Nachdem er schon am Samstag mit seiner Pole-Position für Furore sorgte, konnte Robert Wickens im Sprintrennen dem Druck der erfahrenen Piloten standhalten und den ersten Saisonsieg für das kandische Team einfahren. Auf dem Stadtkurs im südafrikanischen Durban kamen Oliver Jarvis und Neel Jani auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel. Durch die schlechten Leistungen von Frankreich und Neuseeland konnte die Schweiz durch den Podestrang zudem die Führung in der Meisterschaft übernehmen.

Holländische Grüße an Michael Ammermüller, Foto: A1GP
Holländische Grüße an Michael Ammermüller, Foto: A1GP

Für Wickens war der erste Sieg nie in Gefahr. Der junge Kanadier übernahm am Start erwartungsgemäß die Führung und konnte sich im Laufe des elf Runden langen Rennens immer weiter absetzen. Selbst eine Safety-Car-Phase kurz vor Rennende, ausgelöst durch einen Unfall des Brasilianers Bruno Junqueira, brachte Wickens nicht in Gefahr. Mit einem knappen, aber sicheren Vorsprung von einer Sekunde überquerte der 18-Jährige die Ziellinie als Erster.

Für Jonny Reid und Neuseeland endete das Sprintrennen dagegen im Desaster. In der ersten Kurve fuhr sich Reid den Frontflügel ab und musste einen Boxenstopp einlegen, der in bis ans Ende des Feldes zurückwarf. Immerhin konnte sich der bisherige Tabellenführer einen Punkt für die schnellste Rennrunde sichern.

Michael Ammermüller vom A1 Team Deutschland hatte sich einmal mehr nicht ganz unter Kontrolle. Das ganze Rennen über hing der Pockinger im Heck von Jeroen Bleekemolen. Nachdem ein Überholversuch in Runde vier nicht klappte, versuchte es Ammermüller nach dem Restart erneut. In der letzten Kurve versuchte sich der Deutsche neben seinen Konkurrenten zu setzen, aber das ging gründlich in die Hose. Ammermüller landete in der Mauer, Bleekemolen drehte sich.

Kaum aus dem Auto, gab Bleekemolen das erste Interview zu den TV-Kameras und war - nennen wir es - leicht angefressen. "Ich werde in meinem Leben nicht mehr mit Ammermüller sprechen", lauteten die Worte des Niederländers.

Da das Rennen sofort abgebrochen wurde, behielten die beiden ihre Plätze hinter dem Viertplatzierten Chinesen Congfu Cheng. Für das deutsche Team könnte diese Aktion aber noch ein Nachspiel haben, denn die Rennkommissare werden sich den Vorfall noch genauer ansehen. Hinter Ammermüller landeten Australien, Portugal, Mexiko und Malaysia in den Punkten. Loic Duval, der zusammen mit dem Team Frankreich zu den Meisterschaftsanwärtern zählt, ging mit Rang zwölf leer aus.