der aus der Fahrzeugentwicklung stammt, kann an Hand unzähliger Aufzeichnungen, die jede einzelne Rennrunde dokumentieren, ganz genau die Reserven der Fahrer aufdecken und die Leistungen miteinander vergleichen. Aus seiner Erfahrung heraus wird auch deutlich: "Vor allem mit Fahrern, die Informationen und Hinweise schnell umsetzen können, kannst Du Grenzbereiche austesten und Entwicklungen schneller vorantreiben".

Einer, der das bereits an den ersten Testtagen unter Beweis stellte, ist Martin Gatz. Für den 17-Jährigen Formel-Neueinsteiger ging es in den letzten Wochen Schlag auf Schlag. Nach einem ersten zaghaften Kontakt mit dem 145-PS starken Formel-Boliden Ende August hatte der Ex-Kartfahrer sofort "Blut" geleckt und bestand seinen ersten offiziellen Formeltest auf dem Hockenheimring Ende September. Anschließend zog der KSW-Tross zum Eurospeedway, wo er mit sehr guten Zeiten und 300 Testkilometern pro Tag seine Feuertaufe bestand.