Im ersten Training zum Saisonabschluss im Nationen-Weltcup des Motorsports in Brands Hatch erreichte die Schweiz mit Neel Jani den vierten Platz unter 22 Fahrern. Dies ist ermutigend im Hinblick auf die am Sonntag fällige Entscheidung in der Meisterschaft. Vor den letzten zwei Rennen beträgt der Vorsprung der Schweiz gegenüber Neuseeland 29 Punkte.

Auf den schnellsten Fahrer des Tages, den Briten Robbie Kerr, büsste Neel Jani 0,411 Sekunden ein. Vor der Schweiz klassierten sich sonst nur noch China (mit Cong Fu Cheng) und die USA (Jonathan Summerton), die mit der Vergabe des Titels ebenso wenig zu tun haben wie Großbritannien. Neuseeland, die einzige Nation, die der Schweiz noch gefährlich werden kann, kam noch nicht auf Touren; Jonny Reid musste sich mit Platz 8 begnügen. Für ihn ist die Ausgangslage ohnehin nicht sehr vielversprechend: Selbst wenn er beide Rennen gewinnt und darüber hinaus beide Male die schnellste Runde hinlegt, benötigt die Schweiz nur vier Punkte - beispielsweise für einen siebten Platz entweder im Sprint oder im Hauptrennen.

"Wir sind mit dem Ergebnis des ersten Tages zufrieden", liess sich Teamchef Max Welti vernehmen. "Neel hat bewusst nicht forciert. Er hat sich auf die Abstimmung des Autos konzentriert. Wir dürfen hier keine Risiken eingehen und haben daher für einmal andere Prioritäten gesetzt. Wir wollen in Brands Hatch nicht einzelne Rennen, sondern den Titel gewinnen. Neel hat mich heute mit seiner Ruhe und der Professionalität beim Weiterentwickeln des Fahrzeugs beeindruckt. Ich bin jedenfalls guter Dinge."

Neel Jani bezeichnete das bis dahin Erreichte als "durchschnittlich" und verglich das erste Training mit jenem in Shanghai: "Nachdem ganz zu Beginn noch nicht alles zusammengepasst hat, haben wir mit der Zeit gute Fortschritte gemacht. Das Auto verhielt sich zwar bis zuletzt etwas unruhig, bis zum Sonntag kriegen wir das aber bestimmt noch hin."

Alexandre Imperatori erledigte im Rookie-Training seinen Job im Dienst des Teams gut. Über alles gesehen wartete der Freiburger mit der fünfbesten Zeit unter 18 Fahrern auf: "Die technische Vorbereitung des Autos verlief ganz nach Plan", sagte Max Welti. "Alex hätte am Schluss der zweiten Trainingseinheit noch schneller sein können, wenn er nicht in Verkehr geraten wäre. Das Wichtigste ist, dass er das Auto heil über die 27 Runden brachte."