Die Entscheidung von Kremer Racing ist gefallen: Obwohl das Tempolimit auf der Nordschleife weiterhin bestehen wird, geht das Team beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring an den Start. Die Sicherheitsbedenken über die Lösungen des DMSB bleiben jedoch bestehen und Kremer-Teamchef Eberhard Baunach hätte sich andere Maßnahmen gewünscht.

"Ein Tempolimit auf einzelnen Teilen einer freien Rennstrecke ist mit dem Urgedanken im Motorsport nicht vereinbar", hatte Baunach seine Entscheidung, nicht am Qualifikationsrennen und dem zweiten VLN-Lauf teilzunehmen, begründet. Zwar war das Team am vergangenen Freitag bei den Testfahrten auf der Nordschleife vor Ort, reiste jedoch noch am Abend wieder ab. "Die vom DMSB erzwungene Einbremsung der GT3-Boliden führt nicht zwingend zu mehr Sicherheit an und auf der Nordschleife", so Baunach.

"Da nun der Topspeed nicht mehr so entscheidend ist, werden die Flügel auf noch mehr Downforce gestellt und die Kurvengeschwindigkeiten nehmen zu", befürchtet der Kremer-Teamchef. "Aber gerade der tragische Unfall vom ersten VLN-Renntag ist dem Abriss dieses Anpressdruckes maßgeblich zuzuschreiben. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass jeder Fahrer selbst eine große Mitverantwortung für das Verhalten seines Autos trägt und den Respekt vor der Nordschleife nie verlieren darf."

Kremer Racing ist weiterhin der Meinung, dass eine signifikante Reduzierung der aerodynamischen Hilfen und eine mit Augenmaß reduzierte Ansaugluftmenge in Verbindung mit größeren Sicherheitszonen die sportlich bessere und effizientere Lösung wäre. So würde sich die Sicherheit auf der Gesamtstrecke erhöhen und nicht nur auf einzelnen Passagen. Änderungen an der Nordschleife stehen für den Teamchef nicht zur Debatte: "Dieses rennsportliche Weltkulturerbe darf nicht angetastet werden", so Baunach abschließend.

Kremer Racing startet beim 24-Stunden-Rennen mit dem Porsche 911 GT3 KR in der Klasse SP-Pro. Stammfahrer Wolfgang Kaufmann, Maik Rönnefarth und Kremer-Eigentümer Eberhard Baunach starten gemeinsam mit einem noch nicht bestätigten vierten Fahrer.

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